VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch erwartet wegen der Finanzkrise eine längere Schwächephase für die Autobranche. Volkswagen werde aber gestärkt aus der derzeitigen Krise hervorgehen, sagte Piëch der "Bild"-Zeitung (Donnerstag). Zum Streit um die VW-Übernahme durch Porsche sagte der VW-Patriarch, das Zusammengehen der beiden Autobauer sei richtig. "Wir alle wollen dieses Vorhaben erfolgreich abschließen." Die Familien Porsche und Piëch zögen an einem Strang. Wenn Porsche VW beherrschen werde, sei daran nichts einzuwenden. Das VW-Gesetz, das von Porsche gegen den Widerstand der Arbeitnehmer und des Landes Niedersachsen heftig bekämpft wird, sei nicht notwendig, meinte Piëch. Porsche hält 35 Prozent an VW und will demnächst die Mehrheit übernehmen. Im Machtkampf um den Wolfsburger Konzern war Piëch zuletzt auf Konfliktkurs mit Mitgliedern des Familienclans gegangen, als er im VW-Aufsichtsrat einem umstrittenen Antrag der Arbeitnehmerseite zur Annahme verhalf. Betriebsratschef Bernd Osterloh erklärte am Donnerstag auf Anfrage, die Belegschaft habe die Beteiligung von Porsche an Volkswagen immer begrüßt, sei aber gegen einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag mit Porsche und werde weiter dagegen kämpfen. Derzeit sei das Land Niedersachsen mit seiner durch das VW-Gesetz garantierten Sperrminorität ein Garant dafür, dass auch in Zukunft alle wichtigen Entscheidungen im VW-Aufsichtsrat in Wolfsburg fallen.
Finanzkrise: Piëch rechnet mit längerer Durststrecke

Der VW-Aufsichtsratschef erwartet, dass "der Volkswagen-Konzern gestärkt aus der augenblicklichen Krise hervorgeht". Die Forderungen nach staatlichen Hilfe für die Autobauer lehnte er ab.