Der Kabel- und Bordnetzspezialist Leoni hat ehrgeizige Ziele: Nach Rekordwerten im vergangenen Jahr wollen die Franken ihren Umsatz bis 2016 von zuletzt 3,7 Milliarden Euro auf fünf Milliarden Euro steigern. "Da die Schwellenländer für Leoni stetig an Bedeutung gewinnen, werden die BRIC-Staaten voraussichtlich eine Milliarde Euro dazu beitragen", sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus Probst am Dienstag in Nürnberg. Damit werde der Anteil Brasiliens, Russlands, Indiens und Chinas (BRIC) am Gesamtgeschäft von elf auf 20 Prozent zulegen.
Um das geplante Wachstum zu bewältigen, will Leoni mittelfristig besonders viel investieren. Allein für dieses Jahr plant der MDax-Konzern bis zu 185 Millionen Euro für neue Anlagen und Maschinen ein. Zukäufe seien aufgrund des anstehenden organischen Wachstums aktuell nicht geplant. Um Kredite zu refinanzieren, kündigte Leoni für Mitte des Jahres die Ausgabe eines Schuldscheins über 200 Millionen Euro an.
Die Erlöse dürften 2012 auf 3,8 bis vier Milliarden Euro steigen, prognostizierte Probst. "Wenn die Märkte – wonach es derzeit aussieht – relativ stabil bleiben, glauben wir, das obere Ende dieser Spanne erreichen zu können." Das gleich gelte für das EBIT: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern, der zuletzt 237,1 Millionen Euro betragen hatte, soll Ende des Jahres zwischen 230 und 280 Millionen Euro liegen.
Auf das vergangene Jahr blickten die Manager des Konzerns mit weltweit inzwischen 61.000 Mitarbeitern stolz zurück. "Nahezu alle Kennzahlen sind 2011 auf einem Rekordlevel", berichtete Finanzchef Dieter Bellé. Der Umsatz war aufgrund der hohen Nachfrage aus der Auto- und Investitionsgüterindustrie und des hohen Kupferpreises um ein Viertel auf 3,7 Milliarden Euro gestiegen. Das EBIT hatte sich von rund 131 auf 237 Millionen Euro verbessert, während der Gewinn mit 156 Millionen Euro auf mehr als das Doppelte stieg. Die Nettoschulden konnte Leoni im Vergleich zum Krisenjahr 2009 auf 234 Millionen mehr als halbieren.
Mehr Geld für Aktionäre
Die Leoni AG erhöht deshalb ihre Dividende um 80 Cent auf 1,50 Euro pro Papier. Die Aktie drehte bis zum Mittag dennoch gemeinsam mit anderen Papieren des Autosektors um rund vier Prozent ins Minus. (dpa)