Der Lastwagen- und Bushersteller Daimler Truck hat sein Börsendebüt gegeben. Daimler Truck mit mehr als 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde bereits zu Monatsbeginn aus dem Daimler-Konzern herausgelöst. Mercedes-Lkw und -Autos sind somit auf getrennten Wegen unterwegs.
Aktie soll 2022 im Dax erfasst werden
Die Aktie startete mit 28 Euro und kletterte auf gut 30 Euro. Anleger bekamen für je zwei Daimler-Aktien einen Anteil des abgespaltenen Unternehmens ins Depot gebucht. Die Papiere von Daimler notierten günstiger als am Vortag. Vorstandschef Daum kommentierte, der Startkurs habe in der erwarteten Bandbreite gelegen. Der eigentliche Kurs werde sich wohl erst Anfang kommenden Jahres einpendeln. Das Papier soll Anfang 2022 dauerhaft im Börsenindex Dax notiert werden.
Daimler-Truck-Finanzvorstand Jochen Goetz machte deutlich, dass sich die Versorgungsengpässe bei Mikrochips auch im kommenden Jahr ernsthaft auswirken dürften. "Der Mangel in der Industrie ist weiterhin da", sagte er. "Wenn wir keine Engpässe in der Halbleiterindustrie hätten, dann würden wir wirklich hervorragende Jahre in 2021 und in 2022 sehen."
Chipkrise endet wohl erst im Sommer
Der Tiefpunkt bei den Chip-Engpässen sei wohl zwischen Juli und Ende September erreicht worden. Die Nachfrage nach Fahrzeugen sei in Europa und Nordamerika - den wichtigsten Märkten für das Unternehmen - sehr gut.
Die Aufspaltung Daimlers wird vielfach positiv gesehen. Der Konzern habe erkannt, "dass das Pkw- und das Lkw-Geschäft keinerlei Gemeinsamkeiten mehr haben", kommentierte der Analyst der NordLB, Frank Schwope. Auch die Arbeitnehmerseite bei Daimler hatte die Aufstellung mit zwei unabhängigen Unternehmen gut geheißen.
Daimler Truck: "Mehrwert für alle Seiten schaffen"
Für das Unternehmen sei es ein historischer Tag, sagte Vorstandschef Martin Daum am Freitag in Frankfurt. Das Lkw- und Busgeschäft von Daimler sei erstmals seit 125 Jahren unabhängig und börsennotiert. Daimler-Konzernchef Ola Källenius sagte, die Aufspaltung solle "das volle Potenzial beider Unternehmen freisetzen und entscheidenden Mehrwert für alle Seiten schaffen." "Er hatte bereits angekündigt, bei den Autos Mercedes-Benz als Luxusmarke zu profilieren.