Ausgabe 13/2011: Mitschwimmen

MitschwimmenSocial Media E Burkhard Weller lud Experten und eigene Mitarbeiter zu einem Forum über dieses wichtige Thema ein. von Prof. Hannes BrachatUnter den Top-100-Händlern der Republik stand die Wellergruppe 2010 auf Platz 3. An 32 Standorten, mit den Marken Toyota, Lexus, BMW, Mini, VW, Audi und Skoda, will die Gruppe 2011 mit 1.853 Mitarbeitern die Umsatzlatte von einer Milliarde Euro knacken und 50.000 Fahrzeuge (18.000 NW, 32.000 GW) vermarkten. Für 2020 sind mit 3.000 Mitarbeitern an 40 Standorten zwei Milliarden Euro Umsatz geplant: 40.000 NW und 60.000 GW. Wellers Losung: Machen! Anfang Juni lud er diverse Experten und Mitarbeiter zum Thema „Social Media im Autohaus” in seine Firmenzentrale ein.Social Media – das neue UniversumMichael Schweizer, Automobilwirtschaftsstudent an der Hochschule Geislingen, stellte zunächst die Thesen aus seiner gleichnamigen Bachelorarbeit vor, die er aktuell in der Wellergruppe schreibt. Wer bei Facebook keinen Mehrwert bietet, wird weggeklickt. Sei also wirklich gut und sorge dafür, dass darüber geredet wird. Beliebteste Automarke ist mit 174.293 Fans Audi, BMW ist mit 79.136 und VW mit 57.235 dabei. Beliebteste Automobilhandelsmarke ist Deutschlands größter MB-Vertreter, die Fahrzeug-Werke Lueg AG mit 3.025 Fans. Schweizer zeigte dann diverse Mythen, Dos und Donts im Umgang mit Facebook auf. Keine AbsatzplattformWenn ein Anwender auf Facebook bei einem Händler landet, hat er bereits die Spreu vom Weizen getrennt. Nachdem Facebook keine Absatzplattform darstellt, ist grundsätzlich zu fragen, was „Fan-Menge“ bringt. Wie viele der 79.136 BMW-Fans bei Facebook werden jemals BMW fahren? Wie markenaffin ist also die „Menge“? Es geht bei Facebook mehr um Beziehungspflege als um aktives Verkaufen. Die eigentlichen Businesskunden trifft man eher bei Xing an. Social Media ist also mehr als Facebook!KonsequenzenWer im Autohaus kommuniziert die neue Welt, gibt die gewünschten Antworten, die innerhalb weniger Stunden gefordert sind? Durch Problemlösungen, Hilfestellungen oder aktuelle Informationen unterstützen wir den Kunden. Dieser bedankt sich mit einem „Gefällt mir“. Johannes Seibert, Director Marketing BMW Group, wie Tim Kleinschmidt, Leiter Online Marketing der Audi AG, zeigten auf, wie sie den Handel für die Thematik in ihren Organisationen sensibilisieren. Was steht heute bereits bei autoplenum.de u. a. über das einzelne Autohaus drin? Wie geht man mit Krisen, mit unwahren Behauptungen in diesen Plattformen um? Einig war man sich darüber, dass die Website weiterhin das virtuelle Rückgrat bleiben wird. Die Branche aber muss in der Masse mitschwimmen. Praxis im AutohausSchweizer stellte dann einige praktische Beispiele aus Autohäusern vor. Die einen stellen ihre Events auf Facebook (Einladungen, Fotos etc.), andere führen Gewinnspiele durch. Wieder andere offerieren originell aufgemacht eine Gratisfahrzeugwäsche mit Gutschein. Die Nächsten vermitteln Probefahrten mit eingestellten Erfahrungsberichten. Städter zeigen auf, wo aktuell Radarfallen aufgestellt sind. Andere geben Tipps, wie man sparsam Auto fahren kann. Immer wieder tauchte in der Diskussion die Frage auf: Lohnt sich Fangenerierung? Was ist ein Fan wert? Lohnt sich der Multiplikatoreffekt? Lohnt es sich, die Qualität für Facebook weiter zu optimieren? Was, wenn sich Facebook in fünf Jahren erübrigt hat? Burkhard Weller abschließend: „Wir werden die neuen Erkenntnisse pro Brand in unserer Gruppe separat aufsetzen. Wir beobachten sorgfältig die weitere Entwicklung. Wir qualifizieren bereits auf personeller Ebene, wägen Nutzen und Ertrag ab. In diesem Fall müssen wir wirklich nicht die Ersten im Markt sein.“ z

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