Ausgabe 10/2012: Händlerstimmung schwächelt

Pkw-Durchschnittsalter steigt weiterDas Durchschnittsalter der in Deutschland angemeldeten Pkw ist zum 1. Januar 2012 auf 8,5 Jahre angestiegen. Vor zehn Jahren lag es noch bei 7,2 Jahren. Laut der Statistik des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) sind 1,7 Millionen Pkw bereits 20 Jahre und älter. Auch die Zahl historischer Automobile nimmt weiter zu. Mindestens 15 Jahre alt und damit für das KBA sogenannte „Youngtimer“ sind 5,7 Millionen Pkw in Deutschland. 390.115 Pkw sind älter als 30 Jahre, 231.107 davon fahren mit einem H-Kennzeichen. seBrass eröffnet neuen Betrieb in HanauDie Brass-Gruppe hat ihr neues Opel-Autohaus in Hanau-Lamboy eröffnet. Das Aschaffenburger Familienunternehmen investierte insgesamt rund drei Millionen Euro in den CI-gerechten Neubau mit rund 500 Quadratmeter großer Ausstellungsfläche. seWichert eröffnet Nutzfahrzeug-Center Auto Wichert startet ein neues Volkswagen Nutzfahrzeug-Center in Hamburg. Das Handelshaus hat in den Umbau einer ehemaligen Weberei am Bornkampsweg 2 in Bahrenfeld 9,5 Millionen Euro investiert. Der Standort bietet auf einer Fläche von 25.000 Quadratmetern einen Gebäudekomplex mit Showroom für 45 Neufahrzeuge. Dazu kommen 20 neue Werkstattplätze, weitere Ausstellungsflächen für Neu- und Gebrauchtfahrzeuge, Einrichtungen für die Kfz-Aufbereitung, zusätzliche Lagerflächen und Büros. seAUTOHAUS PulsschlagHändlerstimmung schwächeltDie Stimmung in der Branche ist verhalten. Laut dem aktuellen AUTOHAUS pulsSchlag sank der Handelsindex im April auf ein durchschnittliches Niveau (siehe Grafik). 42 Prozent der Händler sind mit dem Neuwagengeschäft (sehr) zufrieden. Der reine Nachlass auf den Listenpreis (Netto) sank von durchschnittlich 11,5 Prozent im Februar auf nunmehr elf Prozent. Mit dem GW-Geschäft waren im April 52 Prozent der Händler (sehr) zufrieden seVerhandlungenNeuer Fiat-Vertrag für alle Händler Der Fiat-Händlerverband ist mit den derzeit laufenden Vertragsverhandlungen zufrieden. „Die Gespräche mit Fiat Deutschland laufen vernünftig und sind von gegenseitigem Respekt geprägt“, sagte Wilfried Blöbaum vom Verband der Fiat Konzern-Händler und Servicebetriebe gegenüber AUTOHAUS. Fiat sei bemüht, stets Lösungen zu finden. Verhandelt werden neben dem Pkw-Vertrag auch die Vereinbarungen für Fiat Transporter, B-Händler und Service.Der Händlersprecher ist zuversichtlich, die Verhandlungen im Sinne der Mitgliedsbetriebe zügig zu Ende zu bringen. Verschlechterungen werde es keine geben, „dafür sorgen wir“, sagte Blöbaum. Sowohl bei den Standards als auch beim Margensystem seien keine Veränderungen geplant. Einigungen in anderen Fragen stehen noch aus. Details wollte Blöbaum mit Hinweis auf die laufenden Verhandlungen nicht nennen.Der Abschluss der Gespräche ist für Anfang Juli geplant. Der Verband geht davon aus, dass Fiat allen bisherigen Händlern die neuen Verträge anbieten wird. Ob alle auch annähmen, sei aber noch nicht zu sagen. Ausscheidenden Händlern steht ein Ausgleichsanspruch zu.Ein weiteres Thema auf der Tagesordnung der Händlervertreter sind die Neuwagenbörsen. Kritik übt Blöbaum nicht nur an den Anbietern, sondern auch an den Händlern, die dort Fahrzeuge einstellen. Der Verband will das Thema in Kürze auch mit Fiat Deutschland besprechen. Der Hersteller sei nun aufgefordert, die Herkunft der Autos zu prüfen und gegebenenfalls zu handeln. seIm Zuge der Neuausrichtung des BMW-Vorstands leitet Graeme Grieve ab 1. Juni den Vertrieb der Marke Mini. Der 50-Jährige verantwortete bisher die Importeursmärkte in Afrika, Karibik, Osteuropa, Asien, Pazifik und Mittlerer Osten. Seine Nachfolge tritt Guenther Seemann (53) an.Jetzt ist es offiziell: Hans-Jürgen Kronenberg leitet seit 1. Mai den Vertrieb von Seat Deutschland. Der 49-Jährige folgt auf Philipp Waldmannt.Xavier Pujol hat zum 1. Mai die Leitung des Geschäftsbereichs Hybrid Electric Vehicle (HEV) bei Continental übernommen. Der 51-jährige Katalane folgt auf José A. Avila, der die Business Unit bisher kommissarisch geführt hat.Takanori Suzuki wird Chairman der Suzuki International Europe GmbH und Sprecher der Geschäftsführung. Der 55-Jährige soll die Marketing- und Vertriebsaktivitäten auf dem europäischen Markt weiterentwickeln und ausbauen.HandelsgruppeAVP auf ExpansionskursDie AVP Automobilgruppe erweitert ihre Geschäftstätigkeit. So kommt der VW-Händler Bergmann in Burgkirchen als 18. Betrieb zur Gruppe. Auch das Teilegeschäft in Burgkirchen mit 600 kooperierenden freien Werkstätten soll ausgebaut werden. Außerdem erhielt AVP zwei neue Skoda-Vertriebsverträge. Im Autoland Plattling startet die Marke am 12. Mai, in Zwiesel im Bayerischen Wald soll bis November ein komplett neues Skoda-Autohaus nach CI-Vorgaben entstehen. 2011 konnte die Gruppe erstmals mehr als 10.000 Autos verkaufen, mehr als 300 Millionen Euro Umsatz erzielen und über vier Millionen Euro Ergebnis erwirtschaften. Auch 2012 will AVP mit „kontrolliertem Wachstum das gute Ergebnis wiederholen und erneut das Eigenkapital der Gruppe stärken“, hieß es. seAlfa-Lancia-Jeep-PartnerverbandGründung im SeptemberDer neue Händlerverband für die kleinen Fiat-Konzernmarken nimmt Gestalt an. Die Organisation soll unter dem Namen „Alfa Romeo Lancia Jeep Partnerverband (ALJ)“ im September in Fulda gegründet werden. Der Alfa Romeo Händlerbeirat, der Verband der Chrysler-Händler sowie der Verband der Chrysler-Servicepartner haben gemeinsam die Weichen für die bevorstehende Zusammenführung gestellt. Ziel ist eine schlagkräftige Interessenvertretung der Vertriebs- und Servicepartner der Marken. Nicht mit von der Partie ist vorerst der Verband der Fiat Konzern-Händler und -Servicebetriebe, der ebenfalls für Lancia-Händler spricht. In einem zweiten Schritt sollen aber auch in diese Richtung Gespräche geführt werden. sePodiumsdiskussionNeuwagen über das InternetDer Neuwagenvertrieb über das Internet hat Aufwind. In einer Podiumsrunde beim Internetvermittler MeinAuto.de in Köln debattierten ZDK-Vizepräsident Ulrich Fromme und der Gründer und Geschäftsführer von Meinauto.de, Alexander Bugge. „200 Kollegen, die mit MeinAuto.de zusammenarbeiten, bestimmen für den Rest der Händlerschaft in Deutschland die Marge“, kritisierte Fromme. „Die 200 verderben die Händlermarge. Ein Automobilhändler hat im Schnitt zwischen neun und zehn Prozent Vertriebskosten. Gibt er bei MeinAuto.de 13 Prozent Nachlass, muss er rein rechnerisch morgen pleite sein.“ Bugge setzte dem die Preistransparenz im Internet entgegen: „Wir haben Monat für Monat eine Million Besucher auf unserer Website. Damit generieren wir Anfragen für Händler. Wir fungieren hier als Internetvermittler, nicht als Verkäufer. Für die genannten 200 Händler sind die über uns vermittelten Einheiten ein Zusatzgeschäft. Sie haben doch die neun bis zehn Prozent Vertriebskosten gar nicht.“ hb

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