IWH: Mehr Pleiten in Deutschland
Die Zahl der Pleiten in Deutschland zieht weiter leicht an, die befürchtete Insolvenzwelle zeigt sich nach Angaben von IWH-Ökonomen bisher aber nicht. Wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mitteilte, lag die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im November bei 655. Damit stieg sie um 15 Prozent im Vergleich zum Allzeittief im August 2021 und befand sich auf dem Niveau des Vormonats. In den kommenden Monaten werde sich dieser Trend fortsetzen, sagte Steffen Müller, Leiter der Insolvenzforschung am IWH. "Wir rechnen für die nächsten beiden Monate mit einer weiter leicht steigenden Zahl an Insolvenzen bei Personen- und Kapitalgesellschaften." Damit blieben die Insolvenzzahlen auf ungewöhnlich niedrigem Niveau. Aktuell steige die Zahl der Unternehmen, die "nur durch staatliche Unterstützungsprogramme im Markt bleiben können". Um Schäden durch fehlenden Wettbewerb zu vermeiden, sollte die Politik signalisieren, die Corona-Hilfen nicht über den März 2022 hinaus weiterführen. (dpa)
Verkehrsgerichtstag findet im Sommer statt
Der Verkehrsgerichtstag in Goslar wird in den Sommer verlegt. Das eigentlich für Januar 2022 geplante Branchentreffen werde im August stattfinden, teilte der Verein jetzt mit. Eine Durchführung in Präsenz in Goslar werde aktuell als zu riskant eingeschätzt, wird der Vereinspräsident Ansgar Staudinger zitiert. "Durch eine Verlegung in den Sommer besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass wir in gewohnter Weise mit acht Arbeitskreisen vor Ort tagen können." Seit vielen Jahren kommen jeweils Ende Januar in Goslar bis zu 2.000 Experten zum Deutschen Verkehrsgerichtstag zusammen. Richter, Staats- und Rechtsanwälte, Wissenschaftler und Politiker diskutieren dabei mit Spezialisten von Automobilclubs, Ministerien, Behörden, Unternehmen und Verbänden. Schon in diesem Jahr hatte der Gerichtstag pandemiebedingt nur in einem abgespeckten Rahmen stattfinden können. Für das Jahr 2023 hoffen die Veranstalter, den 61. Verkehrsgerichtstag wieder im üblichen Format ausrichetn zu können. (dpa)
Absatz von E-Autos in China steigt trotz kriselnder Branche
Auf Chinas Automobilmarkt steigt die Nachfrage nach Pkw mit alternativen Antrieben weiter. Mit Blick auf alle Antriebsarten steht der Markt aber unverändert unter Druck, auch wegen der seit Monaten angespannten Lage bei der Versorgung mit Elektronikchips. Der Absatz von E- und Hybrid-Autos stieg im November im Vergleich zum Oktober um knapp 18 Prozent auf 378.000 Autos, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Mittwoch in Peking mitteilte. Zum Vorjahresmonat stieg die Anzahl auf mehr als das Doppelte. Die Zahl insgesamt verkaufter Fahrzeuge fiel im November zum Vorjahresmonat allerdings um 12,5 Prozent auf 1,85 Millionen. Der Verband PCA misst in seiner Erhebung die Verkäufe von Pkw, SUV, Minivans und kleineren Nutzfahrzeugen an die Endkunden. (dpa)
Heycar und Nissan: Verkaufsförderung für gebrauchte Leaf
Nissan Center Europe, Nissan Financial Services und Hycar Deutschland haben eine gemeinsame Kampagne gestartet: Bis zum 14. Januar 2022 können Kundinnen und Kunden auf der Fahrzeugbörse von 500 Euro Preisnachlass auf ausgewählte Gebrauchtmodelle des Nissan Leaf profitieren. Flankiert wird das Angebot für das E-Auto von einem Zinssatz in Höhe von 1,99 Prozent. Sowohl der Preisnachlass als auch das Finanzierungsangebot von Nissan Financial Services sind kombinierbar. Bei der Marketingaktion handelt es sich bereits um die dritte verkaufsfördernde Kampagne auf Heycar für ein Elektrofahrzeug in diesem Jahr. (AH)
Minister: Verzicht von Tesla auf Förderung war Güterabwägung
Tesla hat laut Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) von sich aus auf eine staatliche Milliardenförderung für die geplante Batteriefertigung in Grünheide bei Berlin verzichtet. Steinbach sagte am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Landtages, der US-Elektroautobauer lege Wert darauf, dass keine Verhandlungen mit dem Bund gescheitert seien. "Es war eine Güterabwägung. Wo sieht Tesla am Ende für sich den größten Vorteil: In der kurzfristigen Nutzung staatlicher Beihilfe oder in der langfristigen Verwertung des eigenen Knowhows", sagte Steinbach. Die Güterabwägung sei von der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens beeinflusst worden. Es sei auch nicht so, dass Tesla sich nicht bestimmten Spielregeln unterwerfen wollte. Tesla hatte Ende November das Bundeswirtschaftsministerium und das Brandenburger Wirtschaftsministerium darüber informiert, dass es eine Teilnahme am zweiten europäischen Großvorhaben zur Batteriezellfertigung (EuBatIn) nicht weiter verfolgen möchte. Deshalb sei der Antrag auf staatliche Förderung für ein IPCEI (transnationales Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse) für die Batteriefabrik in Grünheide zurückgezogen worden. (dpa)