Der Fiat-Konzern greift zu immer drastischeren Maßnahmen, um seine schwere finanzielle Krise zu bekämpfen. Insgesamt sollen nach Gewerkschaftsangaben zusätzlich zu den bereits vor Monaten angekündigten 2.900 Arbeitsplätzen bis zu 7.000 weitere Stellen abgebaut werden, teilten Gewerkschaftssprecher am Mittwoch nach einem Treffen der Fiat-Führung mit. Davon sollen etwa 5.000 Stellen bereits im Dezember wegfallen, die übrigen 2.000 im Juli 2003. Außerdem habe das Unternehmen die Regierung gebeten, Fiat formell den "Krisen-Status" anzuerkennen, wodurch rechtlich staatliche Hilfen möglich werden, sagte Arbeitsminister Roberto Maroni. Die Gewerkschaften kündigten Streiks an. Unterdessen hat sich die italienische Regierung gegen einen möglichen Verkauf der Fiat-Autosparte an den US-Konzern General Motors ausgesprochen. Oppositionsführer Francesco Rutelli erklärte, Italien könne es sich nicht leisten, seine bedeutendste Auto-Industrie zu verlieren. GM hält derzeit 20 Prozent und hat eine Übernahme-Option. Agnelli will verkaufen Das hochverschuldete Turiner Unternehmen kommt trotz eines aufwändigen Sanierungsplans, der u.a. Beteiligungsverkäufe und finanzielle Hilfen italienischer Banken vorsieht, bisher nicht aus der Krise. Weil im Verhältnis zu den verkauften Autos noch immer zu viele Neuwagen gebaut werden, muss jetzt die Produktion weiter gedrosselt werden. Die Fiat-Autosparte hat seit 1997 keine Gewinne mehr verzeichnet. Umberto Agnelli ließ entgegen der Hoffnungen der Regierung durchblicken, dass es sich bei dem Verkauf der Fiat-Autosparte an GM nur noch um eine Frage der Zeit handelt. "Leider können wir das Ganze nicht beschleunigen", sagte Agnelli mit Blick auf die Übernahme-Option des Konzerns für das Jahr 2004. (dpa)
Fiat II: Abbau von weiteren 7.000 Stellen
Italienische Regierung spricht sich gegen den Verkauf der Auto-Sparte an GM aus