Reifen Gundlach und Volvo kooperieren
Reifen Gundlach und die Volvo Car Corporation haben eine langfristige Partnerschaft für das europäische Ersatzmarktgeschäft geschlossen. Laut einer Mitteilung wird Reifen Gundlach ab Januar 2018 die Märkte in Zentraleuropa und Skandinavien mit Winterrädern beliefern. Die Distribution erfolgt vom bestehenden Logistikzentrum in Dürrholz-Daufenbach sowie einem weiteren Standort in unmittelbarer Nähe zu Volvos Stammsitz in Schweden. Eine fabrikneue automatische Montagelinie werde von Reifen Gundlachs schwedischer Schwesterfirma Amring errichtet, um ab dem ersten Quartal 2019 Kompletträder nach höchstem Qualitätsstandard ISO/TS 16949 zu fertigen. Der Großhändler aus dem Westerwald gehört seit rund fünf Jahren zur niederländischen Pon Group.
BMW investiert 200 Millionen Euro in Standort Leipzig
Der Münchner Autobauer BMW investiert 200 Millionen Euro in sein Leipziger Werk. Mit dem Geld soll die Lackiererei erweitert werden, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Außerdem sollen der Karosseriebau und die Montage umgebaut werden. Neue Arbeitsplätze würden durch die Investition aber nicht entstehen, sagte ein Unternehmenssprecher. Das Geld fließe hauptsächlich in hochautomatisierte Bereiche. Derzeit arbeiten rund 5.300 Menschen am Leipziger BMW-Standort. Im Produktsortiment sind sieben verschiedene Modelle, darunter die Elekto- und Hybridmodelle i3 und i8. Die Baumaßnahmen sollen Anfang kommenden Jahres starten und im Jahr 2020 fertiggestellt werden. Das Werk werde dadurch auf die Produktion künftiger Modellgenerationen vorbereitet, sagte der Sprecher. Theoretisch könnten künftig auch ganz neue Modelle in Leipzig gefertigt werden. Zudem arbeite das Werk seit mehreren Jahren an der Kapazitätsobergrenze. Mit dem Ausbau solle es flexibler werden. "Ich bin BMW für dieses starke Zukunftssignal für das Werk Leipzig dankbar", sagte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU). (dpa)
Daimler legt wegen Manager-Verträgen Verfassungsbeschwerde ein
Der Autobauer Daimler zieht nach einer Niederlage vor dem Bundesarbeitsgericht wegen der Altersbefristung von Manager-Verträgen vor das Bundesverfassungsgericht. Ein Sprecher des Konzerns sagte am Samstag, dass die Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe bereits eingereicht worden sei. "Wir sehen unseren vertraglichen Gestaltungsspielraum bei Führungskräften so eingeschränkt, dass wir die Fragen grundsätzlich klären wollen", erklärte das Unternehmen. Hintergrund sei ein Arbeitsgerichtsverfahren, in dem sich eine Mitarbeiterin gegen die Befristung ihres Vertrags gewehrt habe. Davor habe sie dem Ruhestandsprogramm "Konzept 60+" zugestimmt und eine einmalige Zahlung erhalten. Nach dem Auslaufen des Arbeitsvertrags habe die Frau geklagt. (dpa)
Jaguar Land Rover eröffnet Motorenwerk in China
Jaguar Land Rover hat als Teil seines RMB 10,9 Milliarden-Joint Ventures mit Chery Automobile Ltd. ein Motorenwerk in China eröffnet. In der modernen Produktionsstätte wird der neu entwickelte Ingenium 2,0-Liter Vierzylinder-Benzinmotor für die zukünftigen Chery Jaguar Land Rover-Fahrzeuge hergestellt werden. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres stiegen die Verkaufszahlen in China um 26 Prozent. Die neue Motorenfabrik demonstriere die Absicht, sich langfristig im chinesischen Markt wie auch in dem gemeinsamen Joint Venture zu engagieren, hieß es. (AH)
Medien: VW unterstützte Militärdiktatur in Brasilien
Deutsche Medien haben nach eigenen Angaben Belege dafür gefunden, dass Volkswagen sich in der Zeit der brasilianischen Militärdiktatur aktiv an politischer Verfolgung und Unterdrückung beteiligt hat. Die brasilianische VW-Tochter Volkswagen do Brasil habe eigene Mitarbeiter und deren politische Gesinnung ausgespäht, ergaben Recherchen von NDR, SWR und "Süddeutscher Zeitung". Die Informationen seien an die Machthaber weitergegeben und mindestens sechs VW-Mitarbeiter allein im Sommer 1972 verhaftet worden, ermöglicht vom VW-Werkschutz. Bereits im Herbst 2015 war in Brasilien wegen möglicher Kollaboration mit der Militärdiktatur gegen VW Anzeige erstattet worden. Der Konzern hatte daraufhin angekündigt, die Vorwürfe umfassend aufklären zu wollen. Zu den jüngsten Recherchen teilte Volkswagen mit, die Aufarbeitung werde mit Konsequenz und Sorgfalt vorangetrieben. Volkswagen sieht sich seit Jahren dem Vorwurf ausgesetzt, das Regime zwischen 1964 bis 1985 unterstützt und etwa schwarze Listen über Mitarbeiter erstellt zu haben. Der Konzern beauftragte daher im vergangenen Jahr den unabhängigen Historiker Christopher Kopper von der Uni Bielefeld. Die Untersuchungen sollen noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden. (dpa)