Die IG Metall hat die rund 1.700 Beschäftigten aller Mercedes-eigenen Autohäuser in Ostdeutschland für Dienstag zu Warnstreiks aufgerufen. Grund dafür seien die ergebnislosen Gespräche über eine Arbeitsplatz- und Standortsicherung der ostdeutschen Daimler-Vertriebstochter MBVG am Montag, teilte die Gewerkschaft mit.
Obwohl die Mercedes-Benz Vertriebsgesellschaft mbH schwarze Zahlen schreibe, halte der Daimler-Vorstand an deren Verkauf mit Betrieben in Rostock, Schwerin, Magdeburg, Berlin, Dresden und Leipzig fest, kritisierte Bezirksleiter Olivier Höbel. Die Metaller trauten den vagen Versprechungen der Arbeitgeber nicht und wollten ihre Zukunft tariflich absichern. "Mercedes will sich aus dem eigenen Vertrieb vollständig zurückziehen, ohne mit den Betriebsräten und der IG Metall ein vorliegendes Alternativkonzept zu diskutieren."
Daimler stellt sein komplettes Niederlassungsnetz mit 158 Autohäusern und Werkstätten auf den Prüfstand, weil es an der Profitabilität hapert. Zuletzt arbeiteten dort 15.000 Menschen. Seit Januar dieses Jahres werden einzelne Niederlassungen in größeren Vertriebsverbünden zusammengefasst. Dadurch sollen Leitungs- und Verwaltungsfunktionen gebündelt werden. Zudem sind Pkw- und Nutzfahrzeug-Geschäft seit kurzem organisatorisch getrennt.
Die Pläne des Premium-Herstellers sehen auch den Verkauf von 63 Standorten vor. Wie berichtet, gibt es bereits für die werkseigenen Autohäuser in Erfurt (Mercedes-Benz Russ & Janot) und Wiesbaden (Mercedes-Benz Taunus-Auto-Verkaufs GmbH) neue Investoren. (dpa/rp)
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