Ausgabe 09/2011: „Zeit für den Kunden“

„Zeit für den Kunden“IT E Volkswagen will VW-Händlern eine neue integrierte EDV-Lösung an die Hand geben. Erster Schritt: das Rollout des Dealer Management Systems CROSS. Ein Gespräch mit Werner Eichhorn, Vertriebschef der Marke Volkswagen Deutschland.von Karolina OrdyniecDie Volkswagen AG präsentiert dem deutschen Markt aktuell ihre neue IT-Strategie „Handelsintegration Deutschland“. Damit möchten die Wolfsburger die Systemlandschaft bei Händlern des Volkswagen Konzerns integrieren, insbesondere die Trennung zwischen Verkauf und Service soll aufgehoben werden. Auftakt der neuen Systemlandschaft bildet das Dealer Management System CROSS, für das Volkswagen eine Empfehlung ausgesprochen hat. AUTOHAUS sprach mit Werner Eichhorn, Leiter Vertrieb und Marketing Deutschland Volkswagen Pkw, über die neue Strategie, die Volkswagen mit der Handelsintegration verfolgt. AH: Herr Eichhorn, was beinhaltet die „Handelsintegration Deutschland“?W. Eichhorn: „Handelsintegration Deutschland“ ist der Überbegriff für eine integrierte Ausrichtung der Systemlandschaft des Autohauses. Hinter dieser Strategie stehen die einzelnen Bausteine der Handelsintegration, konkret sind dies das Dealer Management System CROSS, die Finanzbuchhaltung CROSS FI/CO, der Verkäuferarbeitsplatz inklusive CRM- Funktionen ISA Pro sowie das elektronische Service Auskunftssystem ELSA Pro. Diese Bausteine stellen das Fundament einer integrierten Handelslösung dar. Hauptanliegen der Handelsintegration Deutschland ist die Vernetzung der Systeme im Autohaus und damit die klare Schaffung eines Mehrwertes für den Handel. Durch die verbesserte Integration zwischen Verkauf und Service soll wertvolle Zeit für die wirklich wichtigen Dinge gewonnen werden, die Betreuung der Kunden.AH: Welches Konzept steckt dahinter?W. Eichhorn: Über die Jahre ist die EDV-Landschaft in den Betrieben unserer Händler enorm gewachsen. Das führte zu immer mehr Einzelsystemen, welche die Kommunikation unter den einzelnen Geschäftsbereichen oftmals erschwerten, statt sie zu vereinfachen. Besonders trifft dies auf die Kommunikation zwischen Verkauf und Service zu. Mit den neuen Systemen möchten wir den Austausch zwischen diesen Bereichen verbessern.AH: Wie möchte VW das erreichen?W. Eichhorn: Wir glauben, dadurch Abläufe im Unternehmen schlanker gestalten zu können, was zu Effizienzsteigerungen und daraus resultierenden wirtschaftlichen Vorteilen führt. Momentan bieten wir dem Handel mit CROSS den ersten Baustein der Handelsintegration an. ISA Pro und Elsa Pro folgen. Selbstverständlich entscheidet jedes Autohaus selbst über die Tiefe der Integration sowie die Kombination der unterschiedlichen Bausteine. Der Einsatz von ISA Pro und ELSA Pro ist auch mit einem alternativen DMS zu CROSS und einer alternativen Finanzbuchhaltung realisierbar. Das Ausschöpfen der höchsten Stufe der Integration wird jedoch durch den Einsatz aller Bausteine erreicht.Empfehlung für alle Marken des Volkswagen KonzernsAH: Im Handel hört man immer wieder, CROSS sei ein reines „Volkswagen-DMS“. Ist dem so oder ist es mehrmarkenfähig und standortübergreifend einsetzbar?W. Eichhorn: CROSS wurde von der Porsche Informatik GmbH in Österreich entwickelt und wird dort schon seit Jahren für die Marken des VW-Konzerns eingesetzt. Das bedeutet aber nicht, dass es ausschließlich für diese Marken einsetzbar ist. Weitere Marken lassen sich ebenso abbilden. Solange keine Herstellersysteme bedient werden müssen, kann ein Betrieb auch Fremdmarken abwickeln, die auch in das Rechnungswesen integriert werden können. Schnittstellen zu fremden Herstellern sind aber nicht geplant.Wir glauben, dass ein großer Vorteil von CROSS darin liegt, dass es für alle Marken des VW-Konzerns eingesetzt werden kann, unabhängig von der Betriebsgröße. Es eignet sich ebenso für den kleinen Servicebetrieb wie für große Autohandelsgruppen mit mehreren Standorten und Filialen.AH: Wie sieht es mit der Sicherheit der Fahrzeug- und Kundendaten aus? W. Eichhorn: Wir bieten sämtliche Funktionalitäten von CROSS als ASP-Lösung an. Das heißt, dass alle Daten in einem zentralen Rechenzentrum bei der Volkswagen VW Financial Services AG gehostet werden und den Security-Richtlinien der Financial Services AG unterliegen. Mit dem Händlerverband wurde das Konzept für die Sicherheit der Handelsdaten abgestimmt. Einer Verwendung der Daten durch die Volkswagen AG oder andere Unternehmen, ohne vorherige Zustimmung durch die Handelspartner, ist ausgeschlossen.AH: Was passiert mit den Fahrzeug- und Kundendaten, wenn ein VW-Händler seinen Vertrag verliert? W. Eichhorn: Das Eigentum und das Recht auf Zugriff auf die Kundendaten hat ohnehin nur der Handelspartner, der die Daten erfasst und ins System eingestellt hat. Eine Datenweitergabe ohne die Zustimmung des Partners ist ausgeschlossen. Um bei unseren Händlern erst gar nicht diese Sorge aufkommen zu lassen, haben wir explizit darauf geachtet, die Daten außerhalb von Volkswagen bei der Tochtergesellschaft VW Financial Services AG zu speichern. Sollte der Händler aus verschiedensten Gründen künftig keine Marken des VW-Konzerns mehr vertreiben oder sich für ein anderes DMS entscheiden, werden seine Daten genauso umgezogen, wie bei jedem anderen DMS-Wechsel. VW erhebt keinen Anspruch auf diese Daten. AH: Wie viele Betriebe haben bereits auf CROSS umgestellt? W. Eichhorn: Die Beratung des Handels hat mit der Zielsetzung begonnen, allen Vollfunktionsbetrieben bis Ende dieses Jahres ein auf die Bedürfnisse des Autohauses abgestimmtes Angebot zukommen zu lassen. Nach einer Entscheidung für CROSS ist mit einer Rolloutzeit von drei bis vier Monaten zu rechnen. Derzeit arbeiten 80 Betriebe mit CROSS, weitere 34 Betriebe befinden sich im Rollout.AH: Bedeutet die Einführung von CROSS gleichzeitig das Ende von Vaudis?W. Eichhorn: CROSS ist eine Empfehlung von Volkswagen als Baustein der Handelsintegration Deutschland, da wir von den Vorteilen einer integrierten Lösung für unserer Partner überzeugt sind. Wir haben die Zielsetzung, einen Großteil des Marktes mit CROSS zu bedienen. Jeder Partner entscheidet natürlich selbst darüber, ob er sich für unser oder ein anderes DMS entscheidet.AH: Der Volkswagen und Audi Händlerverband hatte angekündigt, dass Händler, die sich für die Einführung von CROSS entscheiden, eine Teilsubventionierung bekämen. Wie sieht diese aus?W. Eichhorn: Wer sich bis zum 31. Dezember 2011 für CROSS entscheidet, bei dem übernimmt VW anteilig die Einführungskosten des Systems. Auch mit der Entscheidung für CROSS bis zum Jahresende kann sich der Händler dank einer Öffnungsklausel bis zu drei Jahre Zeit für die Installation von CROSS lassen. AH: Herr Eichhorn, herzlichen Dank für das Gespräch. Lesen SIe hier...... welche Strategie der VW-Konzern mit dem Konzept der „Handelsintegration Deutschland“ verfolgt und wie der derzeitige Stand beim DMS CROSS ist.

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