DaimlerChrysler-Vertreter treffen sich nach Informationen der "Wirtschaftswoche" Anfang kommender Woche in New York mit Kaufinteressenten für die US-Tochter Chrysler. Ein reiner Verkauf an Finanzinvestoren werde unterdessen immer unwahrscheinlicher, berichtete das Magazin in seiner Onlineausgabe am Dienstag. Dies sei weder mit den deutschen noch mit amerikanischen Gewerkschaften zu machen. Damit stiegen die Chancen des österreichisch-kanadischen Zulieferers Magna, auch wenn er laut DaimlerChrysler-Konzernkreisen zusammen mit dem Finanzinvestor Ripplewood bieten wolle. Auch ein kurzfristige Gebot vom Konkurrenten General Motors werde in Stuttgart nicht ausgeschlossen. Ein Sprecher von DaimlerChrysler sagte zum dem Bericht am Dienstag, das Unternehmen kommentiere Spekulationen nicht. Die Gespräche mit den Kaufinteressenten solle DaimlerChrysler-Strategievorstand Rüdiger Grube führen, berichtete der Onlinedienst weiter. Es sei von vier bis fünf Interessenten auszugehen. Eine klassische Restrukturierung der erneut kriselnden US-Tochter gelte als unwahrscheinlich. Derzeit spielten mehrere Managerteams eine Entflechtung der Konzernbereiche durch. Im Falle eines Verkaufs wolle der Konzern eine Beteiligung von zehn bis 20 Prozent an Chrysler behalten, hieß es unter Berufung auf Verhandlungskreise. Grund dafür seien u. a. die engen Verflechtungen zwischen den Finanzsparten von Mercedes-Benz und Chrysler sowie Verbindungen der Vertriebsnetze. Neben Magna und Ripplewood gelten auch die Finanzinvestoren Blackstone und Cerberus als Interessenten für Chrysler. "Wir brauchen einen neuen Namen" Angesichts des möglichen Verkaufs der US-Sparte denkt DaimlerChrysler über eine Namensänderung nach. Dies berichtet das "Handelsblatt" in seiner Onlineausgabe. "Wenn wir Chrysler verkaufen, ist völlig klar, dass wir einen neuen Namen brauchen", wird ein Vertreter des Daimler-Führungszirkels zitiert. Im Gespräch sei u.a. der Name Daimler-Group. Offiziell heißt es dahingegen, dass das Unternehmen derzeit keinen Anlass für eine Umbenennung sehe. Trotzdem wird der mögliche Namenswechsel bereits auf der morgigen Hauptversammlung in Berlin zum Thema. Schließlich will der als kritischer DaimlerChrysler-Aktionär bekannte Würzburger Wirtschaftsprofessor Ekkehard Wenger auf der Hauptversammlung vorschlagen, den Firmennamen wieder in Daimler-Benz AG umzuwandeln (wir berichteten). (dpa/ab)
Gespräche mit Chrysler-Interessenten nach Ostern
Magazin: Verkauf an Finanzinvestoren wird immer unwahrscheinlicher / Diskussion um Namensänderung