Die norddeutsche Kath-Gruppe ist erneut in Turbulenzen: Nach Audi hat auch VW mit Wirkung zum 25. August den Vertrag für den Verkauf und den Service von Pkw und Nutzfahrzeugen gekündigt. Betroffen ist aber nur der Standort Rendsburg. Der Autokonzern begründete den Lizenzentzug mit "schwerwiegenden Vertragsverletzungen". Weitere Details nannten die Wolfsburger nicht.
Die Kath-Management um den neuen geschäftsführenden Gesellschafter Malte J. Drengenberg zeigte sich von der Vertragskündigung "völlig überrascht". Zu den Hintergründen machte das Unternehmen auf Anfrage von AUTOHAUS Online keine Angaben. Es verwies auf das laufende Verfahren und eine mögliche Einigung über eine Rücknahme der Kündigung.
Kath erklärte schriftlich, dass Gesellschafter und Geschäftsführer mit der Volkswagen AG im Dialog seien. Nach Rücksprache mit einem Fachanwalt für Vertriebsrecht gehe die Gruppe davon aus, "dass die nach hiesiger Auffassung rechtswidrigen Kündigungen" unverzüglich zurückgenommen werden müssten. Für die Arbeitsplätze in der Friesenstraße hat das Platzen des Händlervertrages laut Mitteilung keine Konsequenzen. "Entlassungen stehen nicht an", hieß es.
Audi: Neue Service-Partnerschaft
Ende April hatte bereits Audi die Zusammenarbeit mit der gesamten Kath-Gruppe aufgekündigt (wir berichteten). Mittlerweile kam es wieder zu einer Annäherung: Kath schloss nach eigenen Angaben für die Betriebe in Rendsburg, Flensburg, Husum, Hamburg, Bordesholm und Preetz neue Serviceverträge mit den Ingolstädtern. In Kiel seien noch "bauliche Maßnahmen" nötig, bevor auch dort wieder der Audi-Service gesichert sei, hieß es.
Kath zählt mit neun Betrieben in Hamburg und Schleswig-Holstein und einem Jahresumsatz von 250 Millionen Euro (2010) zu den größten Autohäusern Norddeutschlands. Das Kerngeschäft ist der Verkauf der Marken Volkswagen, Skoda und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Zu Jahresbeginn beschäftigte das Familienunternehmen rund 700 Mitarbeiter und Auszubildende. (rp)
Lutz Kowalski
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