Händlerwebsite: Weniger ist mehr

Es gibt Abläufe, die haben wir verinnerlicht und sie sind Teil einer täglichen Routine geworden. Der Grriff zum Smartphone gehört dazu und hat sich wie selbstverständlich in unseren Alltag geschlichen. Das spiegeln auch entsprechende Zahlen wieder: Durchschnittlich 2,1 Stunden pro Tag beschäftigen wir uns laut des Statistikinstituts Statista mit dem Smartphone, bei den Jüngeren bis 29 Jahre sind es sogar über vier Stunden - viel Zeit, in der kommuniziert oder recherchiert wird, wonach das Herz begehrt.Dieser Trend der schnellen Informationsbeschaffung über das Netz bricht nicht ab und strahlt in alle Branchen, natürlich auch in den Autohandel, wie aus der im Herbst erschienenen Verkäuferstudie von AUTOHAUS in Kooperation mit der Targobank deutlich wurde. Unter die Lupe genommen wurde dort das Käuferverhalten in sämtlichen Phasen - von der Suche bis zum Kaufabschluss. 71 Prozent der befragten Autokäufer/innen (840 insgesamt) nutzen das Internet, um sich über ihr Wunschfahrzeug schlau zu machen. Und beinahe die Hälfte aller Teilnehmer (45 Prozent) klickt dafür auf die Website des Händlers. Damit liegt die Händlerwebsite laut Studie auf Platz drei bei den Online-Kontaktpunkten der Autokäufer in der Informationsphase - gleich hinter den Online-Fahrzeugbörsen (Platz eins) und den Suchmaschinen (Platz zwei).Schaut man sich die Studienergebnisse genauer an, so sieht man, dass Gebrauchtwagenkäufer (33 Prozent) ihre Informationen vor allem über die Online-Fahrzeugbörsen einholen, während Neuwagenkäufer (52 Prozent) den Internetauftritt der Händler bevorzugen. Interessant dabei ist, dass gerade bei der Suche nach hochpreisigeren Autos die Online-Präsenz des Autohauses die zentrale Rolle spielt.Reduktion aufs WesentlicheWas bedeuten diese Erkenntnisse nun für die Website des Händlers? Was muss sie heutzutage leisten? "Besucher wünschen sich vornehmlich drei Dinge von einer Händler-Website: Sie möchten Neu- und Gebrauchtfahrzeuge finden, Service-Angebote wahrnehmen und Kontakt aufnehmen. Es geht also um das beste Angebot und die schnelle Auffindbarkeit von Informationen", weiß Fred Benz, Geschäftsführer der Digitalagentur für den Automobilhandel, meinautohaus.de. Das soll auch schon für den ersten Eindruck gelten. Weniger ist mehr - das gilt auch für die Websitegestaltung, bestätigt Benz: "Im Trend ist klar die Reduktion aufs Wesentliche. GIFs, Animationen oder gar Hintergrundmusik haben auf einer Autohaus-Website nichts mehr verloren. Die Seiten werden schlicht und übersichtlich, intuitiv bedienbar und vor allem schneller durchsuchbar." Vor allem müsse es darum gehen, auf den Seiten das Suchverhalten ihrer Besucher abzubilden. "Deswegen arbeiten wir immer mehr mit Call-to-Actions, Interaktionsaufforderungen und direkt auf der Startseite mit Angeboten. Auch Suchfenster sollten sofort sichtbar sein - sei es für das Fahrzeug oder für die Kalkulation einer Finanzierung", erklärt der Websiteexperte. "Auch Leasing- und Finanzierungsangebote müssen für Website-Besucher umgehend erkennbar sein - Interessenten denken hier vor allem in Raten. Deswegen binden wir diese für Autohäuser in Suchfiltern und Anzeigeparametern auf ihren Websites ein."Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Auffindbarkeit im Internet. "Autokäufer werden zunehmend illoyal hinsichtlich Händlern und Marken. Umso wichtiger ist es, dass Autohäuser mit ihren Angeboten in den Suchmaschinen auf den vordersten Rängen gefunden werden und schon dort die Aufmerksamkeit auf sich ziehen", führt Benz weiter aus.Nicht vergessen: Mobile firstAuf eine weitere Sache gilt es laut des Digitalexperten dringend zu achten: die Seite muss auf dem Smartphone abbildbar sein. Nur die wenigsten nutzen heutzutage den PC, um an Informationen im Internet zu kommen. Der Anteil an mobilen Internetnutzern in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und belief sich im Jahr 2018 laut Statista auf 68 Prozent - Tendenz weiter steigend.Verkäuferstudie 2019 - Käuferperspektive49 Euro zzgl. gesetzl. MwSt.Bestellnummer 225023Jetzt bestellen im Online-Shop unter: www.springer-automotive-shop.de Tel.: 089 203043-1900KurzfassungDie Website ist Dreh- und Angelpunkt bei der Suche nach einem Neuwagen im Internet. Umso wichtiger ist es darauf zu achten, dass sie gut gestaltet ist, damit der Kunde ohne Umwege auf die Informationen zugreifen kann, die er braucht.Kommentar"Vor dem Autokauf ist eines mittlerweile gesetzter Standard: die digitale Erstrecherche. Es sind allerdings nicht nur die zentral angelegten Konfiguratoren der Hersteller, die dabei angesteuert werden, sondern auch die Onlinepräsenzen der Händler selbst. Und wie so oft im Leben, zählt auch hier der erste Eindruck. Wer eine unübersichtliche oder ungepflegte Website sein Eigen nennt, muss damit rechnen, dass potenzielle Kunden schnell wieder wechseln. Deshalb kann ich nur dazu raten, an dieser Stelle Geld in die Hand zu nehmen und zu investieren - es geht schließlich um die virtuelle Visitenkarte des eigenen Unternehmens. Es lohnt sich also durchaus, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und beispielsweise eine auf diesem Feld erfahrene Agentur zu beauftragen.Aus meiner Sicht sollte sich der Auftritt im Netz konsequent am Kunden orientieren. Das bedeutet, die Homepage muss nicht nur tagesaktuell, sondern auch visuell ansprechend sowie intuitiv strukturiert und kommunikativ offen angelegt sein. Eine einfache Navigation und attraktiv in Szene gesetzte Fahrzeuge steigern die Wahrscheinlichkeit, den Kunden auf der Seite zu halten. Insbesondere beim Punkt Kommunikation lohnt es sich aber, neue Wege zu gehen. Warum an Stelle von Telefon und Fax nicht auf Chat- und Messenger-Dienste wie beispielsweise WhatsApp setzen? Auch gängige Social-Media-Dienste wie Facebook und Instagram lassen sich barrierearm einbinden. Je einfacher ich die Kontaktaufnahme für den Kunden gestalte und je stärker ich meine Ansprechbarkeit dort aufbaue, wo er oder sie sich sowieso aufhält, desto besser. All die genannten Punkte ergeben zusammen ein Gesamtbild, was die Customer Experience messbar steigert und so zu einer langfristigen Bindung zwischen Händler und Kunden führen kann."Markus Häring, Chef der Targobank Autobank

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