Elektromobilität: Hilfe vom Profi

Die Elektrifizierung kommt mit großen Schritten auf die PS-Branche zu. Die Technologie macht es nötig, umzudenken und die mit der Disruption des Marktes einhergehenden Chancen zu nutzen. Allerdings nutzt auch die beste Chance nichts, wenn das zur Umsetzung notwendige Personal fehlt. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sind die Möglichkeiten der Elektromobilität, welche oft im Bereich der Elektrotechnik und der IT beheimatet sind, denkbar schwer umzusetzen. Eine Möglichkeit, doch noch auf den Elektromobilitäts-Zug aufzuspringen, heißt Outsourcing.THG-Quote auf KnopfdruckWas ob der dünnen Personaldecke in den eigenen Reihen ein zu hohes Arbeitspensum erfordert oder die eigenen Fähigkeiten übersteigt - und nicht jedes Autohaus ist in der Lage, ein IT-Team einzustellen - kann jemand anderes machen. Gerade IT-Dienstleister, die bisher wenig Berührungspunkte mit dem Autohandel hatten, drängen nun vermehrt in diesen Markt - inklusive frischem Wind.Automatisierungs- bzw. Outsourcing-Potenzial steckt auch bei der Vermarktung der THG-Quote, denn aufgrund der zahlreichen manuellen Prozessschritte, die bis zur Auszahlung der Prämie notwendig sind, kann hier ein vergleichsweise hoher Arbeitsaufwand eingespart werden. Eine neue strategische Partnerschaft der Premiumzulasser eG und der Ecoturn GmbH nutzt eben dieses Potenzial, indem eine Schnittstelle der THG-Prämienplattform Elektrovorteil.de mit der Zulassungssoftware "premium-zulasser.online geschaffen und für eine Automatisierung der einzelnen Prozessschritte gesorgt wurde - digital und vollautomatisch.Die Beantragung der THG-Quote wird dabei direkt in die Einkaufsstraße durch einen Button integriert. "Im Zulassungsprozess kann der Benutzer mit nur einem Klick die Beantragung der THG-Quote starten", erklärt Florian Cichon, Vorstand der bundesweit agierenden Genossenschaft Premiumzulasser eG. Ist schließlich die Zulassung erfolgt, wird der Fahrzeugschein durch den Zulassungsdienstleister digital erfasst, archiviert und an Ecoturn übermittelt.Automatisierte PrämienauszahlungDort bündelt man die eingegangenen Anträge und kümmert sich um die Beantragung der Quote. Dieses Paket kann daraufhin an Unternehmen verkauft werden. "Der aktuelle Bearbeitungsstatus des Antrags wird im Tool premium-zulasser. online fortlaufend aktualisiert", erklärt Cichon. Nachfolgend kommt es schließlich zur Auszahlung der Prämie, inklusive einer detaillierten Aufschlüsselung der Positionen, aus denen sich der auszuzahlende Betrag letztlich zusammensetzt. Die Prämie wird automatisch auf das vom Autohaus angegebene Konto überwiesen. Diese einfache Möglichkeit des Outsourcings sorgt dafür, dass der Aufwand für die Buchhaltung reduziert wird, während der Prozessablauf selbst für den Händler deutlich schlanker und damit für die Mitarbeiter einfacher zu handhaben ist: "Nur, wenn es absolut mühelos, bequem und unkompliziert ist, wird der Prozess durch den Mitarbeiter im Autohaus angenommen", weiß Ecoturn-Geschäftsführer Marc Schubert. Mit dem digitalen Prämienantrag könne sich der Betrieb weiterhin auf sein Kerngeschäft konzentrieren und gleichzeitig das Geschäftspotenzial erweitern, erklärt der Geschäftsführer weiter.360-Grad E-Mobility-Beratung von e-mobilioEine weitere Möglichkeit, auf die Dienste externer Dienstleister zurückzugreifen, bietet e-mobilio. Die Münchener Softwareschmiede hat eine Online-Elektromobilitätsberatung für den Endkunden entwickelt - von der Empfehlung des passenden E-Autos, über das Finden geeigneter Ladetarife und Ökostromangebote, bis hin zu Services rund um die Beantragung von Fördermitteln und die Vermarktung der THG-Quote. Selbst um Heimladelösungen inklusive fachgerechter Installation kümmert man sich bei e-mobilio.Weil die Software zudem in Form einer Whitelabel-Lösung angeboten wird, verschmilzt sie optisch mit der Designoberfläche der eigenen Website. Dieser Umstand macht e-mobilio besonders für Autohäuser interessant, die eigene Mobilitätsdienstleistungen anbieten und auf ihrer Website entsprechend kompetent präsentieren möchten.Deutschlandweit wird die Plattform bereits bei über 300 Autohändlern an über 1.200 Standorten eingesetzt. Zu den Kunden gehören mehr als 50 der größten deutschen Autohandelsgruppen, wie die AVAG Holding SE, die PSA Retail Germany und die Senger Gruppe. Mit Toyota ist seit Frühjahr dieses Jahres auch ein namhafter Fahrzeughersteller Kooperationspartner von e-mobilio. Die Japaner erhoffen sich dadurch, ihren Kunden eine ganzheitliche Elektromobilitätsberatung bieten zu können. An Automatisierungstechniken im Bereich Elektromobilität schraubt man auch in Plattling, bei AVP Autoland.Ladekarte mit automatisierter AbrechnungDas Ergebnis dieser Bemühungen ist eine beeindruckende Backend-Infrastruktur inklusive eigener Ladekarte. Mit Letzterer hat man nicht nur Zugang zu allen deutschen E-Zapfsäulen (andere Länder werden zeitnah angeschlossen), sondern auch deutlich weniger Aufwand, was die Abrechnung des an der Ladesäule getankten Stroms anbelangt. Insbesondere für den Business-Bereich ein sinnvolles Tool, das die Möglichkeit bietet, für den E-Dienstwagen eine automatische monatliche Rechnung erstellen zu lassen. Dafür reicht es, wenn der Kunde seine Ladekarte vor jedem Ladevorgang an den RFID-Chipkartenleser der Ladesäule hält. Der danach gezapfte Strom landet dann automatisch auf seiner monatlichen Abrechnung.Was so einfach aussieht, ist es in Wahrheit nicht, denn damit der Prozess so flüssig - und vor allem automatisch - läuft, war einiges an Arbeit, oder genauer: Hirnschmalz vonnöten. Zunächst einmal ging es darum, ein umfangreiches Backend-System mit eigenen Tarifen aufzubauen. Hier hat man sich bei AVP einen Spezialisten mit ins Boot geholt, der sich um die komplexe Kommunikationsstruktur zwischen Ladesäule, Stromanbieter und Elektroauto kümmert. Mithilfe des Monitorings lassen sich die Ladepunkte sämtlicher Standorte in einem System überwachen. Anschließend wurden die dadurch gesammelten Daten genutzt, um die Dienstleistung einer automatisierten Rechnung für das Laden des Dienstwagens zu erstellen. Der Service der automatisierten Abrechnung schlägt pro Dienstwagenfahrer mit 5 Euro netto zu Buche.

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