Ausgabe 12/2012: Große Lösung

Große LösungShowroom-Erweiterung – Mit An- und Umbau drückt das Autohaus Schmidt sein Vertrauen in die Zukunft aus. von Christian Frederik MertenDas Autohaus Schmidt ist ein klassischer Familienbetrieb. 21 Mitarbeiter beschäftigt der Opel-Partner aus Ehrenburg zwischen Bremen und Osnabrück. Darunter Firmenchef Volker Schmidt und seine Frau Angela, die für die Buchhaltung verantwortlich zeichnet. Auch die Söhne Lars-Christian und Sönke sind als Kfz-Meister und Verkäufer im Unternehmen aktiv. 70 Neuwagen und 290 vorwiegend junge Gebrauchte haben die Schmidts und ihr Team 2011 verkauft. Volker Schmidt sagt: „Unsere Zweitmarke ist der Opel-Jahreswagen.“ Die Entscheidung der Söhne, das Unternehmen weiterzuführen, besiegelte eine Investitionsentscheidung: Die Ausstellungshalle sollte von Grund auf umgebaut und mit einem Anbau auf dem Nachbargrundstück erweitert werden. Offiziell eröffnet wurde das neue und modernisierte Gebäude am 18. März 2012. Die Planungen begannen natürlich weitaus früher. „Wir hatten schon immer mit dem Nachbargrundstück geliebäugelt“, so Volker Schmidt. Denn der Landgasthof nebenan geriet immer wieder in finanzielle Schieflage. Im März 2011 war es nach langen Verhandlungen mit den Banken so weit: Die Abrissbagger rollten an und machten den Weg frei für den Anbau. Da waren seit der ersten Idee bereits drei Jahre vergangen.Nach aktueller Opel-CI„Zunächst wollten wir nur die Außenfläche vergrößern“, erläutert Volker Schmidt. „Wir haben uns dann aber doch für die große Lösung entschieden.“ Zumal die Entscheidung in eine Tiefzinsphase fiel. Im April 2011 legte die Familie zusammen mit dem Baupartner Borgers Industriebau den Grundstein für den An- und Umbau.Nach acht Monaten Bauzeit schmiegt sich nun der Anbau an die bestehende Immobilie. Das unterschiedliche Höhenniveau auf dem Grundstück überwinden im Gebäude Treppenübergang und Geländer, außen setzt dort ein Betonsegel optische Akzente. Volker Schmidt: „Das sind zwar zwei verschiedene Gebäude, aber doch wie aus einem Guss. Es wirkt alles komplett neu.“Womit er nicht ganz falsch liegt, denn der Umbau der 23 Jahre alten Halle war tiefgreifend. Das Glasdach wurde komplett entfernt. „Das war energietechnisch nicht mehr tragbar“, so Schmidt. Gleichzeitig wurde die Halle neu isoliert und zur Modernisierung des Heizungssystems eine Wärmepumpenanlage installiert. Die Decke wurde abgehängt, neue Fliesen verlegt, die Sanitäranlagen renoviert. Außen ziert den früheren Glasbau wie den neuen Anbau nun eine Fassade mit Metallklappen. „Geblieben sind nur die Stahlkonstruktion und zwei Seiten Schaufenster“, erklärt Schmidt mit Blick auf die alte Halle. Nicht zu vergessen: Die Serviceannahme wanderte aus der gegenüberliegenden Werkstatt direkt neben den Showroom.Neu- und Umbau entsprechen bis auf Ausnahmen der aktuellen Opel-CI. Nur das Grau der Außenfassade ist etwas heller als aktuell gefordert. Volker Schmidt erklärt: „Opel hat die Vorgaben während der Bauphase angepasst.“ Zudem erteilte Opel mangels Verfügbarkeit der Originalmöbel die Freigabe zur Beschaffung gleichwertigen Ersatzmobiliars.Eine Million Euro investiertInsgesamt haben die Schmidts eine Million Euro in ihre Bauaktivitäten investiert. Da muss auch die Auswahl des Baupartners wohlüberlegt sein. Zunächst planten sie mit ihrem Hausarchitekten. Aber: „Die ersten Pläne waren nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben“, so Volker Schmidt. Mit ihren Ideen kontaktierten die Bauherren in spe dann Borgers. Der Generalunternehmer war ihnen auch durch die AUTOHAUS-Berichterstattung ein Begriff. Die Entscheidung für Borgers hatte laut Schmidt zunächst vor allem einen Grund: „Die erste Zeichnung passte. Und die Leute waren sehr kompetent.“ Außerdem bot Borgers die gewünschte finanzielle Planungssicherheit. Die präzisen Vorstellungen der Schmidts erleichterten Borgers die Angebotsplanung, wie Dr. Herbert Daldrup, Mitglied der Borgers-Geschäftsführung, erläutert: „Da ich im Vorfeld weiß, was gemacht werden soll, kann ich auch verlässlich anbieten.“ Werde das Konzept dann unverändert umgesetzt, gelte auch der einmal festgesetzte Preis.Borgers übernahm Planung, Ausführung und Koordination des Bauprojekts als Generalunternehmer. Einmal wöchentlich kontrollierte ein Bauleiter den Projektverlauf und koordinierte die Subunternehmer. Bei der Akquise der Gewerke berücksichtigt Borgers immer auch lokale Firmen. „Jedes Autohaus hat Handwerker in der Kundschaft“, so Daldrup. „Wir schreiben die Firmen in unserem Namen an. Würde der Bauherr das selbst tun, verärgerte er alle, die nicht zum Zuge kommen.“Volker Schmidt zeigt sich mit der Zusammenarbeit mit Borgers auch im Nachhinein sehr zufrieden: „Man merkt, dass die das nicht erst seit gestern machen. Ein normaler Architekt kennt die Prozesse in einem Autohaus eben nicht bis ins Detail.“ Durch die enge Zusammenarbeit habe man auch die Möglichkeit gehabt, während der Bauphase weiter Einfluss zu nehmen. Im Übrigen habe auch die Opel-Bauberatung stets hilfreich zur Seite gestanden.Mehr Platz und bessere ProzesseDas Ziel der größeren Außenfläche haben die Schmidts nicht aus den Augen verloren. Außen können jetzt 85 Fahr-zeuge stehen, früher waren es 50. Volker Schmidt sieht im erweiterten Fahrzeugangebot ein Stück Zukunftssicherung: „Ziel ist die Marke Autohaus Schmidt.“ Außerdem freut er sich über die bessere Zugänglichkeit des Geländes: „Die Kunden können jetzt einmal um das Gebäude fahren.“Weiterer positiver Nebeneffekt des vergrößerten Gebäudes: Optimierte Serviceprozesse. Zum einen führte die Ausgliederung der Serviceannahme in der Werkstatt mit jetzt sieben Arbeitsplätzen zu mehr Raum für die Kerntätigkeit. Zum anderen haben die Schmidts nun abgetrennte Büros im neuen Gebäude. Vor dem Anbau lagen ihre Arbeitsbereiche ebenfalls im Werkstattgebäude – ohne separate Büros. Die Folge war: Unruhiges Arbeiten, und jeder, der sich gerade zuständig fühlte, teilte die Arbeit ein. Jetzt werden die Kundenfahrzeuge im neuen Gebäude angenommen und die Aufträge gehen an den Meister in der Werkstatt. Der teilt dann die Arbeit selbstständig ein. Junior-Chef Sönke Schmidt: „Jetzt ist strukturiertes Arbeiten möglich. Das war auch mein persönliches Ziel für den Umbau.“Über einen alternativen Standort hat die Familie Schmidt übrigens nie ernsthaft nachgedacht. Ein völliger Neubau wäre laut Volker Schmidt zwar kaum teurer geworden. Aber der Standort Ehrenburg sei genial. Angela Schmidt erklärt, warum: „Die Kunden vertrauen uns und halten uns seit Jahren und teilweise Jahrzehnten die Treue. Der Standort kann so verkehrt also nicht sein.“ Deshalb blickt sie optimistisch in die Zukunft: „Das ist eine gute Basis, von der aus wir jetzt weitermachen können.“ ■Lesen SIe hier...... wie die Familie Schmidt die Erweiterung und Modernisierung ihrer Ausstellungsräume plante und umsetzte.Kurzfassung1. In acht Monaten hat das Autohaus Schmidt seine Ausstellungshalle modernisiert und mit einem Anbau erweitert.2. Generalunternehmer Borgers Industriebau übernahm Planung und -umsetzung.3. Die Investition umfasste auch die Erweiterung der Außenfläche und den Neubau einer Direktannahme und führte gleichzeitig zu neu geordneten Serviceprozessen.Kenndaten des BetriebsAutohaus Schmidt GmbH, Hauptstr. 8, 27248 Ehrenburg, Marke: Opel (seit 1954)Umbau/ ErweiterungBauzeit von 04 bis 11 / 2011Planung und Bauausführung (GU): Borgers Industriebau GmbH, StadtlohnFlächengrößenGrundstück 4000 m2Überbaute Grundstücksfläche 850 m2NW-Verkaufsfläche (m Haus): 400 m2Verkaufsfläche Gebrauchtwagen: 2000 m2Mechanische Werkstatt: 500 m2Direktannahme Plätze:2Investition (ohne MwSt.):Kosten gesamt: 1.000.000 Euro - davon CI-Kosten: 32.000 EuroKennzahlen:Mitarbeiter (davon Azubis):21 (2)Werkstattdurchgänge pro Tag: 23Pkw-NW-Verkäufe 2011:70Pkw-GW-Verkäufe 2011:290Pkw-NW-Verkäufe Plan 2012: 80Pkw-GW-Verkäufe Plan 2012: 350

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