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Leuchtturm-Betrieb in München: Penske aus JLR-Großprojekt ausgestiegen

22.06.2018 16:50 Uhr
Aktuelle Aufnahme der ersten "Global Statement Site" von JLR: Die Bauarbeiten sind in vollem Gange, der Rohbau steht bereits.
© Foto: Andreas Heise/AUTOHAUS

Jaguar Land Rover will in diesem Jahr in München ein besonderes Autohaus, die erste "Global Statement Site", eröffnen. Die Penske Gruppe war als Betreiber vorgesehen, ist jedoch abgesprungen.

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Von Online-Redakteur Andreas Heise

Im Oktober 2016 fiel in der Drygalski-Allee 37 in München der Startschuss für den Bau eines neuen Leuchtturm-Handelsbetriebs von Jaguar Land Rover (JLR). Dazu tat sich der britische Autobauer mit seinem langjährigen Vertriebspartner Penske Automotive Group (PAG) zusammen. JLR-CEO Ralf Speth legte damals gemeinsam mit PAG-Chairman Roger Penske den symbolischen Grundstein für das Großprojekt. "Ich bin sehr stolz, dass die Penske Automotive Group die erfolgreiche Partnerschaft mit Jaguar Land Rover mit dem neuen Standort in München weiter ausbauen kann. Ich denke, dass wir gemeinsam mit dem ersten 'Global Statement Site' etwas Großartiges für die Kunden schaffen werden", sagte der zweitgrößte Autohändler der USA vor zwei Jahren.

Doch daraus wird nichts. Wie Andrea Leitner, Unternehmenssprecherin von Jaguar Land Rover Deutschland, gegenüber AUTOHAUS bestätigte, ist Penske nicht mehr an dem Vorzeige-Autohaus beteiligt: "Mit dem Investitionsplan der Penske Gruppe in den Jaguar Land Rover Händlerbetrieben in deren Hauptmärkten USA und UK hat die Penske Gruppe im April diesen Jahres entschieden, das Einzelprojekt in Deutschland nicht weiter zu verfolgen." Man stehe in Verhandlungen mit möglichen neuen Partnern. Ob die große Emil Frey Gruppe als neuer Betreiber einspringe, wollte die Sprecherin nicht kommentieren.


Erste Jaguar Land Rover "Statement Site"

Erste Jaguar Land Rover "Statement Site" Bildergalerie

Im Zeitplan

Die Eröffnung der ersten "Global Statement Site" ist für dieses Jahr geplant. Sie soll mit einer modernen, exklusiven architektonischen Gestaltung die Marken- und Erlebniswelt von JLR auf insgesamt rund 20.000 Quadratmetern Gebäudefläche widerspiegeln. Laut Leitner liegt das Bauprojekt im Zeitplan. Es gebe "keine nennenswerten Auswirkungen auf die geplante Eröffnung".

Das großzügig verglaste Autohaus wird im neuen Corporate Design des Herstellers gestaltet, hat zwei Stockwerke und einen Event-Bereich auf dem Dach. Für die Werkstatt sind 2.000 Quadratmeter vorgesehen, hinzu kommen großzügige Parkflächen. Nach früheren Angaben werden sich dort künftig 70 Mitarbeiter um die Kunden von Jaguar und Land Rover kümmern. Das Investitionsvolumen soll Branchenbeobachtern zufolge bei rund 40 Millionen Euro liegen.

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KOMMENTARE


KW 1904

25.06.2018 - 17:10 Uhr

40 Mio Invest und 70 Mitarbeiter; da hat wahrscheinlich jemand bei Penske doch noch mal neu gerechnet, wieviel JLR man da wohl dann die nächsten 20 Jahre verdrücken muss. Bei dem Wort "Leuchtturm" fliegt immer das kaufmännische Stammhirn weg.


VKL

26.06.2018 - 14:24 Uhr

Hand aufs Herz, aber alleine von den Dimensionen passt der Bau nicht zu den Marktchancen und dem Invest. Wer sich annähernd mit Kennzahlen auskennt (angenommener Umsatz, Ertrag pro After Sales MA, möglicher BRG pro verkauften Auto, kalkulatorische Miete 40 Mio : 30 Jahre (!!!) : 12 Monate = 111.111 € ohne Zinsen und Nebenkosten) kann sich bei 70 Mitabeitern nie im Leben dieser Bau rechnen. Das ist ein Prestige-Objekt und wird ohne hohe Zuschüsse von JLR niemals rentabel sein. Wünsche dem neuen Investor gute Gespräche und hohe Zuschüsse, damit dieser schöne Bau trotzdem ans Netz geht :-)


Carajan

27.06.2018 - 19:59 Uhr

Zugegeben, Jaguar/Land Rover hat in den letzten Jahren einen erheblichen Schub bekommen und ich gebe auch zu, das mir die Marke nicht unsympathisch ist. Doch nüchtern betrachtet ist der Marktanteil in Deutschland verschwindend gering, als das es sich lohnen würde „Leuchttürme“ zu errichten. Auch wenn die Fahrzeuge internationale Preise gewinnen können, die Marktentwicklung zumindest für das Fabrikat Jaguar ist 2018 bedenklich rückläufig. Ich kann mir auch nicht vorstellen, warum die Emil Frey Gruppe hier in solchen Dimensionen einsteigen sollte, es sei denn JLR subventioniert den Leuchtturm als verkappten „Flagship Store“ in München.


Flummi

11.09.2018 - 14:27 Uhr

Der Hersteller sitzt auf einem zu hohen Ross.Man sollte sich in der Führungsriege vielleicht mal überlegen sich auf die Anfänge nach der Ford Ära zu besinnen.


charly

30.09.2018 - 14:56 Uhr

Die Emil frey Gruppe wird sich ja nicht selber Konkurrenz machen (oder dürfen) Konkurrenz belebt das Geschäft.... wann wird nur abwarten müssen...


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