Sommerfreuden auf dem deutschen Automarkt: Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen ist im Juli leicht um 2,1 Prozent auf 253.146 gestiegen. Das berichtete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Freitag in Flensburg. Vor allem mehr private Halter wurden in den Zulassungsstellen gesichtet. Ihr Anteil lag im vergangenen Monat bei 42,9 Prozent. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr lag dieser Wert im Schnitt nur bei 38,3 Prozent.
"Der deutsche Pkw-Markt ist noch nicht über den Berg", sagte der Präsident des Herstellerverbandes VDA, Matthias Wissmann. Der Juli sei aber ein guter Anfang für die erwartete Stabilisierung. Auch das Deutsche Kfz-Gewerbe sprach von "einem Hoffnungsschimmer für eine positivere Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten". VDIK-Präsident Volker Lange erklärte: "Die optimistischen Wirtschafts- und Konsumkennzahlen der verschiedenen Institute deuten darauf hin, dass die private Pkw-Nachfrage erhalten bleibt, sich sogar noch verstärken kann."
Die Autobranche hatte zuletzt eine statistische Verbesserung für die kommenden Monate prognostiziert, da die Marktflaute im zweiten Halbjahr 2012 einsetzte. Der Juli 2013 hatte auch einen Arbeits- und damit Verkaufstag mehr als im Vorjahr. Seit Januar liegt die Zahl mit 1,76 Millionen Autos noch 6,7 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Den Statistikern zufolge stieg der Anteil der Benziner im Juli auf 51,4 Prozent. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß sank um 3,8 Prozent auf 136,8 Gramm pro Kilometer. 1,6 Prozent der neuen Pkw waren mit alternativen Antriebsarten ausgestattet. Darunter waren 2.195 mit Hybrid- und 515 mit Elektroantrieb. Gefragt waren insbesondere kompakte und SUV-Modelle: Diese Segmente legten um 12,8 bzw. 10,8 Prozent zu. Rückläufig waren dagegen die Geländewagen (minus acht Prozent) und die Minis (minus 7,7 Prozent).
Opel macht Boden gut
Aus deutscher Sicht zeigten Mini, Mercedes, BMW und Opel im Juli eine starke Performance. Diese Marken steigerten ihre Neuzulassungen jeweils zweistellig. Ford schaffte ein kleines Plus. Dagegen büßte Branchenführer VW 5,1 Prozent ein. Noch härter traf es die Premiumtochter Audi (minus 10,1 Prozent und die Daimler-Kleinwagenmarke Smart (minus 28,1 Prozent). Porsche verlor leicht gegenüber dem Vorjahresmonat.
Bei den Importmarken hatte Skoda weiter die Nase vorn. Die Tschechen verbesserten sich um fast 30 Prozent, der Marktanteil lag bei 4,7 Prozent. Dahinter rangierten Renault (plus 4,6 Prozent) und Hyundai (plus 5,7 Prozent). Die höchsten prozentualen Zuwächse wiesen Jaguar (45,7) und Chevrolet (33,5) auf. Auf Wachstumskurs bliebt auch Seat mit einem Neuzulassungsplus von 21,9 Prozent. Deutlich im Minus waren dagegen Honda, Nissan und Peugeot.
GW-Markt wächst um fast zehn Prozent
Gute Nachrichten kamen auch vom Gebrauchtwagenmarkt: Das KBA registrierte im Juli 665.817 Pkw-Halterwechsel – 9,4 Prozent mehr als im Vergleichsmonat. Kumuliert liegt die Zahl der Besitzumschreibungen bei 4,23 Millionen (plus 3,5 Prozent). (rp)
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- Pkw-Neuzulassungen Juli 2013 (166.5 KB, PDF)
Detlef Rüdel
Blubber Blabber