Marketing wird im Gebrauchtwagenmarkt immer wichtiger. Laut einer Befragung im Auftrag von Autoscout24 gaben die deutschen GW-Händler 2013 mehr Geld für die Unternehmensdarstellung aus als noch im Vorjahr. So investierte ein Autohaus durchschnittlich 5,5 Prozent seines Jahresumsatzes in die Absatzförderung, 2012 waren es 4,6 Prozent gewesen. Für die Studie wurden im Herbst 2013 in Deutschland 251 markengebundene und 250 freie Händler befragt.
Insgesamt zeigt sich, dass der Anteil der Online-Aktivitäten am Marketingbudget bei den Freien Händlern 2013 mit 32,9 Prozent deutlich höher war als bei den Markenbetrieben (19,7 Prozent). Allerdings schrumpfte der Anteil bei den Freien im Vergleich zum Vorjahr (minus 4,3 Prozentpunkte), während die Vertragshäuser etwas mehr im Netz ausgaben (plus 0,5 Prozentpunkte).
"Das Thema Online-Marketing gewinnt an Bedeutung", sagte Peter Lorenzen von Autoscout24. Im Gegensatz zu Freien seien Markenhändler oftmals an klare Vorgaben der Hersteller gebunden. "Und hier zeigt sich, dass die Hersteller nach wie vor sehr stark offline orientiert sind. Gerade im Hinblick auf regionale Händlerwerbung spielt das Thema Online noch eine untergeordnete Rolle."
Lorenzen sieht im Gebrauchtwagenhandel noch großes Potenzial. Fast ein Viertel (22,4 Prozent) der Freien gab 2013 dafür gar nichts oder lediglich ein Prozent des Marketing-Budgets aus. Bei den Markenhäusern trifft dies auf 19,1 Prozent zu. Doch für die Autohäuser gewinnt das Online-Marketing an Bedeutung. Mehr als ein Drittel der Händler (37,9 Prozent) geht davon aus, dass ihr Online-Marketingbudget 2014 steigen wird, 55,3 Prozent wollen den Anteil stabil halten. Nur 4,4 Prozent der GW-Häuser planen eine Kürzung der Ausgaben. 48,6 Prozent der Markenhändler prognostizieren höhere Ausgaben. Bei den Freien trifft dies nur auf 27,2 Prozent zu.
Die meisten Händler besitzen eine eigene Website
Zum Standard gehört mittlerweile immerhin eine eigene Website. 92 Prozent der Markenbetriebe und 72,8 Prozent der Freien besitzen eine Homepage. Für rund jeden zweiten Händler besteht der Hauptzweck der Website darin, Informationen rund um die eigenen Dienstleistungen zu geben. Neue Kunden wollen 29 Prozent der Markenhäuser und 26,2 Prozent der Unabhängigen gewinnen.
Videos spielen als Werbemittel hingegen weiterhin eine untergeordnete Rolle. Weniger als ein Fünftel der Befragten Händler (18,2 Prozent) arbeitet mit bewegten Bildern. Bei Markenhändlern ist diesbezüglich ein deutlicher Rückgang von 30,7 Prozent im Jahr 2012 auf 21,5 Prozent 2013 zu vermerken. Bei freien Händlern stieg der Anteil derjenigen, die Video im Marketing nutzen, von 12,4 auf 14,8 Prozent. Ebenfalls zurückgegangen ist der Anteil der Händler, die ihren Kunden eine Smartphone-App anbieten. Während das 2012 noch auf 6,4 Prozent der Befragten zutraf, gilt dies 2013 nur noch für 5,2 Prozent der Händler (Markenhändlern: acht Prozent, Freie: drei Prozent). (se)
Mehr zur Händlerbefragung von Autoscout24 lesen Sie hier: http://www.autohaus.de/umfrage-immer-mehr-gebrauchte-gehen-ueber-die-grenze-1317193.html