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Cruise-Robotaxis: US-Verkehrsbehörde stoppt fahrerlose Fahrten

25.10.2023 09:19 Uhr | Lesezeit: 3 min
Robotaxi Cruise
Die General-Motors-Tochter Cruise hatte einen herben Rückschlag.
© Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Mark Hertzberg

Die General-Motors-Tochter Cruise ist ein Vorreiter beim autonomen Fahren und plant schon für Wagen ohne Lenkrad und Pedale. Doch nun wird die Erlaubnis für fahrerlose Taxis suspendiert. Grund ist ein Unfall, bei dem eine Frau unter einem Wagen mitgeschleppt wurde

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Die Robotaxi-Firma Cruise darf nach zwei Unfällen mit Fußgängern vorerst keine Autos ohne Menschen am Steuer mehr auf die Straßen von San Francisco schicken. Die kalifornische Verkehrsbehörde setzte die entsprechende Erlaubnis der GM-Tochterfirma unbefristet aus. Tests mit Sicherheitsfahrern am Steuer sind davon nicht betroffen. Fahrzeuge des Konkurrenten Waymo dürfen weiter fahrerlos durch San Francisco fahren. Die Behörde verwies insbesondere auf den Unfall Anfang Oktober, bei dem eine Frau unter ein Cruise-Fahrzeug geraten und von dem Wagen mehrere Meter mitgeschleift worden war.

Das zeige, dass die Fahrzeuge nicht sicher genug seien. Zudem sei der Unfall in ersten Beschreibungen harmloser dargestellt worden. Dem Unfallbericht zufolge wurde die Fußgängerin zunächst von einem anderen Fahrzeug mit einem Menschen am Steuer angefahren und vor das selbstfahrende Auto geschleudert. Das selbstfahrende Auto habe zwar sofort gebremst - aber den Zusammenstoß nicht mehr verhindern können. Die Verkehrsbehörde stört sich vor allem daran, was danach passierte. Das Robotaxi blieb zunächst stehen, versuchte danach aber, an den Straßenrand zu fahren.

Herber Rückschlag für Cruise: Aussetzung der Erlaubnis zum fahrerlosen Betrieb

Die unter dem Wagen steckende Frau sei dabei rund sechs Meter mitgeschleppt worden und der Wagen habe ein Tempo von gut elf Kilometern pro Stunde erreicht, hieß es in der Entscheidung der Behörde. Von Cruise hieß es am Dienstag, man prüfe, wie die Software für die Reaktion auf solche seltenen Ereignisse verbessert werden könne. Die US-Verkehrsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) leitete jüngst eine Voruntersuchung von Cruise ein und verwies noch auf einen weiteren Zwischenfall. Demnach fuhr ein Cruise-Robotaxi Ende August an einer Ampelkreuzung bei grünem Licht an - und gleichzeitig trat ein Fußgänger vor das Fahrzeug. Die Software habe versucht, auszuweichen und zu bremsen.

Der Wagen sei aber dennoch mit einer Geschwindigkeit von rund zwei Kilometern pro Stunde auf den Fußgänger aufgefahren. San Francisco ist aktuell ein einzigartiger Testfall für selbstfahrende Taxis. In der Stadt sind die General-Motors-Tochter Cruise und die Google-Schwesterfirma Waymo aktiv. Sie bekamen im Sommer von einer kalifornischen Aufsichtsbehörde die Erlaubnis zur Ausweitung ihrer fahrerlosen Beförderungsdienste im gesamten Stadtgebiet. Die Stadtverwaltung und zahlreiche Einwohner waren dagegen. Sie argumentierten unter anderem, dass die von Software gesteuerten Fahrzeuge häufig den Verkehr blockierten und damit Rettungskräfte bei Einsätzen behinderten. Die Unternehmen betonen, dass Roboterautos sicherer als Menschen fahren.

Für Cruise ist die Aussetzung der Erlaubnis zum fahrerlosen Betrieb ein herber Rückschlag. Die über die Jahre mit Milliarden finanzierte Firma hat große Expansionspläne bis hin zum Start in Tokio 2026 und will auf ein Robotaxi ganz ohne Lenkrad und Pedale umsteigen. Aktuell fahren für Cruise noch umgebaute Kleinwagen des GM-Elektromodells Chevy Bolt. Insgesamt brauchen autonome Fahrzeuge deutlich länger in den Alltag als vor wenigen Jahren vorhergesagt. Während die Technik unter einfachen Bedingungen längst funktioniert, wird inzwischen zum Teil auch von Insidern angezweifelt, ob die Software für alle unerwarteten Situationen angelernt werden kann.

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