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Händler-Radar 2020: So zufrieden sind Österreichs Autohäuser

10.11.2020 14:00 Uhr
© Foto: Fotolia/AHO-Montage

Mazda heißt der Gesamtsieger beim Händler-Radar 2020 des österreichischen Fachmagazins "Auto & Wirtschaft". Gegenüber dem IfA MarkenMonitor zeigt die Branchenanalyse deutliche Unterschiede im Hersteller-Ranking.

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Von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat

"Auto & Wirtschaft", das führende Fachmagazin für die Kfz-Branche in Österreich, legt aktuell den vielbeachteten Händler-Zufriedenheitsreport, genannt "Händer-Radar 2020", vor. Die 505 Interviews wurden über 25 Automarken geführt. Je nach Marktanteil 15, 20 oder 25 einschlägige Gespräche mit Fabrikatshändlern. Sie wurden in den Monaten August und September durch die Nürnberger puls Marktforschung erhoben.

Im Vergleich zum deutschen MarkenMonitor des IfA ergeben sich methodisch markante Unterschiede. Für Österreich hat puls Basiskriterien für den Verkauf, Aftersales sowie Trend- und Beziehungskriterien erhoben. In Österreich werden die Beurteilungskriterien in einer Skala von eins bis zehn gemessen. Zehn wäre der Volltreffer. Also, keine Schulnoten wie beim deutschen MarkenMonitor. Damit ergibt sich eine breitere Möglichkeit der Spreizung in der Skala und schafft so eine bessere Transparenz. Neu abgefragt wurden Unterstützungsmaßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise.

Das Gesamtergebnis

2020 gewinnt bei der Gesamtzufriedenheit abermals Mazda vor Skoda und Seat. Skalenwert: 7,95. Mit 8,0 würde Mazda als erste Marke in die beste Rankingklasse eingehen. Mazda ist auch in den Details die am häufigsten gesetzte Benchmark. Der unermüdliche Geschäftsführer von Mazda Austria, Heimo Egger, wird sich mit seinem Team und seiner Händlerschaft darüber freuen. Gegenüber dem Vorjahr haben sich Nissan, Dacia und Toyota verbessert. Kia, Hyundai und Opel haben sich dagegen verschlechtert.

Ein Vergleich zu Deutschland zeigt, dass Suzuki mit 7,68 in Österreich auf einem beachtlichen vierten Platz in der Skala rangiert. In Deutschland auf Platz 25 - und das mit der schlechtesten Note 3,89. Honda ist in Österreich mit 7,26 sehr gut im Rennen. In Deutschland auf Platz 24. Die PSA-Marken, also Peugeot, Citroën und Opel, gehören wie in Deutschland in die Kategorie "unter ferner liefen…". Opel steht in Österreich mit 4,60 auf dem letzten Platz und dann kommt gleich Peugeot mit 4,88. Das Peugeot-Urteil,  das Peugeot-Händler Josef Büchl im Mai 2020 erstritten hat, sitzt tief und erhält europäische Wirkung. Gerade am PSA-Zufriedenheitsergebnis wird deutlich, zu wessen Lasten der Hersteller derzeit unter anderem seine Gewinne einfährt. Der weitere Einbruch von Land Rover und Jaguar sei wie in Deutschland festgestellt.


Händler-Radar 2020 - Kernergebnisse

Händler-Radar 2020 - Kernergebnisse Bildergalerie

Und welche Marken sind bei den Basiskriterien Verkauf, Aftersales, Trendkriterien und Beziehungskriterien 2020 wie positioniert? Mazda setzt insgesamt am häufigsten Benchmark. Mitsubishi ist in den meisten Basiskriterien Gruppensieger.

Unterstützung in der Krise

Und worin bestanden in diesem Jahr die Unterstützungsmaßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise? Siehe da, bei zwei Dritteln der Händler wurden die Verkaufsziele angepasst. Auf Platz eins setzte Kia die Maßstäbe, gefolgt von Seat, Volvo, Hyundai, Audi und Mazda. Die "rote Laterne" hielt Jaguar Land Rover, gefolgt von Nissan, Fiat und Dacia an den hinteren Plätzen.

Markante Feststellungen

  • 72 Prozent der Premiummarken beklagen den intensiven Intrabrand-Wettbewerb (Audi und Volvo) oder allgemein formuliert: Sechs von zehn Händler beklagen den Intrabrand-Wettbewerb. Grund: Preisdisziplin! Ergo: Preispolitik ändern.
  • Die Händler haben für die nächsten zwölf Monate im Neuwagengeschäft pessimistische Erwartungen.
  • Nahezu jeder zweite Händler ist dagegen im Gebrauchtwagengeschäft guter Dinge. Die Unterstützung des GW-Verkaufs durch den Importeur erfährt mit 4,70 die schlechteste Beurteilung. Offensichtlich werden seitens der Importeure die Potenziale über ein aktives GW-Geschäft verkannt.
  • Über die Hälfte der österreichischen Händler erwartet für die nächsten zwölf Monate eine negative Umsatzrendite-Entwicklung.
  • Die Gesamtzufriedenheit der Händlerschaft bewegt sich seit drei Jahren auf gleichbleibenden Niveau: 6,19 bis 6,92. Offensichtlich gibt man sich in Importeurskreisen damit zufrieden.
  • 79 Prozent der Händler empfehlen ihre Fahrzeuge Bekannten weiter. Das ist gleichzusetzen mit einer hohen Produktzufriedenheit inkl. der Produktqualität.
  • Zur Gewinnung von Werkstattkunden älterer Fahrzeuge wünscht man sich aktivere Unterstützung. Skalawert: 5,57
  • Trotz guter persönlicher Kontakte fühlen sich die Händler zu wenig bei den Entscheidungen des Importeurs einbezogen. Skala: 5,02
  • Partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist der Top-Treiber der Händlerzufriedenheit

Österreich hat den großen Vorzug, dass die Händlerschaft mit der jeweiligen Importeursspitze aufgrund der Marktdimension persönlich viel enger vernetzt ist. Und das belegt der Händler Radar 2020: Die handelnden Personen machen den Unterschied! Leben und leben lassen. Das ist letztlich eine Frage der Wertschätzung. Wertschätzung für die, die für 1,4 Prozent Gesamtrendite bereit sind, den Alltag – jeden Tag! - vor Kunde wirkungsvoll zu gestalten und persönlich das gesamte Unternehmensrisiko zu tragen.

Weitere Informationen und sämtliche Interviews können Sie abrufen unter: https://autoundwirtschaft.at/magazin/180-handler-radar-2020

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KOMMENTARE


fred

10.11.2020 - 17:53 Uhr

Warum ist Honda in Deutschland auf Platz 24?Ganz einfach.Auf Kununu.com bewerten Honda Mitarbeiter den Deutschen Importeur.Das muss man gelesen haben.Mittlerweile gibt es viele die sich schämen für diese Marke.


MV

11.11.2020 - 13:24 Uhr

Ich habe es gelesen. Kaum zu glauben und sehr erschreckend.


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