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Anhörung in Erkner: Tesla bedauert Umweltvorfälle und weist Bedenken zurück

23.10.2023 09:18 Uhr | Lesezeit: 3 min
Tesla-Produktion Grünheide
Umweltschützer sehen beim geplanten Ausbau der Tesla-Fabrik bei Berlin Risiken im Umgang des Elektroautobauers mit Störfällen.
© Foto: Tesla

US-Autobauer Tesla will sein Werk in Grünheide ausbauen – auf eine Million Autos im Jahr. Das ruft Kritik hervor, denn die Fabrik liegt teils im Wasserschutzgebiet. Umweltschützer bleiben einer Anhörung allerdings fern.

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Der geplante Ausbau des Werks von US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide ist bei einer Anhörung auf scharfe Kritik gestoßen – allerdings kamen in der Spitze nur rund 20 Umweltschützer und Anwohner. In der Stadthalle Erkner ging es am Montag um den Wasserverbrauch, den Einsatz zigtausender Pfähle für ein neues Werk und um Sicherheit. 1.073 Einwände waren beim Brandenburger Landesamt für Umwelt eingegangen. Vor drei Jahren waren es bei einer Anhörung noch mehr als hundert Menschen, die diskutiert haben. Die Debatte bei dem Termin war dennoch hitzig.

Das Thema, das die meiste Kritik hervorruft, ist Wasser. Werner Klink, ein Kritiker aus Storkow, warf Tesla Defizite bei den Gutachten zur Frage der Auswirkung der Fabrik auf das Grundwasser vor. "Das ist eine Zumutung", sagte Klink. Die Gutachterfirma Fugro wies das zurück – es gebe genug Untersuchungen. Für den Ausbau will Tesla kein zusätzliches Wasser nutzen. Ein Anwohner aus Erkner-Karutzhöhe fragte nach der Lösung dafür. "Wir erreichen das über ein vollständiges Recycling des Prozessabwassers und über kontinuierliche Optimierungen", sagte Tesla-Vertreter Alexander Riederer. 

Das geplante Rammen von bis zu 81.000 Pfählen in den Untergrund führte ebenfalls zu Diskussionen. "Ich glaube, es sind doch erhebliche Umweltauswirkungen zu erwarten", sagte eine Kritikerin. Fünf Umweltverbände warnen vor einem Strömungshindernis. Der Autobauer entgegnet, von den Pfählen gehe keine Beeinträchtigung auf das Wasser aus.

Tesla will das Ziel der Produktion von 500.000 Autos im Jahr auf eine Million im Jahr verdoppeln. Derzeit werden nach Angaben des Unternehmens noch rund 250.000 Fahrzeuge im Jahr produziert. Die Speicherkapazität bei der Herstellung von Batteriezellen soll von 50 auf 100 Gigawattstunden pro Jahr steigen. In Grünheide arbeiten rund 11.000 Beschäftigte, mit dem Ausbau sollen es 22.500 werden. Umweltschützer haben Bedenken, denn ein Teil des Geländes liegt im Wasserschutzgebiet. Das Unternehmen stellt für den Ausbau Anträge in drei Teilen auf umweltrechtliche Genehmigung beim Land Brandenburg. Die Fabrik wurde im vergangenen Jahr eröffnet.

Boykott von Umweltschützern

Der Umweltverband Grüne Liga boykottierte die Veranstaltung. "Der Erörterungstermin ist eine Farce", sagte Landesgeschäftsführer Michael Ganschow. Unterlagen sind teilweise geschwärzt und es gibt inzwischen schon neuere Versionen des Antrags zum Ausbau. "Ich weiß nicht, was ich hier noch soll", sagte die Vorsitzende des Vereins für Natur und Landschaft Brandenburg, Manu Hoyer, und forderte den sofortigen Abbruch des Termins. Später verließ sie den Saal. 

Verhandlungsleiter André Zschiegner wies Kritik zurück. Die Unterlagen seien in der Zwischenzeit geändert worden, sagt er. Das sei aber zulässig. Es dürfe nur kein völlig neues Vorhaben entstehen. Die Unterlagen müssten auch nicht so konkret sein, dass darauf eine Genehmigung entschieden werden könne. 

Der Autobauer rechnet nach eigenen Angaben nicht mit wesentlichen Hürden für die erste Genehmigung. Auch Sicherheitsbedenken sorgten für Kritik. Ein Teilnehmer kritisierte, dass das Landesumweltamt nicht über Umweltvorfälle mit dem Austritt von Stoffen informiert habe. Tesla bedauerte die Vorfälle, wies aber Bedenken zurück. "Es kann ausgeschlossen werden, dass es dabei zu Umweltschäden kam", sagte Tesla-Vertreter Riederer.

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