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Jahresrechnung stagniert: VW-Konzernabsatz abermals im Minus

15.06.2015 10:02 Uhr
Auch für den Monat Mai muss Europas größter Autobauer ein Minus vermelden.

Auch für den Monat Mai muss Europas größter Autobauer ein Minus vermelden. Die Verkäufe gaben im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 2,6 Prozent nach.

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Das fehlende Tempo in China und teils dramatische Einbrüche auf anderen Märkten haben den jahrelangen Absatz-Höhenflug des Volkswagen-Konzerns beendet. Auch für den Monat Mai muss Europas größter Autobauer ein Minus bei seinen Auslieferungen vermelden, wie der Konzern am Freitag in Wolfsburg mitteilte. Die Verkäufe gaben im Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahresmonat um 2,6 Prozent nach. 

Bereits im April hatte sich ein Minus von 1,3 Prozent ergeben. Mit dem zweiten Monatsrückgang in Folge reißt bei Volkswagen eine rund fünfeinhalb Jahre lange Erfolgsgeschichte ab. Vor dem aktuellen Minus diesen Frühling hatte es zuletzt Ende 2009 einen Verlust gegeben.  Im bisherigen Gesamtjahr 2015 bis Ende Mai weist die Auslieferungsbilanz des Zwölf-Marken-Reiches nun eine Stagnation aus (plus 0,3 Prozent).

Die wichtigste Erklärung ist China, wo der Konzern gut ein Drittel aller Wagen absetzt. Stand per April dort noch ein Mini-Plus von 0,2 Prozent, rauschte die Verkaufszahl per Mai ins Minus auf 1,1 Prozent.

Neben China sind die Verluste der Pkw-Kernmarke ein Teiber. Sie verlor im Mai-Vergleich 5,9 Prozent, wie VW bereits am Mittwoch mitteilte. Das ist gut ein Prozentpunkt weniger als zuvor im April. Die Hausmarke rund um Golf und Passat steht für etwa die Hälfte aller konzernweiten Auslieferungen. Anders als der Gesamtkonzern mit seinen zwölf Marken steckt die Kernmarke schon den achten Monat in Folge im Rückwärtsgang. In CHina verlor die VW-Kernmarke im Mai 3,7 Prozent.

NordLB-Analyst Frank Schwope nennt diese Zahlen "nicht überzeugend". Zwar sei der aktuelle Absatzrückgang auch Produktionsumstellungen in den chinesischen VW-Werken geschuldet. "Andererseits", sagt Schwope, "ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich der rückläufige Trend im Gesamtjahr nachfragebedingt verfestigt. Die Zeiten zweistelliger Wachstumsraten in China dürften vorbei sein", konstatiert er zum Abschneiden von VW.

Ein kurzer Dämpfer?

China-Vorstand Jochem Heizmann hatte im dpa-Interview vor wenigen Wochen betont, dass nur ein kurzer Dämpfer zu erwarten sei: "Wir planen in den nächsten fünf Jahren mit einem durchschnittlichen Zuwachs von jährlich fünf bis acht Prozent, wobei ich eher den oberen Wert annehmen würde." Man wolle beim Marktwachstum mithalten. Bis 2019 steckten 22 Milliarden Euro an Investitionen für China in der Pipeline - vier Milliarden mehr als in der vorherigen Planungsrunde.  

Die Verkaufsdelle ist ein Rückschlag für die zuletzt jahrelang erfolgsverwöhnten Wolfsburger. Branchenbeobachter Schwope sagt: "Im Wettrennen mit Toyota um den Titel des weltgrößten Automobilherstellers sehen wir Volkswagen nur noch knapp vorne. Wir rechnen für den Wolfsburger Konzern im Gesamtjahr mit 10,3 Millionen Verkäufen, während Toyota auf 10,2 Millionen kommen dürfte."

Der Schlüssel liegt eindeutig in China. Denn auf dem zweitgrößten Pkw-Markt, den USA, dürfte VW absehbar nicht richtig in Fahrt kommen. Per April verharrt der Konzern dort bei minus 0,2 Prozent, obwohl der Markt eigentlich wächst. Doch frühestens in eineinhalb Jahren kommen neue VW-Modelle speziell für die USA in die Autohäuser. Bis dahin müssen es vor allem die nach Volumen wichtigsten VW-Modelle richten: Jetta und Passat. Doch sie büßten zuletzt zweistellig ein.

Auch andere wichtige Märkte setzen dem Konzern zu - dabei sind die Probleme dort aber nicht hausgemacht und treffen die gesamte Branche. Südamerika verlor bei den Wolfsburgern in den ersten fünf Monaten 23 Prozent, Russland 41 Prozent. Und die guten Anzeichen in Gesamteuropa mit zuletzt gut drei Prozent Plus reichen als Gegengewicht nicht aus. (dpa)

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