Ausgabe 05/2012: Neuer Stern

Neuer SternSmart und Mercedes E Europas größtes Smart-Center im Kölner Westen bietet nun auch Mercedes-Service. Von doris PlateEinfach war es nicht. Serviceleiter Dirk Stranowsky hat neun Monate lang daran gearbeitet, für das größte Smart-Center Europas auch die Mercedes-Benz Service-Auditierung zu bekommen. Am 1. Oktober 2011 war es endlich so weit: Das Kubina Car Center in Köln-Marsdorf wurde als erster Smart-Betrieb mit dem Stern „geadelt“ und betreut nun im Service das gesamte Pkw-Programm des Konzerns. Darauf ist Stranowsky besonders stolz: „Normalerweise übernehmen die Mercedes-Benz-Partner die Marke Smart im Service. Wir haben es genau anders herum gemacht.“ Der größte Brocken bei den Anforderungen, die durch ein Audit bestätigt werden mussten, war die Qualifikation der Mitarbeiter. Aber auch die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems musste gestemmt werden. Gut, dass der Manager aus seiner vorherigen mehr als 18-jährigen Mitarbeit bei einem anderen Mercedes-Benz-Servicepartner hierin Erfahrung hatte.Insgesamt hat Kubina der Einstieg in den Mercedes-Benz-Servicevertrag 150.000 Euro gekostet. Da kam einiges zusammen: Nicht nur die Schulung der Mitarbeiter und das Spezialwerkzeug, auch die Werkstattausrüstung musste für die größeren Fahrzeuge mit einer neuen Vermessungsbühne und einem neuen Reifenmontiergerät ergänzt werden. Hinzu kam die Erstbevorratung an Teilen. WachstumspotenzialeAber ohne Investition keine Wachstumspotenziale: Das Smart-Center hat sich um den Mercedes-Benz-Servicevertrag bemüht, weil die Verkäufe des Kleinwagens in den letzten Jahren aufgrund der fehlenden Modellpalette erheblich zurückgegangen sind: Zu Spitzenzeiten waren es 1.650 Neuwagen, die in Marsdorf und im zweiten Standort Leverkusen vermarktet wurden. Aufgrund der Ein-Modell-Politik des Herstellers sind es derzeit deutlich weniger, so dass das Unternehmen den Fokus verstärkt auf das Gebrauchtwagengeschäft legt. Außerdem hat Kubina Ende Mai 2011 sein Chrysler/Jeep/Dodge-Engagement beendet. Genauso wie der Konzern, der seitdem auch nur noch Daimler heißt. Es bestand also Handlungsbedarf. Die Werkstattauslastung ist mit 93 Prozent zwar derzeit noch akzeptabel, aber je weniger Fahrzeuge verkauft werden, desto weniger kommen zukünftig in die Werkstatt. Und Kubina will auch wieder wachsen. Das Potenzial dafür ist da: „Die Werkstatt verfügt derzeit über zehn Arbeitsplätze. Möglich wären 14“, so Stranowsky. Der eingeschlagene Weg scheint richtig zu sein: Das Mercedes-Engagement zeigt schon erste Früchte. Am 1. März kam zu den bisher 15 Mitarbeitern am Standort schon ein weiterer Monteur hinzu. Im Laufe des Jahres könnten es noch mehr werden.“Keine DumpingpreiseMit Radio- und Zeitungswerbung vor allem im Kölner Westen soll nämlich das neue Angebot noch bekannter gemacht werden. Der Slogan: „Ein neuer Stern im Kölner Westen“. Dabei sieht sich der Betrieb nicht als Konkurrenz zu den Mercedes-Benz Betrieben im Kölner Raum: „Wir wollen nicht mit Dumpingpreisen in den Markt gehen, aber Kunden einfangen, die sonst zu freien Werkstätten gehen würden.“ Servicechancen sieht das Unternehmen vor allem im Segment zwei und drei, also den älteren Fahrzeugen und bei den kleineren Mercedes-Benz-Modellen, der A-, B- und C-Klasse. Außerdem kommt dem neuen Mitbewerber zugute, dass im Kölner Westen vor einigen Jahren ein Mercedes-Betrieb geschlossen wurde. Diese Kunden könnten jetzt das neue Service-Angebot in Köln-Marsdorf nutzen. Mit Flexibilität punktenMit Flexibilität und persönlichem Kontakt will das Unternehmen punkten, denn damit hat Kubina Erfahrung: „Smart-Kunden sind sehr spontan.“ Nur die Hälfte der Fahrer des City-Flitzers kommt nach Voranmeldung zum Service. Die andere Hälfte, wenn es ihr gerade passt. Für Mercedes-Besitzer wäre die Möglichkeit, mit Serviceanliegen kurz dazwischengeschoben zu werden, ein überwiegend neues Erlebnis. Bei dieser Marke herrscht nach der Erfahrung von Stranowsky nämlich eher der Trend zur Terminvereinbarung vor. Und das ist nicht der einzige Unterschied: „Bei Smart gibt es viele kleine Reparaturen, die schnell gehen. Bei Mercedes braucht man durchschnittlich doppelt so viel Zeit. Es ist viel komplexer. Und die Rechnung ist auch viel höher.“ Aber Stranowsky weiß, wie das zu organisieren ist. „Sollte sich die Mercedes-Benz Vertriebsorganisation dazu entschließen, den Betrieb in Köln-Marsdorf mit einem Vermittlungsvertrag auszustatten, wird man sich diesem natürlich nicht verschließen“, so der Manager. Denn dass sie Vertrieb können, haben die Mitarbeiter des Unternehmens schon bewiesen. „Der Ausstellungsraum, der 2008 für Chrysler/Jeep/Dodge gebaut wurde, würde sich auch für Mercedes-Benz gut eignen.“ zKurzfassungDas größte Smart-Center Europas brauchte neun Monate, um seine Mitarbeiter auch für Mercedes-Benz zu schulen, das Audit zu bestehen und das geforderte Qualitätsmanagementsystem einzuführen. Insgesamt investierte das Kubina Car Center in Köln-Marsdorf 150.000 Euro, um sich den Stern an die Werkstatt heften zu können. Mit den neuen Kunden sollen aber nun die fehlenden Smart-Verkäufe und der Wegfall der Marken Chrysler/Jeep/Dodge aufgefangen werden.

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