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Elektroautos: Automobilindustrie hofft auf "iPhone-Effekt"

10.02.2012 14:00 Uhr
Norbert Reithofer
Norbert Reithofer: "Hype" um die E-Mobilität verflogen
© Foto: BMW

Die Automobilindustrie verlangt weitere, erhebliche Anstrengungen von Industrie und Politik, damit 2020 auch die anvisierten eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein können.

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Die geplanten Elektroautos vom i3 über den ActiveE bis zum i8 hat BMW jetzt auf dem "12. Internationalen Car-Symposium" in Bochum präsentiert. Gleichzeitig aber gestand BMW-Chef Norbert Reithofer ein, dass der "Hype" um die E-Mobilität verflogen sei. Von einem "iPhone-Effekt", mit dem sich die Verbraucher auf fast jedes neue Produkt von Apple stürzten, sei man noch weit entfernt.

Reithofer wie auch andere Vertreter der Automobilindustrie verlangten weitere, erhebliche Anstrengungen von Industrie und Politik, damit 2020 auch die anvisierten eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein können. Staatliche Fördermaßnahmen zwischen 5.000 und 10.000 Euro pro Auto seien erforderlich, um den Preisnachteil gegenüber konventionellen Pkw auszugleichen. Außerdem müsse der Benzinpreis noch kräftig steigen, um beim Verbraucher eine größere Kaufbereitschaft für E-Autos zu entwickeln. Ferdinand Dudenhöffer forderte die Industrie auf, mehr "Neugierde auf technische Innovationen zu wecken". Mit einem "grünen Label" allein wird es keinen nennenswerten Marktanteil von Elektroautos geben, sagte er.

In Bochum warben Ford, Opel, Peugeot, Mercedes, Nissan, Renault und Smart mit Exponaten für ihre Elektroautos. In Deutschland wurden 2011 aber nur 2.000 Elektrofahrzeuge verkauft, davon 100 an Privatkunden. An der Technik liegt es nicht. Die praktischen Erfahrungen sind durchaus positiv. So berichtet BMW, dass seine Test-Flotte von Elektro-Minis in verschiedenen Ballungszentren bis heute insgesamt 16 Millionen Kilometer nahezu störungsfrei zurückgelegt habe. Und die Fahrer hätten mit einer Reichweite von rund 150 Kilometer bis zur nächsten Aufladung 90 Prozent ihrer täglichen Bedürfnisse bewältigt.

Am diesjährigen Car-Symposium beteiligten sich 1.100 Vertreter aus Wissenschaft, Forschung und Industrie. Dies ist nach den Worten der veranstaltenden Universität Duisburg Essen ein Rekord. Dudenhöfer resümierte: "Eine Million Elektroautos bis 2020 kriegen wir nicht hin, wenn wir in dem bisherigen Tempo weiter machen." (mid/hw)

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KOMMENTARE


H Strootman

11.02.2012 - 22:15 Uhr

Es gibt gute Möglichkeiten Autos mit Eektro-antrieb zu testen in Metropolen in Gebiete wie die Niederlanden, Ruhrgebiet, Londen, Paris und Rom aber das braucht viel mehr europäische Unterstützung !


K. Wempe

13.02.2012 - 09:10 Uhr

In diesem Fall muss ich fast allen Meinungen dieses Artikels zustimmern (inkl. Dudenhöffer). Fakt ist, dass ohne Subvention des Privatmannes keine Stückzahlen zu erreichen sind. Auf der anderen Seite nützt es wenig wenn ich einen Hype erzeuge, der Markt aber noch keine Vielfalt bietet. OPELs Ampera ist gerade frisch auf dem Markt, i-MiEV und deren Derivate für viele Zwecke nicht ausreichend, die Z.E. Modelle von Renault sind auch noch nicht durchgängig verfügbar und Volumenhersteller wie Volkswagen oder Daimler haben überhaupt noch nichts zu bieten. Und wenn die Presse dann noch kleinere Vorfälle wie bei GM hochpusht oder die angebliche Winteruntauglichkeit pressewirksam vermarktet, dann sind wir genauso weit wie vorher. Nicht uninteressant auch Herrn Dudenhöffers Gedanke, mehr "Neugierde auf technische Innovationen zu wecken". Die Industrie hat es in kürzester Zeit geschafft den SUV zu hypen. Oder denken Sie an den sog. Premiumtrend wo überzahlte Fahrzeuge wie der Mini, Alfa Mito, Citroen DS massenweise Käufer finden. Warum funktioniert das beim Elektroauto nicht? Weil man dort keine Standardtechnik teuer verkaufen kann. Es gibt also noch viel zu tun.


Michael Wabnitz

14.02.2012 - 09:21 Uhr

Alles gut und schön, es wird die ganze Zeit von Subvestionen und staatl. Fördermaßnahmen gesprochen, teilweise von bis zu 5000 - 10.000 Euro pro Fahrzeug!! Aber sollten wir nicht mal realitisch bleiben? Warum diese Fahrzeuge denn künstliche attraktiv machen, einen Hype ins Leben zu produzieren, anstatt sie erst fertig zu entwickeln und sie anschließend zu einem konkurrenzfähigen Preis anzubieten? Dann wäre auch die Akzeptanz der Kunden da. (und auch der Gegenwert des gekauften Produktes). Meiner Meinung viel besser, als z.B. noch die Spritpreise anzuheben!


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