Rußarme Diesel-Pkw sollen nach dem Willen der Umweltminister von Bund und Ländern von 2005 an auch dann gefördert werden, wenn es sich um nachgerüstete Autos handelt. "Diese Haltung ist einmütig", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Für vergleichsweise junge Gebrauchtwagen sei wie für Neufahrzeuge, die mit Rußpartikelfiltern ausgestattet sind, sogar die volle Steuerentlastung zu erwarten. Voraussetzung sei, dass sie den für die Förderung in den ersten Jahren maßgeblichen Rußpartikel-Ausstoß von 8,5 Milligramm je Kilometer nicht überschreiten. Die Bundesregierung hatte hierfür zuletzt einen Kfz-Steuer-Nachlass von 600 Euro genannt. Sie erwartet von einer abgestuften Steuerhilfe eine Entschärfung der durch ältere Diesel-Fahrzeuge ausgelösten Gesundheits- und Umweltgefahren. Trittin wollte sich jetzt mit Rücksicht auf die ausstehenden Verhandlungen der Finanzminister nicht über Beträge äußern. Eine nach jeweiliger Rußminderung abgestufte Förderung bedeutet nach Aussage des Umweltministers eine erhebliche gesundheitliche Entlastung der Fußgänger, insbesondere auch kleiner Kinder. Gerade sie müssten solche für Herz und Lunge höchst gefährlichen Stoffe dicht über dem Boden einatmen. "Wir haben acht Mio. Dieselautos, davon sind fünf Mio. nachrüstbar. Das führt beim Rußpartikelabbau von 60 Prozent – bei Neuwagen der Euro-Norm 5 sind das 99,9 Prozent – dazu, dass bereits ein Drittel der Rußpartikel in Deutschland wegfielen", sagte Trittin. Damit bewirke die Nachrüstung umweltpolitisch eine Menge, um die Luftreinhaltungs-Richtlinie der EU einhalten zu können. (dpa)
Umweltminister Trittin will auch nachgerüstete Diesel-Pkw fördern
Für junge Gebrauchtwagen mit Rußpartikelfiltern ist volle Steuerentlastung zu erwarten