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Abgasaffäre: VDA-Chef kritisiert VW

23.09.2015 14:00 Uhr
VDA-Präsident Matthias Wissmann: "Es handelt sich hier nicht um ein generelles Diesel-Problem."

Autolobbyist Matthias Wissman geht mit dem Vorzeigekonzern aus Wolfsburg hart ins Gericht. Den Diesel an sich stellt er nicht infrage.

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Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die Abgas-Manipulationen bei Volkswagen scharf kritisiert. "Eine missbräuchliche Anwendung einer speziellen Motorensoftware – das geht nun wirklich überhaupt nicht", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann am Mittwoch auf der IAA in Frankfurt. Der Verband nehme das Thema sehr ernst. Allerdings dürfe nicht der Fehler gemacht werden, die Gesetzesverstöße eines Unternehmens in den USA zu nutzen, um Hunderte von Zulieferern und Herstellern unter Generalverdacht zu stellen.

Gleichzeitig wehrte sich Wissmann gegen die allgemeine Kritik am Treibstoff Diesel: "Es handelt sich hier nicht um ein generelles Diesel-Problem, sondern es handelt sich um die illegale Anwendung einer speziellen Motorsoftware, um Tests zu schönen." Unabhängige Institute wie auch der TÜV hätten den Euro 6 Diesel x-fach getestet und dem Treibstoff "absolute Topwerte" bei der Senkung von Schadstoffen bescheinigt. Der Fall in den USA stelle die Abgas-Nachbehandlung und Reinigung beim Diesel nicht generell infrage. Außerdem spiele der Diesel eine große Rolle auf dem Weg, CO2-Emissionen zu reduzieren, betonte Wissmann.

Unterdessen hat der Autozulieferer Bosch, von dem das manipulierte Bauelement stammt, Mitverantwortung an den illegalen VW-Einstellungen abgestritten. Das "Förder- und Dosiermodul zur Abgasnachbehandlung" werde auch an andere Autohersteller geliefert, teilte der Stuttgarter Konzern gegenüber "Süddeutsche.de" mit. In dem Bauteil enthalten sei auch eine Funktion, die erkennen könne, wenn ein Auto im Testmodus betrieben werde. Dies sei "Industriestandard", man habe hier aber keine illegalen Spezifikationen eingebaut, hieß es.

"Wir fertigen die Komponenten nach Spezifikation von Volkswagen, die Verantwortung für Applikation und Integration der Komponenten liegt bei VW." Aus den Unterlagen der US-Umweltbehörde EPA geht ebenfalls hervor, dass die Wolfsburger selbst die Software zur Manipulation der Abgasnachbehandlung programmiert haben (wir berichteten). (dpa/rp)

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KOMMENTARE


Kalle

23.09.2015 - 16:32 Uhr

Endlich spricht Fachmann Wissmann zum Thema und wir wissen alle genau so viel wie zuvor.


ThieryMZ

23.09.2015 - 18:01 Uhr

Der Herr Wissmann, stets intelligent drein schauender Lobbyist, wird es auch mal kapieren: die Zukunft der Fahrzeugantriebe ist der Elektromotor. Wenn erstmal brauchbare Akkus entwickelt sind und die wird es früher oder später geben, dann ist's vorbei mit der deutschen Maschinenbaukunst. Natürlich versuchen die Firmen, das Ende der Verbrennungsmotoren solange wie möglich hinaus zu zögern. Es wird ihnen nichts nutzen! Maximal noch 10 Jahre, vielleicht. Dann wird auch digital vernetzt, wie jetzt VW. Aber nicht um zu betrügen...


D.H

24.09.2015 - 08:08 Uhr

es ist nicht zu entschuldigen was beim volkswagen konzern passiert ist. aber bei allem respekt, nehmen sie diesen vorfall zum anlass ihre eigenen schwächen und verseumnisse unter den tisch zu kehren herr wissmann ? man sollte doch sehr vorsichtig sein zum einen wenn man im glashaus sitzt, und zum anderen so lange nicht geklärt ist ob nicht andere hersteller ebenfalls diese lösung gewählt haben. wir meinen in deutschland immer die welt retten zu müssen. eine nation der umweltverschmutzung (USA), steht ganz oben auf der liste, macht nun ein fass auf obwohl sie mit vielen anderen sünden ein vielfaches die erde zerstört im gegensatz zu diesem problem. wenn man die prozentzahlen anteilig durch die fahrzeugindustrie zu grunde legt, ist das ein bruchteil von den verbrechen die viele andere nationen jeden tag begehen. es soll nichts rechtfertigen, aber man sollte nicht aus dem fokus verlieren das jede zweite neuzulassung in deutschland aus dem volkswagen konzern kommt, und welche wirtschaftliche notwendigkeit dahinter steckt, bzw. wie viele arbeitsplätze durch den konzern geschaffen wurden und werden. die verantwortlichen müssen zur rechenschaft gezogen werden, aber nicht ein konzern mit mehreren hunderttausend mitarbeitern.


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