Ausgabe 17/2009: Öko-Schau

AutoindustrieÖko-SchauIAA 2009 E Von der wichtigsten Automesse der Welt werden im Krisenjahr 2009 Impulse erwartet. Hier die wichtigsten Modellneuheiten der Hersteller. Von Udo SchwickalDank der Umweltprämie wird in Deutschland für 2009 ein neuer Absatzrekord beim Neuwagenverkauf erwartet: 3,5 Mio. Fahrzeuge, das gab es zuletzt vor zehn Jahren. Doch der staatlich geförderte Boom kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Automobilbranche weltweit in einer Existenzkrise steckt. Kritiker werfen vor allem den deutschen Herstellern vor, zu lange auf immer größere, stärkere und auch teurere Fahrzeuge gesetzt und so den Trend zum umweltbewussten Kleinwagen verschlafen zu haben. Bereits auf der letzten IAA kündigten die Hersteller daher eine ökologische Trendwende in ihrer Modellpolitik an. Die folgende Übersicht zeigt, ob sie ihr Versprechen gehalten haben.Alfa Romeo: MultiAir nennt sich die neu Fiat-Technologie, die zwar auf dem Alfa-Stand ausgestellt wird, aber zugleich ein Schwerpunkt-Thema der gesamten Fiat Gruppe ist. Dahinter verbirgt sich eine elektrohydraulische Ventilsteuerung, welche erstmals eine schier endlos große Variationsbreite der Ventilsteuerung ermöglicht. Die Folge: Der Motor wird in jeder Fahrsituation mit einem optimalen Wirkungsgrad betrieben, was für weniger Verbrauch, weniger Emissionen und mehr Kraft sorgt. Alfa Romeo wird die MultiAir-Motoren im Nachfolger des Alfa 147 anbieten. Der 149 soll zukünftig den Namen „Milano“ erhalten. Zu einem späteren Zeitpunkt will Alfa Romeo das MultiAir-System auch in Verbindung mit Dieselmotoren anbieten.Audi: Zu ihrem 100-jährigen Jubiläum wollen die Ingolstädter einen Ausblick auf die Mobilität der Zukunft geben. Neben dem R8 Spyder mit Stoffverdeck sind insgesamt drei Weltpremieren geplant. Gezeigt wird u. a. der neue A5 Sportback, eine Mischung aus Coupé und Kombi, der ab September bei den Händlern angeboten wird. BMW: Direkter Konkurrent zum A5 Sportback ist der BMW 5er GT, der ab Oktober in den Verkauf kommt. Das multifunktionale Fahrzeug gibt es zum Start mit einem 300- und einem 407-PS-starken Benzinmotor sowie einem 245-PS-starken Dieselaggregat. Alle nutzen die Achtgang-Automatik von ZF. Ab Frühjahr 2010 soll der GT auch im Allradantrieb angeboten werden. Weitere Weltpremieren sind der ActiveHybrid 7, ActiveHybrid X6, 320d EfficientDynamics Edition, 740d, 750Li xDrive sowie das SUV Einstiegsmodell X1. Die BMW-Tochter Mini präsentiert zwei Konzeptautos: den künftigen Roadster und ein Coupé. Citroen: Die Franzosen zeigen als Weltpremiere den neuen C3, der bei uns im nächsten Frühjahr auf den Markt kommt. Der Polo-Konkurrent ist um sieben Zentimeter gewachsen, die Motorisierung beginnt beim 1,4-Liter mit 73 PS. Chevrolet: Nachdem sich Chevrolet nun doch zur IAA-Teilnahme entschieden hat, dürfen sich die Besucher auf den Kleinwagen Spark freuen, der auf dem Genfer Autosalon seine Weltpremiere feierte. Er soll nicht nur durch seine markante Form, sondern auch durch einen niedrigen Verbrauch, hochwertige Qualität und Variabilität überzeugen.Nicht nur anschauen, sondern auch fahren können die Besucher die neuen Kompaktlimousine Cruze, die ab 14.990 Euro beim Händler steht. Dacia: Einen wahren Kampfpreis – diesmal im SUV-Segment – setzt die erfolgreiche Billigmarke von Renault mit dem „Stepway“. Trotz permanentem Allradantrieb soll der Stepway bei 10.000 Euro beginnen. Ferrari: Keine IAA ohne Supersportwagen: Ferrari präsentiert den Nachfolger des F430 mit dem Namen 458 Italia. Der V8-Motor wächst von 4,3 auf 4,5 Liter sowie von 490 auf 500 PS.Fiat: Nach vier Jahren bekommt der Grande Punto ein Facelift und den neuen 1,4-Liter-MultiAir (siehe Alfa). Marktstart ist im Oktober. Darüber hinaus zeigen die Italiener ein Facelift des Sedici, den 500C, den Qubo-Trekking sowie einen Panda, stellvertretend für den niedrigen CO2-Ausstoß der Marke. Geplant ist auch ein Sondermodell von Abarth.Ford: Höhepunkt auf dem IAA-Stand ist der neue C-MAX. Der auf dem Focus basierende Kompaktvan hebt sich durch sein dynamisches Design angenehm von den Mitbewerbern ab. Er soll in zwei Längen als Fünf- und Siebensitzer auf den Markt kommen. Wie die meisten Hersteller setzt auch Ford auf das Motor-Downsizing und bietet den C-MAX mit aufgeladenem 1,6-Liter-Benzin-Direkteinspritzer mit variabler Ventilsteuerung (EcoBoost) an. Hyundai: Die Koreaner sind mit zwei Weltpremieren auf der IAA vertreten: dem Tucson Nachfolger ix35, der bereits in Genf als Studie „ix-onic“ zu sehen war, und dem Santa Fe als Facelift. Um dem Publikum die gesamte SUV-Palette nahe zu bringen, ist ein eigener Offroad-Parcours geplant. Darüber hinaus wird die umweltfreundliche Hyundai BlueDrive-Technologie vorgestellt sowie Promotion für die Fußball-WM 2010 gemacht, zu der Hyundai als Sponsor auftritt. Im Gespräch ist auch das Konzeptmodell HND-5 eines sportlichen Crossover-Kleinwagens. Jaguar: Die britisch-indische Edelmarke präsentiert das neue Topmodell XJ. Das Design ist an dem kleineren XF angelehnt. Es bleibt bei Alu-Karosserie, Heckantrieb und Sechsgang-Automatik. Als Motorisierung stehen die neuen Fünfliter-V8 Benziner mit 385 bzw. 510 PS sowie der Dreiliter V6-Bi-Turbodiesel mit 275 PS zur Verfügung. Im Handel ist der XJ ab Januar. Jeep: Die Amerikaner zeigen eventuell den neuen Grand Cherokee, der allerdings erst im Herbst nächsten Jahres nach Deutschland kommen soll. Kia: Die zweite koreanische Autofirma präsentiert sich mit neuem Gesicht. Dazu zählen der neue um 9 Zentimeter gewachsene Sorento mit neuem 2,2-Liter-Dieselmotor sowie das Facelift des cee’d. Letzterer erhält serienmäßig eine Start-Stopp-Automatik (ESG) sowie ein 6-Gang-Getriebe. Weltpremiere feiert das Serienmodell der früheren Minivan-Studie No. 3 als Kia Venga.Land Rover: Die Baureihen Discovery, Range Rover und Range Rover Sport wurden optisch überarbeitet und mit neuen Benzin- und Dieselmotoren versehen, die trotz höherer Leistung weniger verbrauchen sollen. Außerdem feiern die beiden Defender-Sondermodelle Fire und Ice IAA-Premieren.Maserati: Der Gran Turismo bekommt eine Cabrio-Version an die Seite. Der GTC ist mit einem vollelektronischen Stoffdach sowie zwei V8-Motoren mit 405 PS bzw. 440 PS versehen. Als Markteinführung ist das Frühjahr 2010 vorgesehen.Mazda: In Frankfurt wird die neue Mazda MX-5 Studie präsentiert. Außerdem feiern der Mazda CX-7 Facelift inklusive eines neuen Dieselaggregats sowie der modifizierte Mazda RX-8 ihre Deutschland-Premiere. Letzterer wird als RX-8 Hydrogen RE auch mit Wasserstoff-Antrieb gezeigt. Mit neuen Motoren, intelligenten Steuerungssystemen und einer sukzessiven Senkung des Fahrzeuggewichts bei allen neuen Modellen will Mazda den Verbrauch seiner Fahrzeugflotte bis zum Jahr 2015 um 30 Prozent verringern. Mercedes-Benz: Nach dem erfolgreiche Start der neuen E-Klasse-Limousine feiert das T-Modell auf der IAA Premiere. Händlerstart ist bereits im Oktober. Das Ladevolumen von bislang 1.950 Liter soll dabei übertroffen werden, bei den Motoren gibt’s das gleiche Angebot wie in der Limousine. Publikumsmagnet wird allerdings der neue Super-Sportwagen SLS mit Flügeltüren und 6,2-Liter-V8 Motor mit 571 PS sein. Der Verkauf für rund 165.000 Euro beginnt Anfang 2010. Später soll eine Roadster-Version folgen.Opel: Wichtigstes Fahrzeug ist der neue, um 20 Zentimeter gewachsene Astra. Markstart mit vier Benzin- sowie vier Diesel-Motoren ist noch 2009. Mit neuem Design und neuem Türenkonzept, bei dem sich Vorder- und Hintertüren gegenläufig öffnen, wird der Meriva auf der IAA vorgestellt.Peugeot: Mit 32 Serienfahrzeugen, Concept-Cars und Technologiestudien ist Peugeot auf der IAA vertreten. Im Mittelpunkt steht die Weltpremiere des 2+2-Sitzer Sportcoupés 308 RC Z mit einem 200 PS starken Turbo-Benziner. Mit dem neuen 5008 will Peugeot gleich eine Neuinterpretation des Kompaktvan-Konzepts erreichen. Neben dem aerodynamischen Außendesign bietet der 5008 ein geräumiges Interieur mit variablem Platzangebot. Concept-Cars wie der 3008 Hybrid4 – dahinter verbirgt sich ein Diesel-Hybrid-Motor – sollen einen Ausblick auf zukünftige Serienmodelle bieten. Porsche: Die neue VW Tochter zeigt auf der IAA erstmalig den neuen Porsche 911 Turbo. Das Topmodell soll sparsamer, leichter, stärker und schneller als sein Vorgänger sein. Herzstück ist der neue Turbo-Motor mit 3,8 Liter Hubraum und 500 PS. Der Verbrauch soll 11,7 Liter nach EU5-Norm nicht überschreiten. Verkaufsstart für den neuen Porsche 911 Turbo als Coupé und Cabrio in Deutschland ist am 21. November. Renault: Die Franzosen halten sich in Sachen IAA bedeckt. Das Thema Elektrofahrzeug soll auf jeden Fall im Vordergrund stehen. Allerdings wird gemunkelt, dass auch eine Studie des Twingo CC, eines zweisitzigen Roadsters mit festem Dach, sowie das neue Mégane Coupé-Cabriolet zu bewundern sein werden. Rolls-Royce: Die noble BMW-Tochter offeriert den neuen 5,40 Meter langen Ghost, der bereits als Konzeptcar in Genf zu sehen war. Als Basis dient der 7er BMW, wie z. B. dessen 507 PS starker Turbo-V12-Motor. Seat: Die Spanier zeigen einen sportlichen Kombi vom Ibiza mit der Bezeichnung ST (Sports Tourer). Der ST teilt sich die Technik mit dem neuen Polo und kommt im Frühjahr 2010 auf den Markt. Skoda: Die zweite Volkswagentochter feiert mit einer Gepäckraumvariante eine IAA-Weltpremiere: Der Superb Kombi soll mit attraktivem Preis und Ladevolumen neue Käufer erschließen. Skoda spendiert ihm zusätzlich zu den Motoren der Limousine einen modernen 2,0-Liter-Common-Rail-Diesel mit 110 PS.Subaru: Der japanische Allrad-Experte bringt den neuen SUV Outback und den neuen Legacy nach Frankfurt. Beide Modelle erhalten die stufenlose Sechsgang-Automatik „Lineartronic“ und werden ab 24. September bei den Händlern stehen. Suzuki: Der Klein- und Geländewagenspezialist stellt vor allemdie überarbeitete Version des kompakten „Urban-Cross-Cars“ SX4 und das Swift-Sondermodell „limited 25“, das im Herbst in den Handel kommt, ins IAA-Rampenlicht. Vor allem bei der Motorisierung hat der SX4 Neues zu bieten: Ein neuer 2.0-Liter-Dieselmotor sorgt für ein maximales Drehmoment von 320 Nm. Der Direkteinspritzer leistet 135 PS und kommt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 4,9 Liter aus. Neben der Automobilsparte ist Suzuki erstmalig mit der Motorrad- und Marinesparte auf der IAA vertreten.VW: Die Wolfsburger stellen das Thema Effizienz und alternative Antriebe in den Mittelpunkt ihres Messeauftritts. So will das Unternehmen in Frankfurt ein Ein-Liter-Auto präsentieren, das 2013 in Serie gehen soll. Im Fokus steht zudem eine dreitürige Variante des Polo, dessen Verkauf ab Oktober beginnen soll. Die Spritsparvariante Polo Bluemotion ist ebenfalls ausgestellt. Ein neues Gesicht bekommt der neue Golf Variant, während der Scirocco und der Golf als R-Variante einen 270 PS starken Zweiliter-Turbo-TSI erhalten. zKurzfassungDie weltgrößte Automesse IAA wird gerne als die Leitmesse der Branche bezeichnet. Und in der Tat wollen die Automobilhersteller besonders hier ihrem Publikum signalisieren, dass sie die ökologischen Herausforderungen verstanden haben. Mit Hybridvarianten, Elektrofahrzeugen und verbrauchsarmen Motoren soll die Zukunftsfähigkeit der Autoindustrie sichergestellt werden. Trotz aller Vernunft bleibt dennoch genügend Raum für Emotion und Fahrspaß, wie die Übersicht beweist.Suzuki kennenlernen: Händlertage auf der IAAautoindustrie Autohaus Suzuki kennenlernen: Händlertage auf der IAA Autohaus

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