Milberg verlässt BMW

Joachim Milberg (58) verlässt überraschend im kommenden Frühjahr den BMW-Konzern. Milberg gebe bei der nächsten Hauptversammlung im Mai auf eigenen Wunsch sein Amt ab, teilte die BMW AG (München) am Dienstag in München mit. Zum Nachfolger wurde vom Aufsichtsrat Finanzvorstand Helmut Panke (55) bestimmt. Milberg will in den Aufsichtsrat wechseln. Zugleich verkündete der BMW-Konzern den Abschied von Vorstand Werner Sämann zum Jahresende. Milbergs Vertrag wäre eigentlich noch zwei Jahre gelaufen. Bei BMW gibt es eine interne Altersgrenze von 60 Jahren. Dem Vernehmen nach wollte Milberg mit seinem vorzeitigen Abgang auch eine lange Nachfolgedebatte und eine quälende Übergangsperiode vermeiden. Zudem bereite er so den Weg für seinen Wunschnachfolger Panke, der andernfalls im Jahr 2003 eventuell als zu alt für den Sprung an die Spitze gegolten hätte. Auch über gesundheitliche Gründe wurde spekuliert. Rover - und die Folgen Milberg war 1999 an die Konzernspitze gerückt, als sein Vorgänger Bernd Pischetsrieder über das Rover-Debakel stolperte. Die Berufung des ausgewiesenen Fertigungsexperten Milberg galt damals ebenfalls als Überraschung. Auch Milberg gelang es nicht, Rover zu sanieren. Vor knapp zwei Jahren verkündete er die Trennung von Rover. In der Folge wurde in der ersten Jahreshälfte 2000 monatelang über einen Rücktritt Milbergs spekuliert. Milberg hielt sich aber und konnte in der Folgezeit mit Erfolgszahlen aufwarten. In diesem Jahr rechnet der weiß-blaue Konzern mit neuen Rekordwerten bei Absatz, Umsatz und Ergebnis. Der designierte Nachfolger Panke ist derzeit im Vorstand für die Finanzen verantwortlich. Der 55-Jährige ist seit 1982 bei BMW. 1996 rückte er in den Vorstand auf und war zunächst für den Personalbereich zuständig. Seit März 1999 verantwortet Panke die Finanzen.