Der Weltautomarkt steht in diesem Jahr vor einem erneuten Einbruch. Einer Prognose des Center Automotive Research (CAR) zufolge sinkt die Zahl der weltweiten Pkw-Neuzulassungen gegenüber dem bereits schwachen Jahr 2021 um mehr als fünf Prozent auf 67,6 Millionen Fahrzeuge. Gegenüber dem bisherigen Rekordverkaufsjahr 2017 entspricht das einem Minus von 16,8 Millionen Autos.
Die Rückgänge ziehen sich durch alle großen Märkte. In China lähmen Null-Covid-Strategien und Lockdowns den Absatz, das CAR rechnet mit einem Minus von vier Prozent. Noch schlechter sieht es in den USA aus, wo die Prognose einen Einbruch um 17 Prozent erwartet – zu den Gründen zählen steigende Kreditzinsen und Lebenshaltungskosten. In Deutschland dürfte die Zahl der Neuzulassungen vor allem aufgrund von Lieferkettenproblemen um neun Prozent sinken.
Eine Besserung für 2023 sehen das CAR nicht. Nach drei schwachen Angebotsjahren erwarten die Experten dann eine schlechte Nachfrage. Das Wachstum des Sozialprodukts stockt, die Preise steigen und die Abgabenlasten der Bürger aufgrund der neuen Militär- und Sicherheitsausgaben nimmt zu. Die Gewinnaussichten der Autobauer bleiben dennoch positiv. Das zeigen laut Institutsleiter Ferdinand Dudenhöffer auch die Quartals-Ergebnisse wichtiger Hersteller. "Preissprünge, die auch die Kosten der nicht genutzten Produktionskapazitäten einkalkulieren, lassen Umsätze und Gewinne trotz deutlich geringerem Absatz positiv verlaufen."