Audi will trotz der Absatzkrise 2009 einen deutlichen Gewinn einfahren. Der Premiumhersteller sei im "Krisenjahr" auf einem guten Weg, "ein signifikant positives Ergebnis" zu erreichen, sagte Unternehmenschef Rupert Stadler auf der Hauptversammlung am Mittwoch in Neckarsulm. Der Absatz werde voraussichtlich um rund zehn Prozent auf 900 000 Fahrzeuge sinken. "Wir müssen unternehmerisch mutig durch die Krise navigieren und gleichzeitig, wie eh und je, kräftig in Zukunftstechnologien investieren", sagte Stadler. Die Krise ist den vergangenen Monaten auch an Audi nicht spurlos vorübergegangen. Die Ingolstädter stehen aber deutlich besser da als die Konkurrenten Daimler und BMW (wir berichteten). "Das macht uns selbstbewusst, aber gewiss nicht selbstzufrieden oder gar überheblich", sagte Stadler. In den ersten vier Monaten 2009 verkauften die Ingolstädter rund 292.000 Fahrzeuge, 13,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Als Reaktion auf Nachfrageschwankungen passe Audi seine Produktion an. "Wir nutzen dazu Arbeitszeitflexibilität, also auch Kurzarbeit – haben hier allerdings aktuell keine weitere Kurzarbeit in Planung." Einen Einstellungsstopp gebe es nicht. "Wir haben in den letzten Jahren eine solide finanzielle Basis geschaffen, die uns erlaubt, auch unter den derzeit äußerst schwierigen Rahmenbedingungen in neue Produkte und damit in die Zukunft und das Wachstum der kommenden Jahre zu investieren", erklärte Finanzvorstand Axel Strotbek. "Wir sehen deshalb nicht nur die vorherrschende Krise, wir sehen vor allem unsere Chance, die Position der Marke Audi im Markt und auch gegenüber unseren direkten Wettbewerbern dauerhaft zu stärken." Kompetenzaufbau bei Elektroantrieb "Wie sieht die Zukunft des Automobils aus? Das ist die Frage, um die es jetzt geht, nicht mehr und nicht weniger", betonte Stadler. Audi peile den langfristen Aufbau von Kompetenzen im Bereich Elektroantriebe an. "Dabei muss jedem klar sein, dass es noch etliche Jahre dauern wird, bis für den Kunden bezahlbare und den mobilen Ansprüchen genügende Elektroautos auf den Markt kommen werden – und das gilt für alle Hersteller." Zudem setze Audi weiter auf Leichtbau. "Gleichzeitig steigern wir weiterhin die Effizienz unserer Verbrennungsmotoren, denn diese werden den Markt noch auf Jahrzehnte dominieren." Im ersten Quartal hatte bei Audi der Umsatz von 8,3 Milliarden auf 6,7 Milliarden Euro nachgegeben. Das operative Ergebnis lag mit 363 Millionen Euro fast 30 Prozent unter dem Vorjahreswert.
"Krisenjahr 2009": Audi will kräftig verdienen

Konzernchef Rupert Stadler sieht die VW-Tochter auf einem guten Weg, 2009 ein "signifikant positives Ergebnis" zu erreichen. Beim Absatz erwartet der Manager einen Rückgang um rund zehn Prozent auf 900.000 Fahrzeuge.