Der größte amerikanische Autokonzern General Motors erwägt laut US-Medienberichten einen Kauf des Konkurrenten Chrysler. Bei einem Zusammengehen des Opel-Mutterkonzerns GM mit der ehemaligen Daimler-Tochter würde der mit Abstand weltgrößte Autokonzern und ein mächtiger Spieler auf dem schwächelnden US-Markt entstehen. Ob das Geschäft zustande kommt, ist laut Informationen aus Verhandlungskreisen aber noch offen. Zugleich berichtete das "Wall Street Journal", General Motors habe in den vergangenen Monaten bereits eine Fusion mit dem Konkurrenten Ford sondiert. Ford, der zweitgrößte amerikanische Autobauer, habe die Gespräche jedoch bereits in einem sehr frühen Stadium abgebrochen. Über den Stand der Verhandlungen mit Chrysler gab es widersprüchliche Angaben. Die "New York Times" berichtete am Samstag, die Chancen für einen Deal stünden bei 50 Prozent. Im "Wall Street Journal" hieß es, die Gespräche ruhten derzeit wegen der ausufernden Finanzkrise, könnten aber rasch wieder aufgenommen werden, weil beide Seiten an einer Transaktion interessiert seien. Cerberus als treibende Kraft Der aktuelle Chrysler-Eigentümer, der Finanzinvestor Cerberus, hatte bereits 2006 für 14 Milliarden Dollar 51 Prozent an der GM-Finanzierungssparte GMAC erworben. Dem "Wall Street Journal" zufolge schlägt der Finanzinvestor nun einen Tausch vor: GM übernimmt das Autogeschäft von Chrysler und gibt Cerberus im Gegenzug den Rest von GMAC. Die Finanzsparten – einst eine verlässliche Gewinnquelle der Autokonzerne – sind für sie in den aktuellen Turbulenzen eher zu einer Belastung geworden.
US-Medien: GM prüft Chrysler-Kauf

Bei einem Zusammengehen mit der ehemaligen Daimler-Tochter würde der mit Abstand weltgrößte Autokonzern entstehen. Gespräche mit Ford über eine Fusion waren dagegen früh gescheitert.