Ausgabe 13/2009: Qualitativ wachsen!

Qualitativ wachsen!8. AUTOHAUS Strategietag E Wachstum in gesättigten Märkten, Perspektiven 2010, Kooperationsformen, Internetvertrieb – der Strategietag der AUTOHAUS Akademie am 18. Juni hatte ein breites Themenspektrum.Von Prof. Hannes BrachatEs war erneut ein spannender Strategietag. Dello-Chef Kurt Kröger, der das Eingangsreferat zum Thema „Wachstum in gesättigten Märkten – Strategien für den Automobilhandel“ hielt, setzte erneut intellektuelle wie kluge Maßstäbe. Klare Aussage: „Wachstum in unserem Unternehmen ist seit jeher nicht eine Frage von mehr Volumen, mehr Marktanteil, mehr Betrieben gewesen, sondern grundsätzlich erst die Frage nach den Möglichkeiten, die wir haben. Das hängt sehr eng mit der Frage zusammen: Was können wir uns leisten und wie finanzieren wir das?“ Kröger setzt neben der Herstellermarke sehr stark auf die eigene Handelsmarke. Satte Märkte, Perspektiven 2010Detlef Borscheid, Geschäftsführer von BDW-Automotive, setzte markante Zulassungsanalysen (siehe Kasten). Den Vorzieheffekt über die Abwrackprämie sieht der Analytiker für 2009 bei 300.000 Neufahrzeugen. Im Rahmen der Abwrackprämie werden 2009 1,4 Mio. Neuwagen und 600.000 Jahreswagen vermarktet werden. Rund 200.000 Fahrzeuge mit Abwrackprämie werden von 2009 in 2010 verlagert werden. Thomas Kremer von b-k-p Consulting erläuterte in farbiger und sehr praxisnaher Darstellung die Sanierungs-Szenerie. Kremer: „Gut 50 Prozent der Aufträge zur Sanierungsberatung kommen derzeit von Dritten, meist Banken. Sie fordern ein Sanierungsgutachten nach IDW-Standard (Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland). Dabei liegt die Kernfrage darin: Ist die Sanierung zu bejahen?“ Eberhard Gross, Geschäftsführer HGS Concept, Fulda zeigte, wie bei regionalen Messen oder bei Produkteinführungen im Haus der Verkaufserfolg sicherzustellen ist. KooperationenDer Vertriebsdirektor der Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, Hans-Heiner Lüdemann, erläuterte an verschiedenen Beispielen die Thematik Kooperation im Finanzdienstleistungsmanagement. Dazu gehören z. B. der Privatleasing-Bereich mit Opel und Chevrolet, die Kooperation mit der Ford-Händler Dienstleistungsgesellschaft oder auch der Nürnberger Versicherungsgruppe. Lüdemann verbindet mit einer Kooperation „langfristige Planungssicherheit wie immense Lerneffekte“. Axel Berger, Vorstandsvorsitzender der CarGarantie, zeigte an praktischen Konzepten auf, wie beispielsweise über den Verbund von Garantie und Finanzierung über einen ServiceVertrag eine Garantie nach der Wartung geschlossen werden kann, oder wie ein Garantiepaket nach erfolgter HU/AU Sinn macht. Als Wintercheckmodul stellte er die smart Kühlsystem-Garantie vor. Sven Jürgensen, Vorstand der Automobilgruppe Nord AG, und Wolfram Lambeck, 2. Vorsitzender Einkaufsgenossenschaft Automobile e.G., erläuterten in einer Diskussion mit Prof. Hannes Brachat die Wesensmerkmale einer Kooperation mit den verschiedenen Leistungsebenen. InternethandelErich Laube, Geschäftsführer Laube Automobile Fachzentrum GmbH (www.laube-automobile.de) zeigte auf seine einmalige Art auf, wie heute der Gebrauchtwagen-Internethandel professionell funktioniert. 60 Prozent seiner Kunden werden inzwischen via Internet auf sein Unternehmen in Plauen/Neuensalz aufmerksam. Dazu ist der Kunde nach seinen Recherchen bereit, bis zu 138 Kilometer zu fahren. Nachdem Internetverkäufe nicht so rentabel wie sonstige Verkaufsgeschäfte sind, geht es darum, Kosten und Nutzen genauestens abzuwägen. Anhand von praktischen Beispielen zeigte Erich Laube, was für und wie viele unseriöse Inserate es in den Börsen gibt. Nachdem Laube 80 Prozent seiner Verkäufe an Wiederverkäufer leistet, händigte der quirlige Oberbayer jedem Besucher eine CD aus, die das gesamte Leistungsspektrum der 70 Mitarbeiter in Neuensalz (Vogtland) plastisch darstellt. zLesen SIe hier...... die Kernbotschaften des 8. AUTOHAUS Strategietages am 18. Juni in Hannover.Aussagen des StrategietagsDie Kernaussagen des 8. Strategietags der AUTOHAUS Akademie:1.2.3.4.5.6.7.8.9.10.11.12.13.14. Der Gebrauchtwagenmarkt wird wieder erster Markt werden. Der GW-Wertberichtigungsbedarf wird 2009 im Automobilhandel zwischen 35 und 40 Mrd. Euro liegen. Die Zusammenarbeit Handel u. Hersteller bedarf neuer Spielregeln und neuer Margensysteme. In gesättigten Märkten liegt die eigentliche Wachstumschance im qualitativen Wachstum. Gegenwärtig musst du Unternehmer, nicht Automobilhändler sein. Es geht nicht um mehr Menge, sondern primär um Ertrag. Die Kunden wünschen eine Handelskultur. Diese beinhaltet mehr Kooperation, Humor, Emotion. Zum Jahresende wird die Abwrackprämie abschließende Belebung zeitigen. Herstellerbanken sind auch Banken. Private Berater haften für ihre Gutachten. Die GW-Garantie wird nicht nur bei MB auf 2 Jahre angelegt werden. Bei den Fahrzeugangaben im Internet sollte man Wichtiges von Unwichtigem trennen. Weniger ist mehr! Internet führt zu einer Verlagerung der Werbeausgaben. Die wahren Bezugsquellen von Neufahrzeugen für den freien Handel bleiben weiterhin gehütetes Geheimnis. Marktdaten 2009-2010Die Prognosezahlen von Detlef Borscheid, Geschäftsführer von BDW-Automotive:Pkw-Neuzul. 2009: 3,6 Mio. EinheitenPkw-Neuzul. 2010: 2,8 Mio. EinheitenPrivat-Nachfrage 2009: 2,05 Mio. Einh. (+ 65%) Privat-Nachfrage 2010: 1,05 Mio. Einh.Flotten-Nachfrage 2009: 580.000 Einh.Flotten-Nachfrage 2010: 610.000 Einh.Besitzumschreibungen 2009: 5,753 Mio. Einh.Besitzumschreibungen 2010: 5,683 Mio. Einh.Antriebsarten (1–5/2009): - Diesel + 0,9 %- Benziner + 136,9 %

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