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Gebrauchte Diesel und Benziner: Die Schere öffnet sich

15.05.2017 16:50 Uhr
Auf Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt im Internet, Mobile.de, sind die Preise für Dieselautos noch stabil – trotz eines größeren Angebots.

Aktuelle Daten von Mobile.de zeigen: Die Preise für Dieselautos sind noch stabil – trotz eines gestiegenen Fahrzeugangebots. Für Benziner müssen Kunden tiefer in die Tasche greifen.

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Die anhaltenden Diskussionen um den Dieselmotor sorgen für Bewegung auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt. Das belegen aktuelle Zahlen der Online-Fahrzeugbörse Mobile.de, die AUTOHAUS exklusiv vorliegen. Demnach zogen die Angebotspreise für Benzinautos auf der Internetplattform seit Bekanntwerden des VW-Dieselskandals um 8,8 Prozent auf durchschnittlich 19.027 Euro an. Anders die Preise für Diesel-Pkw: Sie verharren aktuell mit 23.175 Euro (April 2017) auf dem Niveau vom September 2015. Gegenüber dem Vorjahresmonat liegen sind um 0,7 Prozent niedriger.

Das ist doch erstaunlich, da die Zahl der Inserate für Dieselfahrzeuge in den vergangenen Monaten auf Mobile.de kräftig zugelegt hat. Im April waren den Angaben zufolge dort 964.086 Selbstzünder-Angebote gelistet – 27,5 Prozent mehr als noch im September 2015. Gegensätzlich verläuft die Entwicklung bei den Wagen mit Benzinmotor, wo die entsprechenden Fahrzeuganzeigen im gleichen Zeitraum um 3,5 Prozent auf 701.000 Stück abnahmen.

"Die Preise für Dieselautos bleiben trotz des gestiegenen Angebots stabil, das spricht für eine konstante Nachfrage", erklärte Mobile.de-Geschäftsführer Malte Krüger. Die Entwicklung ist aber nicht einheitlich. Regional zeigen sich durchaus Unterschiede, die offenbar nicht nur das wachsende Misstrauen gegen den Diesel widerspiegeln, sondern auch mit drohenden Nutzungseinschränkungen zu tun haben. In Stuttgart, wo temporäre Fahrverbote ab 2018 geplant sind, steigt beispielsweise das Online-Angebot an Dieselfahrzeugen (plus 12,1 Prozent) stark, gleichzeitig fallen die Preise (minus 3,9 Prozent) im Jahresvergleich.

Privatkunden verschmähen Diesel

Wie berichtet, war der Anteil von Dieselantrieben an den Pkw-Neuzulassungen im April auf 41,3 Prozent gesunken – vor einem Jahr waren es noch 47 Prozent. Vor allem Privatkäufer meiden derzeit den Selbstzünder. Laut Center of Automotive Research (CAR) rutschte sein Anteil in diesem Marktsegment auf 23,8 Prozent ab. Das ist der niedrigste Wert seit dem Abwrackprämienjahr 2009. Setzt sich der Trend fort, sinkt die Dieselquote im Frühjahr 2018 auf 20 Prozent. Am beliebtesten war der Selbstzünder im Dezember 2011 mit einem Marktanteil 40 Prozent gewesen.

Nicht nur der zu hoch wahrgenommene Stickoxidausstoß von Dieselautos treibt die Privatkunden momentan um. Sie fürchten insbesondere einen Wertverlust durch künftige strengere Umweltauflagen, müssen sie doch – anders als Firmenwagenfahrer – das Wiederverkaufsrisiko allein tragen. Eine zunehmende Kaufzurückhaltung hätte wiederum ernste Folgen für den Gebrauchtwagenmarkt, wo die Masse an Leasing-Rückläufern und anderen Ex-Dienstwagen mit Dieselmotor unverkäuflich werden und nur noch über den Export absetzbar sein könnte. 95 Prozent der Gebrauchtwagen werden von Privatkunden gekauft. (rp/sp-x)

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KOMMENTARE


Grantler

15.05.2017 - 19:00 Uhr

CAR! => Bochum! Mit diesem Thema kommt man in die Medien.Wenn jetzt die Spritpreise wieder steigen, dann ...


klaus halbleib

15.05.2017 - 19:44 Uhr

Das war vorauszusehen. Wir kaufen schon seit drei Monaten keine Dieselmotor betriebenen Pkw mehr aktiv zu. In unserem Fachhandel für gebrauchte Automobile fragten nur noch Expoteure nach diesen Fahrzeugen, zu 70-80% des deutschen Marktpreises. Das wird noch "heiter" werden.


UE

16.05.2017 - 13:48 Uhr

...sag' ich doch: man muss nur immer und immer wieder das "Dieselproblem" herbeireden, dann kommt es auch irgendwann. Gut gemacht liebe Journallie und auch ein großes Dankeschön an unsere lieben grünen Politiker und Politikerinnen. Die haben zwar von nichts 'ne Ahnung aber immer eine Meinung... Wir brauchen jetzt unbedingt und ganz schnell eine Euro-5 Fahrverbot für die bösen, schmutzigen Benziner!


VKL

16.05.2017 - 17:28 Uhr

Es wird nur Geld (Restwerte) kosten und dann geht es woanders weiter, wo man die "Dieselprobleme" nicht so konkret nachverfolgt. Der Kommentar von Herrn Halbleib zeigt doch, dass die Fahrzeuge dann halt ins Ausland gehen. Verschrotten wird die Autos doch keiner....


Wolfgang Ebert

19.05.2017 - 08:34 Uhr

Lieber Herr U.E: Das Dieselproblem herbeireden? Noch nie was von Abgasskansal gehört? Industriegläubig? Die Industrie hat es immerhin beim Gesetzgeber geschafft , mit optimierter (Schummel)-Software auch bei den Euro 6 Dieselmotoren den Beginn der Abgasreinigung erst bei 13 - 17 GRad Außentemparatur zum "Schutz der Motoren" einsezten zu lassen. Wenn Sie vom Fach sind, können Sie dazu nur lachen !


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