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Studie: Fahrzeug-IT ist "mächtiger Innovationstreiber"

13.06.2012 08:29 Uhr
Studie: Fahrzeug-IT ist "mächtiger Innovationstreiber"
Die wachsende Bedeutung der Elektronik und Software im Fahrzeug bietet große Chancen für die Industrie.
© Foto: Volvo

Die wachsende Bedeutung der Elektronik und Software im Fahrzeug stellt die Autoindustrie laut einer Oliver Wyman-Studie vor technische und strategische Herausforderungen, bietet aber auch große Chancen.

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Autozulieferer können mit Fahrzeug-IT neue Umsatzquellen erschließen und aus ihrer engen Nische in der Lieferkette ausbrechen. Laut einer aktuellen Oliver Wyman-Studie sehen viele Supplier jedoch noch deutlichen Handlungsbedarf, um mit den neuen Technologien Schritt zu halten. Dabei könnten sie beim Aufbau der Fähigkeiten vor allem von der Software- und IT-Industrie lernen.

Die wachsende Bedeutung der Elektronik und Software im Fahrzeug stellt die Autoindustrie nach Ansicht der Studie zwar vor technische und strategische Herausforderungen, bietet aber auch große Chancen: Ob Connected Cars, intelligente Assistenzsysteme oder innovative Bedienkonzepte – bis zu 90 Prozent der Innovationen in kommenden Fahrzeuggenerationen seien ohne IT nicht denkbar, hieß es. Bis 2016 könnte die Zahl der vernetzten Fahrzeuge auf 210 Millionen steigen. Mehr als 80 Prozent aller verkauften Neuwagen wären dann "connected".

Laut Studie hat die große Mehrheit der Top-Entscheider der Branche die enorme Bedeutung von Car IT für ihr Geschäft erkannt und erhofft sich von Software und IT-Services neue Umsatzquellen. Der Bereich sei strategisch ähnlich bedeutend wie Elektromobilität und Leichtbau. Besonders gute Geschäftschancen rechnen sich die Zulieferer für Entwicklungen in Infotainment, Telematik und Fahrsicherheit aus. Mit der Modularisierung der Produktkonzepte und dem mehrfachen Verwenden einmal entwickelter Module entsteht ein Rationalisierungseffekt. Fast 90 Prozent der Befragten sehen darin einen Weg Stückkosten zu senken. Doch geht es in erster Linie um die technische Führungsposition. "Denn wer eine IT-Plattform entwickelt, die so attraktiv ist, dass OEMs sie übernehmen, kann seinen Platz in der Lieferkette selbst definieren", verdeutlicht Juergen Reiner, Partner bei Oliver Wyman und Autor der Studie.

Nicht zu unterschätzen sind jedoch geschäftliche und technische Risiken. Der Druck auf die Gewinnmargen traditioneller Komponenten- und Systemlieferanten könnte sich weiter verstärken. Zudem droht sich das Gefüge des Innovations- und Wertschöpfungsbeitrags innerhalb der Lieferkette zu verschieben, weiter in Richtung Content, Daten und Service, wo Betrieb und Configuration Management wichtige Rollen spielen. Neue, auch branchenfremde Spieler steigen bereits in den Markt ein und erhöhen den Wettbewerbsdruck. Die Fahrzeugsysteme werden immer komplexer und die Entwicklungskosten nehmen weiter zu. Fehlfunktionen und Pannen mehren sich und verzögern oder verhindern sogar die Markteinführung.

Vom Zulieferer zum IT-Anbieter

Dennoch forcieren viele Unternehmen Forschung und Entwicklung. Hinzu kommen der Aufbau eines abgestimmten Innovationsmanagements und der Ausbau des Produktportfolios. Auch haben viele Unternehmen begonnen, sich nach geeigneten Kooperationspartnern in Industrie oder Forschung umzusehen. Insgesamt zeigt die Studie erheblichen Handlungsbedarf, vor allem mit Blick auf die Transformation der Marktteilnehmer vom Komponentenlieferanten hin zum Software- und Dienste-Provider.

"Im klassischen Entwicklungsgeschäft sehen sich die Zulieferer zurecht hervorragend aufgestellt", erklärt Reiner. "Aktiv werden müssen sie allerdings rund um das Thema Software – bei Fähigkeiten, Prozessen, Tools und Konfigurationsmanagement sowie bei Geschäftsmodellen mit Services und Betrieb." Wichtig sei, die Prozesse, Tools und Verfahren der kommerziellen IT zu beherrschen. Gewinnen werde derjenige, der es schafft, sich als End-to-end-Betreiber von IT-Lösungen im Fahrzeug zu positionieren. (se)

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