Ausgabe 21/2012: Geldregen

GeldregenVergütungsreport 2013 – Für viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Autogewerbe zahlt sich die gute Geschäftsentwicklung in barer Münze aus. von Christian Frederik MertenSeit Anfang des Monats liegt sie vor: die sechste Branchenvergütungsstudie, gemeinsam veröffentlicht von der FFS Group und AUTOHAUS. Auf Grundlage einer schriftlichen Befragung von personalverantwortlichen Entscheidern bei 99 Markenhändlern zwischen Mai und Juli 2012 gibt der „Vergütungsreport 2013“ detailliert Auskunft darüber, welche Gehälter das Autogewerbe bezahlt. Für die Berufsgruppen Leitende Funktionen, Büroangestellte, Verkäufer, Werkstatt/Service sowie Auszubildende bieten die Untersuchungsergebnisse einen repräsentativen Überblick über die präzise Vergütung für insgesamt 26 Branchenpositionen. 2012 erstmals in die Untersuchung einbezogen wurden Serviceassistenten sowie das Empfangspersonal.Teilweise erfreuliche EntwicklungEin wichtiges Ergebnis der Studie ist: Während die Gehälter zwischen 2007 und 2009 noch in sieben von 24 Positionen sanken oder stagnierten, zeigt die aktuelle Studie eine deutlich positivere Entwicklung. Denn in 22 von 24 Positionen mit vorhandenen Vergleichswerten fuhren die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seit 2009 ein teilweise beträchtliches Plus ein. So verdienen die Senior-Gebrauchtwagenverkäufer aktuell 47 Prozent mehr als noch vor drei Jahren, bei den Juniorverkäufern liegt das Plus bei 25 Prozent, und die Serviceleiter sowie die Autohausinhaber haben 23 Prozent mehr Geld in der Tasche als noch 2009 (Abb. 1). Hier spiegelt sich laut Studie nicht nur die positive Geschäftlage wider, sondern zum Beispiel auch die verstärkte leistungsgerechte Entlohnung oder – wie im Fall des Juniorverkäufers – die immer schwierigere Personalsuche. Allerdings profitierten nicht alle Mitarbeiter von einem derartigen Gehaltsanstieg. So mussten die Verkaufsleiter seit 2009 sogar einen leichten Rückgang um zwei Prozent verkraften, die Gehälter der Fahrzeugdisponenten stagnierten im selben Zeitraum. Und in insgesamt sieben der 24 Positionen, für die Ergebnisse aus der Vorbefragung existieren, liegt der Lohnanstieg in den letzten drei Jahren bei weniger als acht Prozent, was aus Sicht der Studienautoren schon die Fahrt auf der Verliererstraße bedeutet.Wenig Geld am EmpfangDass die Topverdiener auch im Automobilhandel in der Führungsebene zu finden sind, ist dabei keine Überraschung. Wie bereits 2009 verdienten die angestellten Geschäftsführer am meisten: Mit durchschnittlich 7.828 Euro lag ihr monatliches Bruttogehalt – inklusive Zusatzleistungen, aber ohne Firmenfahrzeug – 340 Euro über dem der geschäftsführenden Gesellschafter. An dritter bis fünfter Stelle folgen die Betriebsleiter, Verkaufsleiter und Senior-Gebrauchtwagenverkäufer mit einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 6.297 bis 5.876 Euro.Am anderen Ende des Rankings finden sich – lässt man die Gehälter der Auszubildenden in diesem Vergleich unberücksichtigt – Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen am Empfang. Sie beziehen mit knapp über 2.000 Euro brutto mit Abstand die niedrigsten Gehälter im Automobilgewerbe. Ebenfalls noch unter 2.500 Euro brutto liegen die Serviceassistenten, die Mitarbeiter im Teiledienst, die Sekretärinnen sowie die Kfz-Mechaniker und -Mechatroniker.Mehr Geld ohne TarifbindungUnabhängig von der Berufsgruppe und Position zeigt der „Vergütungsreport 2013“ eine weitere interessante Entwicklung: Erstmals seit der Erhebung der Gehaltsdaten im Automobilgewerbe 1998 zahlen außertariflich organisierte Unternehmen im Schnitt mehr als ihre tarifgebundenen Wettbewerber. So liegen die Durchschnittsgehälter der nicht-tarifgebundenen Unternehmen – insgesamt 72 Prozent der 99 befragten Organisationen – inklusive Zusatzleistungen, aber ohne Firmenfahrzeug aktuell bei 2.731 Euro, die tarifgebundenen Arbeitgeber zahlen dagegen im Schnitt nur 2.308 Euro. Damit liegen die außertariflichen Entgelte 18 Prozent über den Tarifgehältern. 2009 war dieses Verhältnis noch umgekehrt, allerdings deutlich schwächer ausgeprägt: Damals erhielten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen außertariflicher Organisationen noch vier Prozent weniger Geld als ihre Kollegen mit tariflicher Vergütung (Abb. 2).Deutlich geringer ist dagegen der Unterschied der Gehälter in Stadt und Land. So liegt das Durchschnittsgehalt über alle Berufsgruppen hinweg ohne Firmenfahrzeug in der Stadt bei 2.522 Euro, auf dem Land bei 2.480 Euro. Damit erhalten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den mit Blick auf die Lebenshaltungskosten oft deutlich teureren Städten aktuell lediglich rund drei Prozent mehr Gehalt als ihre Kollegen und Kolleginnen auf dem Land: In der letzten Befragung 2009 betrug der Unterschied noch 14 Prozent. Den Grund für diese Entwicklung sehen die Autoren der Studie auch im Fachkräftemangel. So seien Fach- und Führungskräfte heute auch in ländlichen Regionen adäquat zu entlohnen.Mehr Geld bei kleinen ImporteurenZusammengeschmolzen sind auch die Gehaltsunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. 22 Jahre nach der Wiedervereinigung liegen die durchschnittlichen Westgehälter im Schnitt nur noch 17 Euro über den Entgelten in den neuen Bundesländern. Vor drei Jahren betrug diese Differenz aber noch 635 Euro zugunsten der West-Angestellten.Spitzenreiter der Mitarbeiterentlohnung im Vergleich der strategischen Markengruppen sind übrigens die Händler kleiner Importmarken. Sie vergüten die Arbeit ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Monat mit durchschnittlich 2.818 Euro, sogar die Händler der Premiummarken zahlen mit monatlich 2.734 Euro weniger. Schlusslicht sind die Händler der deutschen Volumenmarken, deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Schnitt ein Monatsgehalt in Höhe von 2.396 Euro beziehen. ■Lesen SIe hier...... wer im Autohandel und in Werkstätten was verdient.Kurzfassung1. Der Vergütungsreport 2013 von FFS Group und AUTOHAUS gibt Auskunft über die Höhe, Zusammensetzung und Entwicklung der Gehälter im Automobilgewerbe.2. In insgesamt 22 von 26 berücksichtigten Positionen konnten sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen 2012 im Vergleich zu 2009 über ein Gehaltsplus freuen.3. Während die Gehälter der nicht tarifgebundenen Arbeitgeber erstmals höher ausfallen als die Tarifentgelte, zahlen die Betriebe in den alten und neuen Bundesländern mittlerweile annähernd gleich viel.der Vergütungsreport 2013Detaillierte Informationen zu den Gehältern im Automobilgewerbe erhalten Sie im Vergütungsreport 2013 von FFS Group und AUTOHAUS. Für fünf Berufsgruppen und insgesamt 26 Positionen in Autohaus und Werkstatt zeigt er transparent die Struktur und die Entwicklung der jeweiligen Branchengehälter auf. Erhältlich ist der Vergütungsreport 2013 (Bestellnummer 225012) zum Preis von 199,- Euro (zzgl. MwSt. und Versand) per Fax unter 089-20 30 43-21 00 oder im Online-Shop: www.springer-automotive-shop.de

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