Ausgabe 09/2013: Plan B

Plan BMehrmarken center – Wer seinen Kunden mehrere Marken anbieten will, kann dies jetzt mit einer neuen Signalisation tun. Von Doris PlateSeit Anfang des Jahres können Partner der Einkaufsbörse ELN Neufahrzeuge verschiedener Marken unter dem Namen „Mehrmarken Center“ anbieten. Dahinter steht die Mönchengladbacher Firma S & S Internet Systeme GmbH, die in der Branche bereits mit ihrem Handelssystem ELN bekannt ist. Geschäftsführer Walter Schiel erklärt die neue Marke so: „Wir wollen dem Partner beim Verkauf helfen, aber ihn nicht unnötig einengen.“ Mehrmarken Center ist sozusagen die Ausbaustufe zum ELN-Angebot. „Mit ELN haben die Systemmitglieder aktuell Zugriff auf rund 14.500 Lagerfahrzeuge (Schwerpunkt Neu- und Jungwagen) und rund 11.500 Bestellangebote, überwiegend konfigurierbare EU-Neuwagen mit Preisvorteil. Hinzu kommen noch rund 8.000 deutsche Bestellangebote zu Top-Rabatten aus Vermittlungsgeschäften großer Vertragshändler und rund 600 Nutzfahrzeuge“, wirbt Schiel. Eigene SignalisationMehrmarken Center (MMC) liefert die dazugehörige Signalisation bestehend aus Plakaten, Fahnen und Großbannern sowie Werbemittel wie Flyer, Give-aways und Anzeigenvorlagen. Außerdem bietet das System eine Webseite sowie zehn Einbauteile für eine bestehende Homepage des Betriebes. 47 MMC gibt es derzeit schon in Deutschland und das Interesse ist groß. „Inzwischen eröffnet fast jedes Wochenende ein Mehrmarken Center“, berichtet der Systemgeber. Vorreiter war das Autohaus Gerhard in Olpe. Der Honda-Servicepartner erweitert schon seit 2008 sein Angebot mit ELN. Mit Mehrmarken Center signalisiert Gerhard seit Januar 2013 auch nach außen, dass in dem Betrieb mehrere Marken verkauft werden. Gute ResonanzDie Resonanz ist gut. „Die Geschäfte laufen im Moment entgegen dem Trend wirklich sehr gut“, sagt Inhaber Günter Gerhard. „Obwohl das Autohaus seit über 20 Jahren am Ort ist und auch schon länger Fahrzeuge verschiedener Marken verkauft, merken manche Kunden erst seit wir Mehrmarken Center signalisiert haben, dass sie bei uns alle Fabrikate kaufen können.“ Auch teurere Fahrzeuge, wie er sie bislang noch nicht verkauft hat, werden jetzt bei ihm nachgefragt. „Wir haben jetzt schon unsere Jahresplanung über 50 Prozent erfüllt.“ Genaue Zahlen will er nicht nennen. Eines steht für den langjährigen Honda-Händler aber fest: Einen Markenvertriebsvertrag will er nie mehr haben. Für diese Klientel will Schiel eine Alternative anbieten, aber nicht nur: „Wir bedienen mit unserem Konzept die vielen tausend mittleren Autohäuser, die zum Beispiel Vertragshändler kleinerer Marken sind oder waren, von denen sie allein aber nicht leben können. Wir stärken die typischen Familienbetriebe und sorgen dafür, dass diese ihre Kunden umfassend bedienen und damit halten können.“ Überschaubare KostenDie Kosten dafür sind überschaubar: 2.300 Euro netto beträgt die Systemstartgebühr mit Lizenz und Gebietsschutz inklusive eines Startpakets mit den Signalisationselementen und Werbemitteln. Die monatliche Teilnahmegebühr beträgt 150 Euro netto. Um die Qualität zu sichern, kommt aber auch dieses System nicht ohne Standards aus: Ein Mehrmarken Center muss mindestens vier Mitarbeiter haben. Die Werkstatt muss von der Ausstattung her zur Mehrmarken-Reparatur in der Lage sein und sollte mindestens zwei Hebebühnen haben. Reparatur-Annahme und ein Kunden-Beratungsraum für Verkaufsgespräche sind ebenso Pflicht wie Platz, um wenigstens fünf Fahrzeuge auszustellen. „Wir machen aber keine Vorschriften, woher diese Fahrzeuge zu beziehen sind“, erläutert Schiele. Naheliegend wäre natürlich, dass die MMC solche Fahrzeuge über einen der 55 Großhändler beziehen, per Kauf oder in Kommission – das ist Verhandlungssache. Für Finanzierungsfragen steht die Commerz Finanz bereit. Außerdem können die Center natürlich auch eigene Inzahlungnahmen ausstellen. Kundenbagger mit RegionalprinzipDas System bietet einen Kundenbagger an: Die MMC-Zentrale unterhält ein zentrales Mehrmarken Center-Internet Portal (www.mehrmarkencenter.de), das sich an Endkunden richtet. Dort werden die ELN-Angebote gezeigt, aber nicht verkauft. Vielmehr werden die Fahrzeug-Interessenten an diejenigen MMC und ELN-Teilnehmer weitergeleitet, in deren Region sich der Interessent befindet. Hier greift der Gebietsschutz. „Jedes Mehrmarken Center bekommt ein ausreichendes geografisches Gebiet für sich. Die jeweilige Entfernung zum nächsten MMC muss im Einzelfall individuell festgelegt werden. Auf dem Land gelten zum Beispiel größere Entfernungen als in der Stadt“, erläutert Schiel. Start mit kostenloser ProbezeitWer sich für das System interessiert, kann sich unter www.mehrmarkencenter.de anmelden. Wenn der Betrieb prinzipiell geeignet ist, erhält er alle wichtigen Informationen und einen kostenlosen Testzugang zur ELN-Fahrzeug-Einkaufsbörse. Während der Probezeit besucht ein Mitarbeiter des Systemgebers den Betrieb und bespricht die noch offenen Fragen. Wenn sich der Betrieb zur Teilnahme entschließt, wird das Startpaket zusammengestellt und verschickt. Erst wenn das Startpaket vor Ort ist, wird die Systemgebühr fällig. Schiel empfiehlt, sobald die Außensignalisation des Betriebes umgestellt ist, eine Eröffnungsfeier, um die neuen Möglichkeiten einem breiten Publikum bekannt zu machen. Um die Investition zu schützen, beträgt die Mindestlaufzeit ein Jahr. ■KurzfassungNeuwagen-Einkaufsportale gibt es schon einige. Mehrmarken Center bietet jetzt aber eine Ausbaustufe dazu: Es werden auch eine Signalisation, bestehend aus Plakaten, Fahnen und Großbannern, sowie Werbemittel angeboten. Initiator Walter Schiel will eine Ergänzung oder Alternative zum fabrikatsgebundenen Handel anbieten. Weitere Informationen unter www.mehrmarkencenter.de

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