Audi will auch in der Branchenkrise auf Rabattprogramme verzichten. "Entscheidend ist für uns profitables Wachstum - nicht Volumen um jeden Preis", sagte Audi-Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer dem Magazin "auto motor und sport". Rabatte lösten nur eine Preisspirale aus. "Die Hersteller müssen sich wieder an der natürlichen Nachfrage im Markt ausrichten." Deshalb nehme Audi einen Rückgang der Absatzzahlen in Kauf. Für dieses Jahr stellt sich das Unternehmen darauf ein, dass die Verkäufe um etwa zehn Prozent auf rund 900.000 Fahrzeuge nachgeben, wie Schwarzenbauer bestätigte. Der Weltmarkt dürfte nach seiner Einschätzung in diesem Jahr um 15 bis 20 Prozent nachgeben. An diesem Dienstag legt die VW-Tochter ihre Bilanz für 2008 vor. Für das kommende Jahr zeigte sich Schwarzenbauer optimistisch, dass Audi im Premiumsegment weiter zulegen werde. "In Europa werden wir im Jahr 2010 die Nummer eins sein, vor unseren Kernwettbewerbern. In China sind wir heute schon die führende Premiummarke. Weltweit werden wir 2015 die Nummer eins sein", erklärte der Vertriebsvorstand. Die AUTOHAUS Online-Leser halten diese Planspiele für durchaus realistisch. Einer aktuellen Umfrage zufolge ist mehr als jeder Zweite (53 Prozent) der Meinung, dass Audi gestärkt aus der Autokrise hervorgehen und die Premium-Konkurrenten überrunden wird. 41 Prozent sind vom Gegenteil überzeugt. Sie glauben, dass die bisherigen Platzhirsche Daimler und BMW ihr Revier verteidigen werden. Sechs Prozent der Abstimmungsteilnehmer wollten sich für keine der beiden Optionen entscheiden. Insgesamt wurden 2.255 Votes gezählt. Erfolgreich und profitabel Wie zuvor schon Audi-Chef Rupert Stadler schwächte auch Schwarzenbauer allerdings das ursprüngliche Ziel des Unternehmens ab, im Jahre 2015 einen Absatz von 1,5 Millionen Einheiten zu erreichen: "Wir haben gesagt, wir wollen der erfolgreichste Premiumanbieter sein. Damals haben wir als Größenordnung 1,5 Millionen genannt. Aber: Erfolg als starke Premiummarke ist für uns nicht vorrangig ein Volumenthema. Wir wollen auch der profitabelste Hersteller sein", erklärte der Vertriebsvorstand. Stadler hatte erst vor wenigen Tagen auf dem Genfer Autosalon erklärt, Audi wolle bis "Mitte des nächsten Jahrzehnts" den Absatz auf 1,5 Millionen Autos steigern und deutlich profitabler produzieren als die Konkurrenten BMW und Daimler (wir berichteten). Was denken Sie: Wer hat künftig im Premium-Wettstreit die Nase vorn? Schicken Sie uns Ihren Kommentar! Sie finden die Funktion dazu wie immer unter diesem Artikel!
Schwarzenbauer: Audi dreht nicht an der Rabattschraube

Für Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer sind Nachlassprogramme selbst in der gegenwärtigen Branchenkrise kein Thema. Die VW-Tochter nimmt lieber einen zehnprozentigen Rückgang der Absatzzahlen in Kauf.
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