Die Adam Opel AG will mit einem Personalabbau, der Kürzung von Überkapazitäten und einer Modelloffensive wieder aus der schlimmsten Krise der Unternehmensgeschichte heraus kommen. Dies kündigte Opel-Chef Carl-Peter Forster am Mittwoch in Frankfurt an. Etwa alle sechs Monate soll künftig ein neues Fahrzeug vorgestellt werden. "Bei Opel steht jetzt das Produkt im Mittelpunkt", sagte er. "General Motors unterstützt uns dabei uneingeschränkt." 2001 hat sich die Lage der deutschen Tochter von GM allerdings nochmals dramatisch verschlechtert. Das Unternehmen schloss mit einem Rekordverlust im Autogeschäft von 674 Mio. Euro ab. Auf Grund weiter rückläufiger Pkw- Verkäufe wurde damit der Betriebsverlust des Jahres 2000 von 502 Mio. Euro um 34 Prozent übertroffen. Unter dem Strich kann Opel für das abgelaufene Geschäftsjahr aber einen Jahresüberschuss von 87 (Vorjahr: minus 427) Mio. Euro ausweisen. Dafür sorgt in erster Linie die im Dezember 2000 erworbene Opel-Bank. Horrende Struktur-, Vertriebs- und Verwaltungskosten Den höchsten Betriebsverlust in der mehr als 100-jährigen Unternehmensgeschichte begründete Forster mit zu hohen Struktur-, Vertriebs- und Verwaltungskosten. Darüber hinaus hätten Überkapazitäten und die Verschiebung der Modellpalette hin zu kleineren Fahrzeugen das operative Ergebnis verschlechtert. Dennoch habe Opel 2001 Rekordinvestitionen von 900 Mio. Euro vorgenommen. Dabei lag der Schwerpunkt in der Fertigstellung des neuen Werkes in Rüsselsheim für die Vectra-Produktion. Erstmals ist der Marktanteil des Traditionsunternehmens in Deutschland unter die Schwelle von zwölf Prozent abgerutscht. Im vergangenen Jahr konnten Opel-Fahrzeuge nur noch einen Anteil von 11,9 (2000: 12,2) Prozent bei den inländischen Pkw-Zulassungen erreichen. Der Absatz von Opel-Fahrzeugen verringerte sich 2001 auf 1,327 (1,413) Mio. Autos. Gleichzeitig ging der Umsatz auf 16,0 (17,1) Mrd. Euro zurück.
Opel: Tiefrotes Autogeschäft
Operatives Minus von 674 Millionen Euro in 2001