Ausgabe 05/2013: Sammlerstücke

SammlerstückeVolkswagen – Mit dem neuen Beetle Cabriolet interpretiert die Marke ihre Ikone Käfer Cabriolet neu. Von Doris PlateWer hätte das gedacht: 1,4 Millionen Cabrios hat Volkswagen bislang gebaut. Irgendwie hatte man die Wolfsburger bisher mehr als Hersteller pragmatischer Fahrzeuge einsortiert. Aber allein vom legendären Käfer Cabriolet wurden von 1949 bis 1980 genau 332.847 Exemplare hergestellt. Beim New Beetle Cabriolet waren es in acht Jahren (2003 – 2010) 234.919. Die meisten davon wurden aber bei beiden Modellen ins Ausland verkauft. Lediglich 100.000 Fahrzeuge der Ikone Käfer Cabrio wurden an deutsche Kunden geliefert – mit ein Grund, warum das Fahrzeug heute so ein begehrtes Sammlerstück ist. Beim New Beetle Cabriolet waren es sogar nur rund 39.000 Einheiten, die an deutsche Kunden verkauft wurden – ein Flop hierzulande. Ob das beim neuen Beetle Cabrio, das am 22. Februar auf den deutschen Markt kam, mehr werden, muss sich noch herausstellen. Absatzziele nannte Ulrich Hackenberg, Volkswagen Markenvorstand für Technische Entwicklung, bei der Präsentation nicht. Aber: „In Deutschland startet der Viersitzer mit einem Basispreis von 21.350 Euro – damit ist der offene Beetle das günstigste Cabriolet im Volkswagen-Programm.“ Dieser Preis ist allerdings wirklich die Basis, sogar die Fußmatten müssen extra bezahlt werden. Aber eigentlich geht es bei diesem Fahrzeug auch gar nicht um günstig. Wie beim neuen Beetle, der schon in rund 60 Ländern unterwegs ist und bisher etwa 100.000 Mal ausgeliefert wurde, geht VW davon aus, dass überwiegend höher ausgestattete Fahrzeuge verkauft werden. Beim Beetle hat zum Beispiel jedes vierte verkaufte Fahrzeug ein Fender-Soundsystem.Beim Cabrio hat der Hersteller die Sondermodelle schon gleich mit geplant. So wird es eine 50er-Jahre-Edition ebenso geben wie eine 60er-Jahre- und 70er-Jahre-Ausstattung. Bei diesen Editionsmodellen liegt der Einstiegspreis dann bei 25.850 Euro. Erwachsener und maskulinerNostalgiker spricht das neue Cabrio eher von außen an. Wer einsteigt, findet sich in nüchterner Sachlichkeit wieder. Keine Blumenvase mehr oder ähnlicher Schnickschnack. „Das Auto ist erwachsener geworden und maskuliner“, sagt dazu ein Sprecher. Ob das ein Verkaufsargument ist, wird sich in den nächsten Monaten und Jahren zeigen. In Deutschland jedenfalls ist nicht das Beetle, sondern das Golf Cabrio die erfolgreichste offene Modelllinie der Wolfsburger: Rund 240.000 Zulassungen schaffte der Bestseller über alle Generationen und liegt damit weit vor dem Eos, der bis Ende letzten Jahres hierzulande 60.800 Käufer gefunden hat. In den USA erzielt die Neuauflage des Kultfahrzeugs aber guten Absatz: Über die Hälfte der Beetles wurden dort vermarktet. „Hawaii Feeling“ verbreitet denn auch die digitale Kampagne „As sun as possible“, die Volkswagen zur Einführung des Cabrios gestartet hat. Dabei berichten sechs junge Trendsetter auf sozialen Netzwerken und Webseiten über ihre Erlebnisse während einer Tour im neuen Beetle Cabriolet durch den US-Bundesstaat.Der Hersteller ist jedenfalls überzeugt, dass auch der neue offene Beetle ein Klassiker wird. Alle Cabrios dieser Baureihe seien erst Neuwagen mit langem Erstbesitz, dann Young- und schließlich Oldtimer gewesen. „Und so wird es auch in Zukunft sein.“ ■KurzfassungAm 22. Februar brachte Volkswagen das neue Beetle Cabriolet auf den deutschen Markt. Ob es die 39.000 Verkäufe seines Vorgängers hierzulande toppt, muss sich noch herausstellen. Verkaufsziele nannte der Hersteller nicht.

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