Ausgabe 04/2008: Real Garant mit neuem Format

Real Garant / 2007 übernahm die Zurich Gruppe Deutschland die Real Garant Versicherung AG. AH-Herausgeber Hannes Brachat sprach in der Firmenzentrale in Neuhausen a.d.F. mit Vorstand Thomas Terwelp.Real Garant mit neuem Format von Prof. Hannes BrachatDie Zurich Gruppe Deutschland hat 2007 die Real Garant Versicherung AG übernommen. AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat sprach in der Firmenzentrale in Neuhausen a. d. F. mit Vorstand Thomas Terwelp.AH: Herr Terwelp, 2007 fand bei der Real Garant ein Firmeneigentümerwechsel statt. Worin liegt die zukünftige Ausrichtung der Real Garant?T. Terwelp: Die Real Garant war eine rein privatwirtschaftliche Gründung. Ende der 1990er Jahre hatte sich der ADAC in die Gesellschaft eingekauft. Hintergrund war, dass damals zur politischen Diskussion stand, dass auch Privatleute beim Verkauf eines Wirtschaftsgutes Gewährleistung übernehmen sollten. Der ADAC wollte über seine Mitgliederorganisation für Privatleute eine Garantieversicherung offerieren. Das hat sich dann 2002 mit der neuen Schuldrechtsreform anders ergeben. Unser Geschäftsmodell ist rein auf "B2B-Basis" ausgelegt, also ausschließlich auf den Handel ausgerichtet. Das bedeutet, der jeweilige Händler gibt ein Garantieversprechen an seinen Kunden und wir sind im Hintergrund sein Rückversicherer. Aus strategischen Gründen hat sich der ADAC in 2007 entschieden, die Real Garant zu verkaufen. Ende Oktober 2007 wurde die Real Garant an die Zurich Gruppe Deutschland verkauft. Die Zurich Versicherung bietet – bis auf die Garantieversicherung – alle Versicherungsprodukte für den Kfz-Handel an. Es machte somit für die Zurich strategisch Sinn, den fehlenden Baustein Garantieversicherung mit dem Kauf der Real Garant zu ergänzen. In dieser neuen Konstellation stecken auch für uns viele Vorzüge. Wir haben einen finanzstarken und innovativen Versicherer mit vielen Synergiemöglichkeiten. Wir sprechen dieselbe Versicherungssprache und wir können in diesem Verbund auf das internationale Netz der Zurich zurückgreifen.Verlauf 2007AH: Herr Terwelp, Sie kamen allerdings vor dieser Übernahme 2007 quasi als Seiteneinsteiger zur Real Garant. Wie lief das Jahr 2007 für die Real Garant?T. Terwelp: Das Jahr 2007 war für den Autohandel ein sehr schwieriges Jahr. Das hat auch vor unseren Türen nicht Halt gemacht. Wir haben aber dennoch wichtige Marktsignale und Impulse gesetzt. Das ist vor allem sichtbar im Bereich Marketing – vom Werbeauftritt zur Website, verstärkter Pressepräsenz bis hin zu neuen Imagebroschüren und Werbemitteln. Wir sind jetzt wieder im Markt wahrnehmbar. Wir haben den Außendienst erweitert und neu strukturiert. Wir können inzwischen dem Handel neben den Garantieprodukten auch gezielte Beratungskompetenz in Sachen Gebrauchtwagen und Optimierung im Autohandel zur Verfügung stellen.Garantie "Alternative Antriebe"AH: Sie hatten in 2007 auch eine Garantie für alternative Antriebe offeriert. Was steckt dahinter?T. Terwelp: Hier sind wir einer der Vorreiter im Markt. Wir haben ein innovatives Produkt entwickelt, das dem Bedarf der Händler entspricht. Bei Gasumrüstung sind bei uns auch die Teile abgesichert, die beim Umbau zum Einsatz kommen. Wir wollen hier dem Handel die Möglichkeit geben, sich differenzieren zu können. Alternative Antriebe werden die Zukunft sein. Ziele 2008AH: Mit welcher Zielsetzung gehen Sie als Vorstand in das Wirtschaftsjahr 2008?T. Terwelp: Wir werden in 2008 die Real Garant in den Großkonzern der Zurich Gruppe Deutschland integrieren. Damit verbunden sind neue Vertriebsstrategien für 2008. Die Real Garant ist auch im Ausland vertreten. Und das wollen wir ausbauen. In Spanien, Österreich bis hin zu den Benelux-Ländern sind wir bereits vertreten. Auch seitens der Hersteller werden immer mehr europaweite Lösungen gefordert. AnschlussgarantienAH: Sind die aktuellen Neuwagen-Anschlussgarantie-Modelle – wie z.B. Opel für sechs Jahre – Eintagsfliegen oder von tragender Zukunft?T. Terwelp: Der Trend spricht für die Flat-Rate, auch wenn diese sich bei Opel noch im Versuchsstadium befindet. Aber wie man sieht, andere Hersteller ziehen ja nach. Der Kunde wünscht eine langfristige Sicherheit und kalkulierbare finanzielle Belastungen. In der Kommunikationsbranche ist dies längst gelebte Praxis. AH: Sie haben im vergangenen Jahr "an der Front" viel gesehen. Welche Wünsche haben Sie daraus an die Branche?T. Terwelp: Ich wünsche mir, dass es im Handel weiter eine breite Schicht an agierenden Händlern geben wird. Umgekehrt, jeder Händler muss sich heute im Markt behaupten können. Das kann er nur, wenn er betriebswirtschaftlich und marketingmäßig gut aufgestellt ist. Da gibt es noch Verbesserungspotenziale und die wollen wir zusammen mit dem Handel entwickeln.GW-Eigengarantie?AH: Stehen Sie denn für die GW-Garantie als Paketlösung oder für die GW-Eigengarantie?T. Terwelp: Wir sind ein Garantieversicherer und sind der Meinung, dass unser Angebot in den meisten Fällen auch die richtige Lösung darstellt. Warum? Der Händler hat mit uns einen Top-Service, er kann auf unser Know-how zurückgreifen. Wir beschäftigen hier 20 kfz-technisch ausgebildete Schadensachbearbeiter. Sie reden die Sprache des Serviceleiters. Der Handel hat außerdem ein überschaubares Risiko bzw. er weiß genau, was es kostet, damit sein Risiko abgedeckt ist. Sowohl im Kunden- als auch im Herstellerinteresse ist die Versicherungslösung die richtige. Denn im Falle einer Insolvenz stehen wir als Versicherungskonzern weiter zum gegebenen Versprechen.Hersteller-EmpfehlungAH: Sie sind ja auch bei diversen Automobilherstellern gelistet. Was ist auf dieser Schiene zu erwarten?T. Terwelp: Wir werden diese Kontakte in 2008 weiter intensivieren. Wir haben beispielsweise ganz aktuell den Zuschlag für das Gebrauchtwagenprogramm von Chrysler bekommen. In Spanien haben wir mit VW/Audi einen Rahmenvertrag abgeschlossen. Wir sind da ganz guter Dinge. Wettbewerb soll ja bekanntlich das Geschäft beleben.AH: Herr Terwelp, vielen Dank für das Gespräch!

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