Die Kritik von Handel und Industrie an der geplanten Neuordnung des Neuwagen-Vertriebs lässt die EU-Kommission in Brüssel offenbar kalt. Zwar arbeite die Behörde von Wettbewerbskommissar Mario Monti noch an Einzelheiten ihres Vorschlags, hieß es am Dienstag aus Kommissionskreisen. "Es soll sich aber keiner täuschen: An der Zielsetzung wird sich nichts ändern", sagte ein Monti-Vertrauter der dpa. "Sicher, mehr Wettbewerb ist auf lange Sicht immer gut für den Verbraucher", fügte er hinzu. ACEA hofft auf Änderungen Der Verband der europäischen Automobil-Hersteller (ACEA) hatte noch am Montag die Erwartung geäußert, Monti werde seine bisher bekannt gewordenen Pläne bis zu deren Vorlage in der kommenden Woche überarbeiten. Der neue ACEA-Präsident und PSA-Chef, Jean-Martin Folz, bestritt zugleich die Annahme, mehr Konkurrenz im Autohandel werde zu sinkenden Preisen führen. Das bestehende System der Vertragshändler könne den nötigen Service am besten gewährleisten, sagte Folz. "Der Kunde kauft nicht nur ein Auto, er nutzt es auch und lässt es warten", sagte der Franzose. Deshalb hielten es die Hersteller für wichtig, dass ihre Vertragspartner entsprechend qualifiziertes Personal in Verkauf und Werkstatt beschäftigten. Die Monti-Behörde will zunächst ihre Vorschläge vorlegen und dann mit den Beteiligten der Branche diskutieren. "Die Kommission ist immer bereit, auf Anregungen und Verbesserungsvorschläge einzugehen", sagte der Monti-Mitarbeiter.
Kfz-GVO: EU-Kommission bewegt sich nicht
Monti-Mitarbeiter betont Zielsetzung: Mehr Wettbewerb ist immer gut für den Verbraucher