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Skandalclub: ADAC steht vor Strukturreform

24.11.2014 08:30 Uhr
Skandalclub: ADAC steht vor Strukturreform
Der ADAC will seinen steuermindernden Vereinsstatus behalten.
© Foto: ADAC

Nach dem Skandal um den "Gelben Engel" stellt sich der ADAC völlig neu auf. Im Kern will der Autoclub aber ein Verein bleiben.

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Der ADAC steht nach dem Skandal um Fälschungen beim Autopreis "Gelber Engel" und Kritik an seinen wirtschaftlichen Aktivitäten vor einer grundlegenden Strukturreform. Dabei will der Autoclub seinen steuermindernden Vereinsstatus behalten. Ein entsprechender Reformplan, der aus mehreren Entwürfen ausgewählt wurde, soll der außerordentlichen ADAC-Hauptversammlung am 6. Dezember in München vorgelegt werden. Das teilte ADAC-Sprecher Christian Garrels am Samstag mit.

Neben mehr Transparenz und besserer Nachvollziehbarkeit der Struktur soll die Reform auch der "erforderlichen und sinnvollen Trennung zwischen Vereins- und Wirtschaftsaktivitäten besser Rechnung tragen", wie Garrels erklärte. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" und von NDR Info favorisiert der kommissarische ADAC-Präsident August Markl (66) ein Modell, das eine Ausgliederung der ADAC-Firmenholding in eine Aktiengesellschaft vorsieht. Diese Berichte wollte der Sprecher des Autoclubs nicht bestätigen und nicht kommentieren.

Den Berichten zufolge soll der Autoclub bei diesem Modell an seinem Firmengeflecht künftig nur noch 74,9 Prozent der Anteile behalten. Minderheitsgesellschafter der Aktiengesellschaft mit Sperrminorität solle eine neu zu gründende ADAC-Stiftung werden.

In die Stiftung sollen demnach in Zukunft auch die Überschüsse aus den Mitgliedsbeiträgen fließen, die nicht für die reguläre Vereinsarbeit benötigt würden. Mit dem Geld sollten vor allem Forschungsprojekte etwa zur Verkehrssicherheit oder zu neuen Mobilitätskonzepten finanziert werden. Und der ADAC will nach diesem Modell nicht mehr so sehr im eigenen Saft schmoren: Deshalb sollen im fünfköpfigen Stiftungsrat mindestens zwei externe Mitglieder sitzen.

Positives Signal setzen

Mit der Auslagerung der wirtschaftlichen Aktivitäten will die ADAC-Spitze den Berichten zufolge auch ein positives Signal für das Amtsgericht München setzen. Dieses prüft seit Monaten, ob der ADAC noch die Voraussetzung für den Vereinsstatus erfüllt oder als milliardenschwerer Wirtschaftskonzern einzustufen ist, sozusagen als Konzern mit angeschlossenem Automobilclub. 

ADAC-Vizepräsident Markl war im Februar Interimschef geworden, nachdem Peter Meyer wegen der Skandale vom Präsidentenamt zurückgetreten war. Markl will sich im Dezember auf der außerordentlichen Hauptversammlung zum Präsidenten wählen lassen. Eigentlich hatte er nicht dauerhaft ADAC-Chef werden wollen, gab dann aber dem Kandidatur-Wunsch des ADAC-Beirats nach, der die Reform des Autoclubs begleitet. (dpa)

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