Nach guten Zahlen für das dritte Quartal hat DaimlerChrysler erneut seine Gewinn-Prognose erhöht. Derzeit steht für das Gesamtjahr ein bereinigter operativer Gewinn von mehr als fünf Mrd. Euro im Raum, hieß es am Mittwoch in Stuttgart. Im Juli hatte Konzernchef Jürgen Schrempp von deutlich mehr als vier Mrd. Euro gesprochen. Im dritten Quartal stieg der bereinigte operative Gewinn von 0,7 auf 1,7 Mrd. Euro. Dennoch zeigte sich der Konzern keinesfalls überschwänglich: "Da die politische und wirtschaftliche Unsicherheit im Verlauf des dritten Quartals weiter zugenommen hat, bleibt DaimlerChrysler bei seiner Einschätzung für den Rest des Jahres 2002 weiterhin vorsichtig." Das Quartalsergebnis lag am oberen Ende der meisten Analystenerwartungen. Beim Umsatz blieb der Autokonzern bei der Jahresprognose von 150 Mrd. Euro, weniger als im Jahr 2001 (152,9 Mrd. Euro). Danach hätte der Operating Profit in diesem Jahr zwischen 5,5 und 6,5 Mrd. Euro liegen sollen. Diese Prognose war nach dem 11. September 2001 und der weltweiten Konjunkturverschlechterung von Schrempp kassiert worden. Nun lassen die Erfolge des Sanierungsteams um Dieter Zetsche bei Chrysler und auch beim US-Lkw-Hersteller Freightliner die Zahlen für 2002 in unerwartetem Glanz strahlen. Zumal sich die Sparte Mercedes-Benz/Smart von Jürgen Hubbert trotz der Autoflaute in Europa relativ konjunkturresistent zeigte, Marktanteile gewann und an die Rekordzahlen des Vorjahres anknüpft. Chrysler steigert Fahrzeugabsatz um fünf Prozent In den ersten neun Monaten verkaufte der Konzern 3,45 Mio. Autos (plus drei Prozent). Mercedes-Benz/Smart legte um ein Prozent auf 932.359 Exemplare zu und erreichte wieder knapp einen Gewinn von 2,3 Mrd. Euro. Chrysler steigerte den Fahrzeugabsatz von Januar bis September deutlich um fünf Prozent (2,17 Mio. Autos) und konnte den bereinigten Operating Profit auf 1,2 Mrd. Euro steigern. In den neun Monaten des Vorjahres hatte es noch einen hohen Verlust von 1,8 Mrd. Euro gegeben. Die Nutzfahrzeuge machten im dritten Quartal einen kräftigen Gewinnsprung auf 143 Mio. Euro, nach neun Monaten lag der bereinigte Gewinn noch bei 90 Mio. Euro. Der Absatz der weltweit krisengeschüttelten Branche nahm von Januar bis September um vier Prozent auf 352.057 Nutzfahrzeuge ab. Beim Dienstleistungsgeschäft (vor allem Fahrzeugfinanzierung) legte der Gewinn in neun Monaten um 76 Prozent auf 688 Mio. Euro zu. (dpa/pg)
DaimlerChrysler zeigt sich vorsichtig optimistisch
Gewinn-Prognose für das Gesamtjahr auf mehr als fünf Milliarden Euro erhöht