Ausgabe 14-15/2011: Truly American

Truly Americanchevrolet E Die GM-Marke ist weltweit und vor allem in Europa auf Wachstumskurs. In Deutschland sind noch 50 Standorte zu besetzen. von ralph m. meunzelVon derzeit knapp unter 1 Prozent Marktanteil will Chevrolet hierzulande mittelfristig auf 2 Prozent wachsen. Wie die Verdoppelung gelingen soll, erläutert Steffen Raschig, Geschäftsführer von Chevrolet Deutschland.AH: Herr Raschig, welche Erwartungen haben Sie für Chevrolet in Deutschland?S. Raschig: Ich kenne das Geschäft von Chevrolet seit der Markteinführung. Damit verbinde ich eine persönliche Herausforderung, das Geschäft erfolgreich zu gestalten. Ich gehöre allerdings nicht zu jenen, die vollmundig Wachstumsraten rausposaunen. Es ist aber klar, dass wir uns zum Vollsortimenter entwickeln und das Verkaufsvolumen steigern wollen. Wir möchten aber auch insgesamt besser werden. Kurzfristig geht es um ein Prozent Marktanteil, mittelfristig sollen es zwei Prozent sein. Chevrolet ist, neben Cadillac, die einzige amerikanische Marke in Deutschland und damit „Truly American“. Darauf setzen wir.Ausbau der ModellpaletteAH: Wie beurteilen Sie die Modellpalette?S. Raschig: Wir sind im A-Segment mit dem Spark vertreten. Im B-Segment haben wir den neuen Aveo, bald auch mit Dieselmotor. Im C-Segment verfügen wir mit dem Cruze über ein interessantes Modell, das künftig als Fünftürer zur Verfügung steht. Bei den Minivans gibt es den Orlando und im SUV-Bereich den Captiva. Dazu kommt der Supersportler Corvette und der sportliche Camaro. Mit dem Volt definieren wir ein neues Segment. Wir entwickeln uns also zu einem Vollsortimenter. Von Daewoo zu ChevroletAH: 2004 wurde die Marke von Daewoo zu Chevrolet umbenannt. Sieht man sich noch als koreanischer Hersteller?S. Raschig: Wir haben uns damals entschlossen, Chevrolet als Marke in Europa breiter aufzustellen. Um den europäischen Markt abzudecken, brauchte man entsprechende Fahrzeuge und hat deshalb auf das damals gegründete Joint Venture GM DAT zurückgegriffen. Dieses Joint Venture ist nun mit mehr als 70 Prozent in fester Hand unserer Mutter in Detroit. Chevrolet ist mit mehr als vier Millionen Autos die größte Marke von GM. Wir sind damit das Rückgrat. Davon werden 60 Prozent der Fahrzeuge außerhalb der USA verkauft. Unsere Fahrzeuge sind alle jünger als zwei Jahre. Es gibt also keine Daewoo-Plattform mehr. Auch wenn die meisten Autos aus Korea kommen, stammt alles von General Motors und wird weltweit für den globalen Markt entwickelt. Künftig werden die „europäischen“ Modelle von GM noch stärker in Nordamerika angeboten werden.HändlernetzAH: Camaro, Corvette und Volt sind amerikanische Entwicklungen und können künftig von jedem Chevrolet-Händler – wie die Autos aus Korea – gekauft werden?S. Raschig: Es ist nicht sinnvoll, die drei genannten über alle Partner zu vertreiben.AH: Wie sieht dann die Händlerstruktur aus?S. Raschig: Wir haben derzeit 350 Vertriebsstandorte und werden davon 80 Partner auch mit Camaro ausstatten. So gehen wir auch bei Volt und Corvette vor. AH: Wie stabil ist GM und damit Chevrolet inzwischen?S. Raschig: Wir haben ein großes Vertrauen zu GM. Es sind für Chevrolet als globale Marke viele Projekte angeschoben worden. Der Absatz der GM-Modelle ist weltweit sehr gut. Chevrolet ist weltweit und vor allem in Europa auf Wachstumskurs. Der Volt zum 100.AH: Der Volt ist für unter 42.000 € zu haben und kommt im November. Welche Erwartungen werden damit verknüpft?S. Raschig: Chevrolet feiert im November 100. Geburtstag und wir werden uns damit beschenken. Wir haben die Automobilgeschichte 100 Jahre mit geschrieben. Wir haben also Heritage. Auf diesen Wurzeln bauen wir auf. Das können nicht viele. Der Volt kommt hier genau richtig und soll das Bewusstsein für die Marke schärfen und zeigen, dass wir künftig eine andere Bedeutung haben wollen. Klar kann es hier nicht um Volumen gehen.AH: Wie sieht es bei den Grauimporten aus?S. Raschig: Wir haben mit der Preisgestaltung unserer Fahrzeuge aus amerikanischer Produktion ein attraktives Angebot für den Kunden.RenditesituationAH: Wie zufrieden sind die Händler mit dem Importeur und ihrer Rendite?S. Raschig: Ich bin angenehm überrascht, wie sich die Performance der Händler entwickelt hat. Wir liegen bei fast zwei Prozent. Es gibt viele Händler, die mit uns sehr gut verdienen.AH: Wie ist die Beziehung zu Opel?S. Raschig: Unser Netzwerk besteht zu 60 Prozent aus Dualpartnern, die neben Chevrolet auch Opel vertreiben. Es ist aber kein Dogma, dass ein Chevrolet-Händler auch Opel vertreiben muss und umgekehrt.Händler gesuchtAH: Welche Art von Händlern stellen Sie sich künftig vor?S. Raschig: Wir suchen Händler, die sich als Investoren sehen. Es geht also um Partner, die andere Marken vertreiben und uns als sinnvolle Erweiterung betrachten. Wir haben aktuell 50 Standorte zu besetzen.AH: Herr Raschig, herzlichen Dank für das Gespräch!Lesen SIe hier...... wie die viertgrößte Automarke der Welt zu ihrem 100. Geburtstag aufgestellt ist und was man sich speziell auf dem deutschen Markt vorgenommen hat.

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