B2B-Geschäft: Mehr Professionalität und Transparenz

Vor drei Jahren hat Stefan Reinhardt seine eigene B2B-Vermarktung eingestellt und die Zusammenarbeit mit der dänischen Plattform Autoproff gestartet. Seit der Übernahme des Autohauses Gotha mit zwei Standorten von seinem Vater Jürgen im Jahr 2007 hat Stefan Reinhardt das Unternehmen zu einer Autohaus-Gruppe mit fünf Standorten in Gotha, Suhl und Waltershausen ausgebaut. Inzwischen formiert man unter AHG GmbH, beschäftigt 240 Mitarbeiter und vertritt die Marken Audi, Seat, Skoda und Volkswagen. In Waltershausen wurde auch ein Bosch-Betrieb gegründet. Insgesamt vermarktet die AHG pro Jahr rund 3.300 Neu- und Gebrauchtwagen.Bei diesem Volumen fällt also auch ein bestimmter Prozentsatz an Gebrauchten an, die nicht mehr an Einzelkunden verkauft werden (können). "Wir haben auf das B2B-Geschäft immer einen großen Wert gelegt. Es gibt nämlich viele Gründe, diesen Absatzkanal zu zentralisieren. Das ist ab einer bestimmten Größe sogar unerlässlich, um hier erfolgreich zu sein", sagte der Händler im Gespräch mit AU-TOHAUS. Bis 2018 hat Reinhardt die für Wiederverkäufer bestimmte Ware deshalb zunächst per Fax (relativ aufwändig) und dann in Form einer Software-Lösung seiner Kundschaft angeboten.Die Einkäufer konnten dann auf das jeweilige Fahrzeug bieten, erklärt der Unternehmer. "Das lief im Prinzip gut, hat allerdings Zeit gekostet. Meine Führungskräfte und ich wollten allerdings noch mehr Professionalität und Transparenz. Deshalb haben wir uns für Autoproff entschieden", so der Gothaer Händler. Man habe vorher die Wiederverkäufer informiert und angeboten, doch bei Autoproff als Bieter einzusteigen. Davon hätten einige auch Gebrauch gemacht, einige nicht, sagt Stefan Reinhardt.Inzwischen habe sich die Vermarktung zur vollsten Zufriedenheit eingespielt. Pro Jahr würde man jetzt rund 800 Fahrzeuge über die Plattform vermarkten. Der Anteil an B2B-Fahrzeugen hat sich inzwischen auch deutlich erhöht. "Wir sind quasi Opfer unseres eigenen Erfolgs geworden. Wir bieten unsere Autos immer mit einem Zustandsbericht eines Sachverständigen mit Bildern in hervorragender Qualität auf der Plattform an. Das schafft Vertrauen und wir können bei Stammeinkäufern damit sehr gute Preise erzielen", so der Unternehmer. Dann überlege man vorher halt genau, ob die Hereinnahmen repariert und aufbereitet werden, wenn der Preis bei Autoproff stimme, und darauf würde es ja schließlich ankommen.Interview zur Plattform AutoproffEin Gespräch mit Senior Key Account Manager und Prokurist Steffen Müller.AH: Was will Autoproff besser als andere machen?S. Müller: Wir sehen uns als Partner des Handels - "von Händler für Händler". Wir haben alle im Team viel Erfahrung gesammelt im Automobilhandel und uns fehlte die optimale Lösung - daher haben wir Autoproff entwickelt. Der Zukauf und Verkauf über unser Portal gestaltet sich so einfach und sicher. Eines unserer Alleinstellungsmerkmale ist die Option, dass wir binnen maximal 20 Minuten, nachdem das Fahrzeug bei unserem Portal eingestellt worden ist, einen Mindestpreis auf die Auktion garantieren können - Garantiepreis. Der Verkäufer hat nun bis zu 120 Tage Zeit, diesen Mindestpreis zu akzeptieren. Tut er das, ist das Fahrzeug theoretisch bereits zu diesem Preis verkauft, denn sollte bei der Auktion ein niedrigerer Preis erzielt werden, übernimmt Autoproff das Fahrzeug für den von uns garantierten Preis. Der Clou - bei einem höheren Händlergebot erhält der Verkäufer den vollen Mehrwert - nach unserem Motto "Wir nehmen das Risiko - Sie den Erfolg!"AH: Welche Gebühren fallen bei Ihnen für den Verkäufer bzw. den Käufer an?S. Müller: Der Käufer zahlt kein Aufgeld und kann somit sein Gebot deutlich verbessern und klar kalkulieren. Das bringt einen Mehrwert für Käufer & Verkäufer. Für uns spielt das Thema Transparenz eine wichtige Rolle. Daher kennen sich Verkäufer und Käufer von Anfang an. Die Quelle der Ware ist bekannt und der Verkäufer kann zu jederzeit (auch nachhaltig) die Bieterliste einsehen. Das gilt auch für den Zahlungsverkehr und unsere Preispolitik. Bei uns gibt es keine prozentuale Preisberechnung oder langfristig bindende Abo-Modelle, sondern eine klare Gebührenstruktur. Ein Käufer zahlt für den Zugang zum Portal 35 Euro pro Monat. Dafür kann er so viele Fahrzeuge ersteigern, wie er möchte, und monatlich kündigen. Verkäufern berechnen wir für das Einstellen 25 Euro pro Fahrzeug.AH: Sie bieten eine eigene Zahlungsabwicklung an?S. Müller: Mit unserer europaweit gültigen Zahlungstransferlizenz können wir den Zahlungsverkehr unserer Kunden sicher und nachvollziehbar gestalten. Hiermit unterliegen wir im Übrigen auch der Bankenaufsicht. So ist garantiert, dass die Zahlung zum einen bei dem dafür vorgesehenen Verkäufer auch tatsächlich ankommt. Zum anderen ist sichergestellt, dass das Geld auch wirklich von der vom Käufer angegebenen Quelle stammt. Die Zahlung wird auf dem Treuhandkonto sichergestellt und nach Freigabe durch den Käufer unmittelbar an den Verkäufer zielgenau weitergeleitet. Alle Prozesse sind voll digitalisiert und zu jederzeit nachvollziehbar.AH: Auf welchen Märkten ist die Plattform derzeit aktiv?S. Müller: Einer unserer Grundgedanken ist das Thema Internationalisierung des Fahrzeugmarktes im B2B-Bereich. Autoproff wurde 2013 in Dänemark gegründet und ist derzeit auf sechs europäischen Märkten vertreten. Dazu gehören neben Dänemark inzwischen Deutschland, die Niederlande, Schweden, Polen und Österreich. Dadurch erschließen sich den Händlern auch völlig neue Möglichkeiten.AH: Wie erhält ein Käufer sein Fahrzeug, wenn er es in einem anderen europäischen Land gekauft hat?S. Müller: Uns geht es darum, Distanzen zu überbrücken. Dafür haben wir eine Transportlösung in unser System eingebaut. Der Transportpreis ist bei uns bereits im Angebot inbegriffen. Der Käufer soll alle Kosten von Anfang an im Blick haben und der Verkäufer den Verkaufspreis in vollem Umfang erhalten. Unsere Logistikpartner sind alle auf der Plattform aufgeführt und integriert. Der Händler kann sich die Spedition auswählen und den Transport direkt über die Website (ein Click) buchen oder das Fahrzeug auch selbst beim Verkäufer abholen. Der Versand der Fahrzeugdokumente erfolgt innerhalb von 24 Stunden bei einem inländischen Kauf beziehungsweise innerhalb von 48 Stunden bei einem Kauf im Ausland per UPS inklusive Sendungsverfolgung.AH: Vielen Dank für das Gespräch.

Hyundai Motor Deutschland: Ralph Kranz wird neuer Vertriebschef

Produktsicherheit im Handel: ZDK kritisiert neue EU-Verordnung

Luxus trifft auf Tradition: Aston Martin eröffnet City Store in Nürnberg

Übernahme von Schneider Automobile in NRW: Glinicke weiter auf Expansionskurs

VW-Tarifstreit: IG Metall drängt auf Einigung

Alle Schlagzeilen

B2B-Geschäft: Mehr Professionalität und Transparenz

MEISTGELESEN

VCDP-Mitgliederversammlung: Stellantis bewegt sich auf Vertragshandel zu

Autohaus-Verkaufspläne von Mercedes: Konstruktive Gespräche

E-Auto-Förderung: Habeck für Ladestromguthaben und Social-Leasing

STELLENANGEBOTE

Finanz- oder Bilanzbuchhalter (m/w/d)

KFZ - Mechatroniker (M/W/D) - Ferrari

Volkswagen Kfz-Mechatroniker (m/w/d)

Leiter IT (w/m/d)

Servicetechniker (m/w/d)

WEITERLESEN

NEWSLETTER