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Gespräche bestätigt: Continental wird Ziel eines Übernahmeangriffs

14.07.2008 11:30 Uhr
Continental Siemens VDO
Die Schaeffler-Gruppe will nach Medienberichten Continental übernehmen - inklusive 11 Milliarden Euro Schulden, vornehmlich aus dem Siemens VDO Anteilskauf.
© Foto: ddp / Joerg Koch

Die Schaeffler-Gruppe hat grundsätzliches Interesse an einem Engagement an dem Autozulieferer bestätigt. Laut Medienberichten wird auch eine feindliche Übernahme nicht ausgeschlossen. Arbeitnehmervertreter fürchten die Zerschlagung von Conti.

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Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental ist Ziel eines Übernahmeangriffs. Die Herzogenauracher Schaeffler-Gruppe, zweitgrößter Wälzlagerhersteller der Welt, bestätigte am Montag grundsätzliches Interesse an einem Engagement bei Conti. "Es hat ein kurzes Gespräch gegeben, und es wird möglicherweise noch weitere Gespräche geben", sagte Schaeffler- Unternehmenssprecher Detlef Sieverdingbeck. Auch Conti bestätigte einen ersten Kontakt. Details nannten beide Seiten nicht. Medienberichten zufolge plant Schaeffler ein Übernahmeangebot von mehr als 10 Milliarden Euro und soll bei Zurückweisung auch zu einer feindlichen Übernahme entschlossen sein. Der überraschende Vorstoß des "stillen Riesen" aus Mittelfranken, der sich als familiengeführtes Unternehmen aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückhält, beim Conti-Konzern beflügelte die Börse. Conti-Papiere setzten sich an die Spitze des Leitindex DAX. Der Aktienkurs, der nach dem Kauf von Siemens VDO im Sommer 2007 um fast die Hälfte geschrumpft war, sprang zwischenzeitlich um fast ein Viertel auf rund 67 Euro. Zugleich wurden Befürchtungen laut, Schaeffler könnte nach einer Übernahme den Konzern zerschlagen, um etwa durch den Verkauf der Reifensparte die Übernahme zu finanzieren. Conti erklärte in Hannover, nach einem "ersten kurzen Gespräch" mit der Schaeffler-Gruppe Ende vergangener Woche habe es weitere Kontakte nicht gegeben. "Sobald die Schaeffler-Gruppe ihre Überlegungen substantiiert hat, wird der Vorstand der Continental AG diese prüfen und zu den Ergebnissen in angemessener Weise weiter informieren", hieß es in der Mitteilung. Experte: Preis von 10 Milliarden Euro unrealistisch Conti-Sprecher Hannes Boekhoff erklärte: "Wir haben keine Berührungsängste gegenüber Investoren, die unsere langfristige Strategie unterstützen und das Unternehmen nicht zerschlagen wollen." Eine Trennung von der Reifensparte hatte Conti-Chef Manfred Wennemer bisher stets abgelehnt. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) mahnte: "Wichtig ist, dass die Arbeitsplätze und das am Wirtschaftsstandort Niedersachsen vorhandene Know How des Unternehmens in vollem Umfang erhalten bleiben." Der Autoexperte der Nord/LB, Frank Schwope, verwies darauf, dass Continental bereits seit einiger Zeit als Übernahmekandidat gehandelt werde. Es sei nicht ausgeschlossen, dass noch ein anderer Interessent mit Schaeffler gemeinsam agiert, meint er. "Conti ist ja schon ein großer Brocken, an dem man sich leicht verschlucken kann und viele Überschneidungen zwischen Conti und Schaeffler gibt es auch nicht." Spekulationen, dass auch Bosch Interesse an Conti haben könnte, kommentierte das Stuttgarter Unternehmen nicht. Einen Preis von 10 Milliarden Euro für Conti hält Schwope für unrealistisch. Nach seiner Einschätzung müssten es schon 80 bis 100 Euro pro Aktie sein, insgesamt also 13 bis 16 Milliarden.

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