Deutsche Automobilhersteller und ihre Zulieferer können sich noch nicht auf eine internetgestützte Zusammenarbeit bei komplexen Einkaufsprodukten einigen: Während die Hersteller darin eine Möglichkeit sehen, die Beziehungen zu ihren Lieferanten und die Kostenstrukturen zu verbessern, stehen die Lieferanten diesen Neuerungen kritisch gegenüber. Sie fürchten eine Reduzierung der Gewinnmargen und den Verlust von Wettbewerbsvorteilen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Unternehmensberatung Andersen mit der Technischen Universität Hamburg-Harburg durchgeführt hat. Die Untersuchung zeige, dass die Hersteller bei der Lieferantenauswahl bereits internetgestützte Methoden wie Online-Auktionen oder Internet-Ausschreibungen einsetzen. Auch 90 Prozent der Zulieferer haben in diesem Bereich schon Erfahrungen gesammelt. Allerdings seine Online-Auktionen bei komplexem Material wegen der Kostenunsicherheit nicht geeignet: Nur ein Viertel der Lieferanten schätze den Nutzen von Auktionen in diesem Bereich als hoch ein. Lediglich zehn Prozent der Zulieferer halten eine gemeinschaftliche, internetbasierte Kostenoptimierung durch Kostentransparenz für sinnvoll. 80 Prozent sind der Meinung, dass die Hersteller Einblicke in die Geschäftsstrukturen dazu nutzen würden, den Preisdruck zu erhöhen. Diesen Sorgen der Lieferanten muüsse begegnet werden, wenn die Automobilindustrie ihre gesamte Wertschöpfungskette optimieren wolle, laute das Fazit von Andersen.
Automobilindustrie nicht einig über Online-Einkauf von komplexen Produkten
Studie: Hersteller wollen Kostentransparenz erhöhen / Zulieferer befürchten Verlust von Wettbewerbsvorteilen