Die Yareto GmbH zieht sich aus dem Geschäft mit digitalen Kfz-Finanzierungen zurück. Wie das Unternehmen mit Sitz in Neuss gegenüber AUTOHAUS exklusiv mitteilt, wird der operative Betrieb zum 30. September 2025 eingestellt. Als Gründe werden ein anhaltend schwieriges Marktumfeld sowie eine fehlende wirtschaftliche Perspektive genannt. Die Entscheidung sei das Ergebnis einer umfassenden Analyse interner betriebswirtschaftlicher Kennzahlen und der allgemeinen Marktentwicklung.
Trotz intensiver Bemühungen und eingeleiteter Maßnahmen sei der Geschäftsbetrieb dauerhaft nicht mehr wirtschaftlich tragfähig, erklärt das Unternehmen. Seit der Gründung im Jahr 2015 war es Ziel von Yareto, den Finanzierungsprozess für Autohäuser und Endkunden zu digitalisieren und zu vereinfachen. Insgesamt wurden über das Portal mehr als zwei Milliarden Euro an Finanzierungsvolumen vermittelt – an mehr als zehn angebundene Banken. Zuletzt waren rund 16.000 Händler registriert, über 140.000 Kunden haben ein Fahrzeug über Yareto finanziert.
Was Händler jetzt wissen müssen
Für die Handelspartner bedeutet der Rückzug: Das Neugeschäft wird nur noch bis zum 15. August 2025 angenommen. Bereits laufende Anfragen werden bis Ende August vollständig abgewickelt. Am Abend des 31. August wird das Portal weitgehend deaktiviert. Händler haben anschließend noch bis zum 15. September Zugriff auf Unterlagen und Dokumente. Der Kundendienst ist noch bis zum 31. August erreichbar. Wer weiterhin Finanzierungen abwickeln möchte, kann sich an die Schwestergesellschaft Bank11 wenden, die ebenfalls zur Werhahn-Gruppe gehört.
Schwer wiegt das Aus besonders für die rund 60 Mitarbeitenden, die ihre Arbeitsplätze verlieren. Das Unternehmen betont aber, man unterstütze alle Betroffenen aktiv bei der beruflichen Neuorientierung – unter anderem durch Personal-Coaches und Kontakte zu offenen Stellen innerhalb der Werhahn-Gruppe. Auch mit qualifizierten Referenzen werde geholfen. "Diese Entscheidung ist uns außerordentlich schwergefallen", heißt es in der Stellungnahme, die AUTOHAUS vorliegt.
Stagnierende Umsätze, steigende Kosten
Im Vorfeld hatte Yareto intensiv daran gearbeitet, das Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und Alternativen wie strategische Partnerschaften oder einen Verkauf zu prüfen. Letztlich blieb jedoch keine tragfähige Lösung, die den Fortbestand des Unternehmens gesichert hätte. Ein Mix aus stagnierenden Umsätzen, steigenden Kosten und sich wandelnden Marktbedingungen habe das digitale Vermittlungsmodell zunehmend unter Druck gesetzt.
Trotz allem blickt das Unternehmen mit Stolz auf das Erreichte zurück: "Yareto hat wichtige Impulse für die Digitalisierung im Kfz-Finanzierungsbereich gesetzt. Wir blicken auf eine Phase intensiven Wachstums, wertvoller Partnerschaften und zahlreicher Weiterentwicklungen zurück", heißt es abschließend. Die Wertschätzung vieler Partner zeige sich auch in den zahlreichen positiven Rückmeldungen nach der Bekanntgabe – insbesondere für die vertrauensvolle Zusammenarbeit der vergangenen Jahre.
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