Der erste Streik in der Metall- und Elektroindustrie seit sieben Jahren hat am Sonntagabend bei Mercedes-Benz in Sindelfingen begonnen. In dem Werk waren nach Angaben der IG Metall knapp 2.000 Beschäftigte der Nachtschicht aufgerufen, nicht zur Arbeit zu erscheinen. Die IG Metall hatte zum Schichtbeginn um 22.20 Uhr die Tore verbarrikadiert. Am heutigen Montag startet der Arbeitskampf großflächig in weiten Teilen Baden-Württembergs. Schwerpunkt ist die Autoindustrie mit den Unternehmen DaimlerChrysler, Porsche und Audi. Im Südwesten sollen am ersten Tag insgesamt 50.000 Beschäftigte in 20 Betrieben die Arbeit niederlegen. Schwerpunkt ist die Autoindustrie In dem größten DaimlerChrysler-Werk in Sindelfingen werden u.a. die Mercedes-Benz E-Klasse und S-Klasse und ab dem Herbst auch die Luxuskarosse Maybach hergestellt. Insgesamt sind dort 32.000 Beschäftigte aufgerufen, nicht zur Arbeit zu gehen. Gestreikt wird bei DaimlerChrysler am Montag auch im Werk in Rastatt (A-Klasse) und in Teilen vom Stammwerk Untertürkheim (Motoren und Getriebe). Zusammen genommen werden dort jeden Tag mehr als 2.500 Fahrzeuge gebaut. Unterdessen hält der Präsident des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall, Otmar Zwiebelhofer, neue Verhandlungen frühestens nächste Woche für wahrscheinlich. Gegenüber der "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe) bekräftigte er, sein Verband könne und werde kein neues Verhandlungsangebot vorlegen. Die IG Metall hat zu Beginn des Streiks Gesprächsbereitschaft im Falle eines besseren Arbeitgeber-Angebots bekräftigt. Angesichts der verhärteten Fronten rechneten beide Seiten nicht mit einem Verhandlungsergebnis, sondern setzten auf eine Schlichtung.
Streik in der Metallindustrie hat begonnen
50.000 Beschäftigte in 20 Betrieben sollen die Arbeit niederlegen