Von Bernd Dohrmann
Mit dem neuen 500 (wir berichteten) will Fiat wieder "Gas geben" und die Verkaufszahlen steigern. Pünktlich zum 58. Geburtstag des legendären italienischen Kleinwagens bringt die Marke eine neue, optisch und technisch weiterentwickelte Limousinen- und Cabrio-Generation des "Cinquecento". Der L0-Segment-Minivan 500 L und der Mini-SUV 500X bleiben unverändert.
Der historische Fiat 500 mobilisierte nicht nur Italien, 3,8 Millionen Exemplare wurden weltweit verkauft. Für Fans klassischer Fahrzeuge ist er Inbegriff des italienischen Oldtimers. Exakt fünfzig Jahre nach dem Start der ersten Generation 1957 begann 2007 die Erfolgsstory des modernen 500, der bisher auf weltweit 1,5 MillionenVerkäufe kam und jetzt einen Nachfolger bekommt.
Behutsame Erneuerung
Um den Beliebtheitsstatus nicht zu beschädigen, beschränkt sich die Überarbeitung in erster Linie auf Technik und Ausstattung. Bei unveränderten Außenmaßen gibt es lediglich an Front und Heck (neuer Kühlergrill, neue Front- und Heckleuchten) Veränderungen. Wie Fiat-Sprecher bei der Fahrzeugpräsentation in Turin erklärten, rankt sich bei der neuen 500-Generation alles um das Thema "Italian Icon": "Wir haben aufgepasst, dass man diese Ikone nicht verfälscht – getreu dem Slogan 'Everydays Masterpiece'."
In der Entwicklung wurden aber dennoch rund 1.800 Komponenten erneuert, das sind rund 40 Prozent der Fahrzeugteile. Innovationen bietet der Neuling unter anderem mit umweltfreundlicheren Motoren und größerem Infotainment-Angebot. Fiat betont daher: "Auch der neue Fiat 500 ist eindeutig ein Cinquecento und immer noch eine Designikone, jetzt sogar noch attraktiver." Die Serien- und Wunschausstattungen geben viel Spielraum zur Personalisierung, zudem gibt es ein großes Individualisierungsprogramm von Mopar sowie Dienstleistungen und Original-Ersatzteile.
Das soll sich auch in Deutschland auf die 500er-Verkäufe auswirken. 2014 wurden in Deutschland 29.920 Einheiten der Fiat 500-Familie erstmals zugelassen, im ersten Halbjahr 2015 waren 16.424 Fahrzeuge. Zum Geburtstag des 500 gab es am 4. Juli Vorab-Events im Handel, der bundesweite Start in den Autohäusern fand am vergangenen Wochenende Juli statt. Die Preise reichen von 12.250 Euro (500 1.2 8V Pop) bis 19.150 Euro (500C TwinAir Lounge). Bis Ende Juli gibt es 500 Euro Bonus und 0,99 Prozent Zinssatz, der die Versicherung inkludiert. Der Rechtslenker für Großbritannien startet im Herbst.
Netzentwicklung für mehr Marktanteil
Angesichts eines "zu schwachen Fiat-Marktanteils in Deutschland" will der Importeur FCA Germany das Netz weiter entwickeln. Dazu zählt auch der Außenauftritt vor Kunden, die bei den Fiat-Händler künftig "europaweit eine durchgängige Markenwelt vorfinden sollen". Bei FCA betont man dabei, dass dieses Ziel "mit Augenmaß" erreicht werden soll. "Wir müssen an der Schnittstelle Händler-Kunde etwas tun, und dafür müssen wir unsere CI-Vorgaben konsequent umsetzen. Dazu: Der Auftritt der Händler wird jetzt konsequenter verfolgt."
Bei der Neuaufstellung des Netz kommt FCA nach eigenen Aussagen "gut voran". Der positive Rücklauf von den Händlern, die einen Letter of Intent für einen neuen Vertrag erhalten hatten, liege bei den Pkw-Partnern bei 75 Prozent und bei den Professional-Händlern bei 80 Prozent. Das entspreche einer Volumenabdeckung von 80 Prozent (Pkw) bis 90 Prozent (Professional). An Standorten, an denen die Händler auf einen neuen Vertrag verzichten, hat der Importeur mit den Akquise begonnen. Wie Händlernetzentwickler Udo Kirk sagte, sei man "in line mit unseren Zielen."
Fiat 500 (2016)
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